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Mechthild Rawert - Gesundheitsförderung beginnt in Kita und Schule

„Gesundheitsförderung steht in einem engen Zusammenhang mit Ethik und Moral. Den OrganisatorInnen des Kongresses „Gesundheit für alle - Ethik im Spannungsfeld“ am 04. und 05. Dezember im Rathaus Schöneberg ist daher ausdrücklich zu danken, dass sie dieses Thema in den Mittelpunkt des 15. Kongresses Armut und Gesundheit gestellt haben“, erklärt Mechthild Rawert, Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordnete. Die gelernte Pädagogin moderierte zusammen mit Prof. Dr. Johannes Gostomzyk den Workshop „Gesundheitsförderung in der Kita - Qualifizierungsmaßnahmen für bessere Prävention“.„Ich bin langjährig in der Fortbildung für PädagogInnen in der Kinder- und Jugendhilfe tätig gewesen. Es stimmt: ErzieherInnen und anderen pädagogischen Fachkräften kommt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung sozialer Benachteiligungen zu. Sie können dabei viel zur Gesundheitsförderung beitragen - wenn die Strukturen sie als aktive FörderInnen von Gesundheit befähigen und unterstützen“, erläutert Rawert die im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages für Gesundheitsberufe verantwortlich ist.

Die Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. hat ein Pilotprojekt präsentiert, mit welchen Modulen ErzieherInnen geschult werden, um im Rahmen von In-House-Schulungen sensibilisiert und motiviert werden, sich mit den eigenen Vorurteilen hinsichtlich sozial Benachteiligter, den Ursachen von sozialer Benachteiligung und damit verbundenen gesundheitlichen Risiken auseinander zu setzen. Auf dieser Basis werden dann  Interventionsmaßnahmen entwickelt, die die ganz konkret vorhandenen Probleme aufgreifen. So sollen die Startchancen der Kinder für den Eintritt in die Schule verbessert werden. Insbesondere MultiplikatorInnen - Stadtteilmütter, Ehrenamtliche - sind Zielgruppe des Projektes „BLiQ - Bewegtes Leben im Quartier“. Bewegung und Spiel sind für die körperliche, psychische und soziale Entwicklung von Kindern von entscheidender Bedeutung. Speziell Kinder aus sozial benachteiligten Gruppen bewegen sich immer weniger. Aus diesem Grunde werden an den Wochenenden kostenlose Bewegungsangebote für Kinder bis sechs Jahre und ihre Eltern gemacht, um Bewegung  in den Alltag der Familien zu integrieren.

Das vom Träger Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. in vier Berliner und zwei Brandenburger Gebieten durchgeführte Modellprogramm wird im Rahmen der Bundesinitiative IN FORM gefördert und setzt mit Hilfe vieler MultiplikatorInnen auf vernetzte Strukturen im Quartier.

„Von besonderer Bedeutung ist die Stärkung des Handlungsfeldes Gesundheit im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“. Der Vorteil dieses Programms liegt aufgrund seiner längerfristigen Strukturen in seiner Nachhaltigkeit. Unerlässliche Voraussetzung ist allerdings: Stadtentwicklung muss es sich zur prioritären Aufgabe machen, für Kinder in einem ausreichenden Maße öffentliche Räume zur Verfügung zu stellen. Stadtentwicklung hat für ein gesundes Bewegungsumfeld zu sorgen“, erklärt Rawert.