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Mechthild Rawert: Werner-Stephan-Oberschule lebt Inklusion

Anlässlich des Europatages besuchte Mechthild Rawert die Werner-Stephan-Oberschule in Berlin-Tempelhof. Mechthild Rawert wurde von der Schulleiterin, Frau Weimar, durch die Schule geführt. Sie hatte Gelegenheit die besonderen Angebote der Hauptschule kennenzulernen.

In der Schule gibt es ein sozialpädagogisches Beratungsteam, das Schülerinnen und Schüler bei außerschulischen Problemen zur Seite steht und mit ihnen zusammen Wege der Problemlösung sucht und sie auf diesem Weg auch begleitet. Des Weiteren hat die Werner-Stephan-Oberschule eine Schulstation, die Mechthild Rawert besuchen konnte. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit des betreuten Rückzugs zum Beispiel wenn es in der Klasse einen Konfliktfall gegeben hat und sie sich erst einmal wieder beruhigen müssen. Hier gibt es aber auch die Möglichkeit Klassenarbeiten nachzuschreiben oder einen leichten Kopfschmerz zu vertreiben. Die Schulstation wird durch Sonderpädagogen betreut, die sich selbst ein Konzept zur Betreuung erarbeitet haben und ein standarisiertes Verfahren, das für alle Beteiligten transparent ist, anwenden.

Mechthild Rawert konnte auch einen Blick in die von den Schülerinnen und Schülern selbstverwaltete Cafeteria werfen, die kurz nach der großen Pause bereits wieder blitzblank hinterlassen worden war.
Nach einem Gang durch die Holzwerkstatt, erfuhr sie etwas über die „Schulfirma“. Neben der Holzwerkstatt bewirtschaftet die Schulfirma auch noch eine Metallwerkstatt, ein Büro und eine Kantine. Wie im „richtigen Leben“ haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulfirma die Möglichkeit bis zur Abteilungsleitung. Dies fördert das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler bei ihren Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz.

Besonders beeindruckt war Mechthild Rawert allerdings über die Beschulung von geistig behinderten Kindern in der Werner-Stephan-Oberschule. Mechthild Rawert liegt die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung sehr am Herzen. Die Werner-Stephan-Oberschule lebt die Inklusion bereits. Die geistig behinderten Schülerinnen und Schüler nehmen weitestgehend am Unterricht im Klassenverband teil. Sie werden nur zur zusätzlichen Förderung im Lebenspraxisunterricht aus den Klassen herausgenommen. Der Lebenspraxisunterricht soll den geistig Behinderten ein späteres selbstständiges Leben ermöglichen.

Von den weiteren Angeboten erfuhr Mechthild Rawert im Anschluss bei einem Gespräch von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8 bis 10. Anwesend waren Klassensprecherinnen und Klassensprecher, die Schulsprecherin und der Schulsprecher, aber auch Streitschlichter und Streitschlichterinnen sowie VertrauenschülerInnen. Die Schülerinnen und Schüler berichteten engagiert von ihren Projekten. Besonders beeindruckend ist, dass jährlich zu Schulbeginn von den frisch gewählten Klassensprechern und Klassensprecherinnen gemeinsam an einem Wochenende ein Schulversprechen ausgearbeitet wird. Dieses Schulversprechen wird von jedem einzelnen Schüler und jeder Schülerin unterschrieben. Es legt die Regeln fest, die für das Zusammenleben in der Schule gelten sollen und ersetzt eine Schulordnung.

Nach den Sommerferien fusioniert die Werner-Stephan-Oberschule mit der Dag-Hammerskjöld-Oberschule zu einer Sekundarschule. Es ist wünschenswert, dass die engagierte Arbeit auch nach der Fusion ungebremst weiter läuft.














Mechthild Rawert, MdB, mit den SchülerInnen der Werner-Stephan-Oberschule