Hauptmenü

Darmkrebs kann jeden treffen - Mechthild Rawert empfiehlt Vorsorgeuntersuchung

Mechthild Rawert im Gespräch mit Prof. Dr. Job    (Foto: Christiane Trabert)

„Ich gratuliere den beiden Teams des St. Joseph Krankenhauses unter der Leitung von Herrn Chefarzt Prof. Dr. Reiner Kunz (Leiter des Darmzentrums) und dem Team des Dominikus-Krankenhauses unter der Leitung von Herrn Chefarzt Dr. Frank P. Job (stellv. Leiter des Darmzentrums) zur Zertifizierung des neuen Darmzentrums durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Diese Zertifizierung ist eine Anerkennung für bis jetzt schon geleistete Facharbeit im Bereich der Behandlung von Darmkrebs. Nun sind Sie anerkannter Partner der deutschen Krebsgesellschaft für die Behandlung des kolorektalen Karzinoms. Das freut mich, freut aber vor allem Ihre Patientinnen und Patienten“, äußert sich Mechthild Rawert, Mitglied des Gesundheitsausschusses, im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung des Darmzentrums am St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof am 14. Oktober.

 

Darmkrebs ist bei rechtzeitiger Erkennung und spezieller Behandlung in vielen Fällen heilbar - das gilt auch für fortgeschrittene Stadien. 75.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Darmkrebs. Menschen ab dem 50sten Lebensjahrs sind besonders betroffen. In einer älter werdenden Gesellschaft ist also von einer Zunahme der Erkrankung auszugehen.

 

Es ist also nur folgerichtig, dass sich die Deutsche Krebsgesellschaft und ihre Partner das Ziel gesetzt haben, die von Darmkrebs Betroffenen in ausgewiesenen onkologischen, erfolgreich geprüften Zentren ganzheitlich und in allen Phasen ihrer Erkrankung angemessen zu versorgen und zu betreuen. „Bei Betroffenen geht es nicht nur um die Behandlung des Darms, sondern um die Behandlung des ganzen Menschen, der/die an Darmkrebs erkrankt ist“, erklärt Schwester M. Domenika Kinder in ihrer Begrüßung. Und wie wichtig es ist, den ganzen Menschen zu sehen, erläutert Herr Prof. Dr. Gerhard Ertl, Nobelpreisträger für Chemie 2007, aus Sicht der PatientInnen.

 

Desto früher erkannt, desto größer der Behandlungserfolg


Vor der Zertifikatsübergabe durch Frau Dr. S. Wesselmann von der Deutschen Krebsgesellschaft erläutert Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die Vorteile eines Darmzentrums: Er sieht die Zukunft der Medizin in der Spezialisierung und verstärkten Arbeitsteilung, in der Interdisziplinarität und der Zentrenbildung - mit all ihren Auswirkungen auf z.B. die Felder der Chirurgie. Von ihm angemahnt wird, dass „Wo Zentrum drauf steht, muss auch Zentrum drin sein“ und dass ein „Zentrum ohne Mehrwert seinen Namen nicht verdiene. Der Mehrwert muss messbar sein“. Auch für die Zentren gilt die Frage Wer macht wann, wo, was, wie, womit? Seiner Meinung nach ist es noch ein Dauerbrenner, bis die strukturellen Mauern zwischen der ambulanten und der stationären Medizin eingerissen sind - was von der Gesundheitspolitikerin Rawert nur bestätigt werden kann.

 

Das Darmzentrum BeDaZett  

 

Prof. Dr. Reiner Kunz vom St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof und Dr. Frank P. Job vom Dominikus-Krankenhaus in Berlin-Hermsdorf erläutern, was dieses krankenhausübergreifende Darmzentrum ist: „Wir sind das Berliner Darmzentrum zweier katholischer Krankenhäuser, kurz BeDaZett, in dem sich Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengeschlossen haben, um ihre Patienten nach aktuellen Leitlinien und akzeptierten Behandlungsstandards sowie den neuesten medizinischen Erkenntnissen umfassend zu handeln“.

Dr. Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, erinnerte daran, dass gerade die ganzheitliche Betrachtung das wichtige sei. Er habe sehr viel vom Patienten Robert Gernhardt gelernt. Der Berliner Schauspieler R. Süßmilch verlas einige K-Gedichte des Lyrikers Robert Gernhardt, der seiner Krebserkrankung immer den Humor entgegensetzte. In der Leichtigkeit aber erscheint das Leid oft noch deutlicher - und dennoch: „...... Doch beim Darmkrebs kann es gelingen, wonach alles Leben strebt, nämlich: Dass es weiterlebt“ (Robert Gernhardt).