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Erinnerung braucht einen Ort!

„Wir in Deutschland tragen besondere Verantwortung für die Shoah, für das von deutschem Boden ausgehende beispiellose Menschheitsverbrechen, für systematisch betriebenen Massenmord. Wir tragen besondere Verantwortung im Kampf gegen Rechtsextremismus und Neo-Nationalismus. Als Demokratinnen und Demokraten, als Bürgerinnen und Bürger, als Parlamentarierinnen und Parlamentarier sagen wir jeder Form von Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und Intoleranz den Kampf an!“
Mit diesen mahnenden Worten erinnerte die Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert an die millionenfachen Opfer des Nationalsozialismus. Seit 1996 ist der 27. Januar bundesweit der nationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert gedenkt jährlich in einer Veranstaltung in ihrem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg der Opfer und ihrer Leiden

Auf Initiative der Bundespolitikerin fand am 30. Januar 2011 eine Gedenkveranstaltung zum Internationalen Holocaustgedenktag vor dem Haus Schwäbische Straße 25 in Schöneberg statt.

Ein Haus - achtundzwanzig in den Tod geschickte Jüdinnen und Juden
Aus dem Haus Schwäbische Straße 25 im Bayerischen Viertel wurden 28 jüdische Menschen in die Todeslager der Nazis deportiert. Es waren jüdische Bürgerinnen und Bürger im Alter von zwanzig bis vierundachtzig Jahren. Ihre Namen sind in Yad Vashem verewigt. Die Hausgemeinschaft Schwäbische Straße 25 hatte bereits im Jahr 1997 auf eigene Initiative eine Gedenkplatte zur Erinnerung an das Schicksal der deportierten Jüdinnen und Juden gestiftet. Auch die Gedenkveranstaltung wurde von der Hausgemeinschaft tatkräftig unterstützt. Dafür gebührt ihr ein herzlicher Dank!

Auf der Gedenktafel steht „„Erinnerung an 28 jüdische Bewohner dieses Hauses, die in den Jahren 1942 bis 1944 aus ihren Wohnungen vertrieben und nach Auschwitz, Riga, Theresienstadt und Trawiniki deportiert wurden.“ Vor dieser Gedenktafel verlas Mechthild Rawert jeden einzelnen Namen der achtundzwanzig Opfer und erinnerte an die Menschen, die unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet worden sind.

Die Zeitzeugin Rahel R. Mann schilderte mit bewegenden Worten ihr Überleben während der Zeit des Nationalsozialismus. Sie war als Kind in der unmittelbaren Nachbarschaft der Schwäbischen Straße versteckt worden. Ihre Erlebnisse verarbeitete sie in Gedichten, von denen sie mehrere eindrucksvoll vortrug.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“
„Dass die Würde des Menschen unantastbar bleibt“ mahnte Prof. Dr. Jeanne Niklaus Faust, Bundesgeschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.. Sie erinnerte an das Schicksal der Kinder und Erwachsenen mit Behinderung, die ihrer Menschenwürde beraubt und von den Nazis ermordet wurden.
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg pflegt die Arbeit der Erinnerungskultur, betonte die Bezirksverordnete Gudrun Blankenburg. So ist die Ausstellung „Wir waren Nachbarn - Biografien jüdischer Zeitzeugen“ im Rathaus Schöneberg nun zu einer Dauerausstellung geworden.

Zum Gedenken an das Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus legten die vielen anwesenden Bürgerinnen und Bürger Rosen an der Ehrentafel nieder.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert wird auch 2012 der Opfer des Nationalsozialismus mit einer Gedenkveranstaltung gedenken. Ort wird das Tempelhofer Feld, das ehemalige Flughafengelände Tempelhof sein. Auf diesem befand sich sowohl ein Konzentrations- als auch Zwangsarbeiterlager.

Weitere Bilder von der Veranstaltung finden Sie hier.

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Rede Mechthild Rawert Erinnerung braucht einen Ort 2011.pdf31.44 KB