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"Mitten im Leben" - Eine Fotoausstellung der Kooperationsgemeinschaft Mammographie

Vor fünf Jahren hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland gestartet. Am 24.11. wurde daher im Bundesgesundheitsministerium die Fotoausstellung „Mitten im Leben“ der Kooperationsgemeinschaft Mammographie mit Frauenportraits von Bettina Flittner eröffnet. Das Mammographie-Screening dient der Früherkennung von Brustkrebs und richtet sich bundesweit an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Frauen dieser Altersgruppe sind in das Mammographie-Screening einbezogen, weil Studien gezeigt haben, dass vor allem sie den größten Nutzen haben. Das Brustkrebsrisiko steigt mit dem Alter: Die meisten betroffenen Frauen sind zum Zeitpunkt ihrer Erkrankung älter als 50 Jahre, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren.

Über 58.000 Frauen erkranken in der Bundesrepublik jährlich an Brustkrebs und über 15.000 Frauen sterben daran. Das Mammographie-Screening-Programm wird nach EU-Leitlinien qualitätsgesichert durchgeführt. Wird ein Tumor frühzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Dennoch nehmen erst 54 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe an den alle zwei Jahren zu wiederholenden Mammographie-Untersuchung teil. 70 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen müssten aber teilnehmen, um die Krebssterblichkeit im vergleichbaren europäischen Maßstab zu senken. Frau Dr. Lisa Regitz-Jedermann, Leiterin des Referenzzentrums Mammographie Berlin, fordert daher den Ausbau von Informations- und Aufklärungskampagnen für dieses freiwillige und zusätzliche Angebot zur jährlichen Krebsfrüherkennungs- Untersuchung. Das Mammographie-Screening ersetzt nicht die Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen beim Frauenarzt, die jede Frau unabhängig von ihrem Alter regelmäßig in Anspruch nehmen sollte.

Brustkrebs-Früherkennung in Berlin

„Ich bitte alle Frauen, sich am Mammographie-Screening zu beteiligen. Auch in Berlin erkranken jährlich über 2.000 Frauen neu an Brustkrebs und über 800 Frauen sterben an dieser häufigsten Krebserkrankung bei Frauen“, erklärt Mechthild Rawert, Mitglied des Gesundheitsausschusses und Berliner Bundestagsabgeordnete. Das Verfahren läuft wie folgt ab: Anspruchsberechtigte Berlinerinnen erhalten alle zwei Jahre von der für das Einladungswesen zuständigen sogenannten Zentralen Stelle automatisch eine Einladung in eine der vier Berliner Screening-Einheiten. Das Screening wird in diesen hochqualifizierten Untersuchungszentren nach strengen technischen und medizinischen Qualitätskriterien ausschließlich von speziell fort-gebildeten und erfahren ÄrztInnen und Röntgenfachkräften durchgeführt. Die Untersuchung, bei der die Brust zwischen zwei Kunststoffplatten gelegt, kurz zusammengedrückt und geröntgt wird, dauert nur wenige Minuten. Durch die Mammographie können auch kleinste Veränderungen des Brustgewebes sichtbar gemacht werden, bevor körperliche Beschwerden auftreten oder Knoten tastbar sind. Mindestens zwei ÄrzteInnen beurteilen die Aufnahmen. Der Befund wird der untersuchten Frau in der Regel innerhalb von sieben Werktagen zugestellt. Sollten keine Auffälligkeiten vorliegen, erfolgt eine weitere automatische Einladung erst nach zwei Jahren.

Bei ca. fünf Prozent der untersuchten Frauen zeigt der Befund eine Auffälligkeit. Diese werden zur weiteren Abklärung und Beratung zu einem ArztInnengespräch eingeladen. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass bei 80 Prozent der Frauen, die wegen einer auffälligen Mammographie nochmals eingeladen werden, allerdings kein Brustkrebs nachgewiesen werden konnte. Nur bei ca. einem Prozent der Frauen bestätigt sich der Verdacht auf Brustkrebs. Diese Patientinnen werden dann um-fassend multidisziplinär medizinisch und psychologisch beraten. Eine Weiterbehandlung in zertifizierte Brustzentren wird empfohlen, in denen sie auch eine intensive psychosoziale Betreuung erhalten.


v.l.n.r.: Bettina Flittner, Dr. Lisa Regitz-Jedermann