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„Politik kann dazu beitragen, dass diese Welt ein Stück menschlicher wird“ (Johannes Rau, 2003)

Am 16. Januar 2011 wäre Johannes Rau achtzig Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Tages veranstaltete die Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin in Anwesenheit von Christina Rau und ihren Töchtern, Frank-Walter Steinmeier, Hannelore Kraft und Klaus Wowereit am 24. Januar eine Gedenkveranstaltung für den großen Sozialdemokraten.

Johannes Rau war Bundespräsident, Ministerpräsident, Oberbürgermeister, Journalist und Verleger. Vor allem aber war er ein geradliniger und volksnaher Mensch, der durch seinen christlichen Glauben tief geprägt war.

Versöhnen statt spalten
Ehrliche und tiefempfundene Freundschaft war der Kern der Botschaft, welches in der würdigen Rede von Prof. Władisław Bartoszewski, dem ehemaligen Außenminister Polens, und der Videobotschaft von Shimon Peres, Friedensnobelpreisträger und seit 2007 Staatspräsident Israels, sehr deutlich wurde. Beide verwiesen auf den Willen und die Kraft von Johannes Rau zur Völkerverständigung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit dem Verweis auf seine Berliner Rede „Ohne Angst und ohne Träumereien: Gemeinsam in Deutschland leben" bekräftigte der langjähriger Wegbegleiter und Freund Hans-Jochen Vogel diese Haltung des damaligen Bundespräsidenten.

Darüber hinaus habe kein Ereignis Johannes Rau so berührt und beschäftigt wie die Brandanschläge auf ein türkisches Zweifamilienhaus in Solingen 1993. Als damaliger nordrhein-westfälischer Ministerpräsident sei Johannes Rau nach den Anschlägen der erste Politiker gewesen, der nach Solingen gekommen sei. Die Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas sei seinen christlichen Prinzipien zu Folge ein schwerer Verstoß gegen Gottes Gebot und gegen die Menschenwürde.

Anlässlich des Jubiläums wurde das neu erschienene Buch „Johannes Rau. Ein Politikerleben in Briefen, Reden und Bildern“ präsentiert. An Johannes Rau wird künftig auch durch ein Johannes-Rau-Stipendium gedacht.