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„Ein Schatz im Acker“ - 50 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf-Ost

Am 27.Februar feierte die Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf-Ost ihr 50-jähriges Bestehen. Auf Einladung von Florian Rietzl, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, nahm auch Mechthild Rawert, katholische Christin und Sozialdemokratin, am Festgottesdienst und anschließender Feierstunde teil.

Die Superintendentin Isolde Böhm hielt den Festgottesdienst, an dem viele Gemeindemitglieder und Gäste u.a. aus der Evangelischen Kirchengemeinde Mariendorf Süd und der ebenfalls in Mariendorf beheimateten Katholischen Kirchengemeinde Maria Frieden teilnahmen.

„Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“ Dieser Psalm aus dem Evangelium nach Matthäus 13, 44 war Motto und Glaubensbotschaft des musikalisch begleiteten Festgottesdienstes und der Jubiläumsfeier.

Das Motto passt, denn die Kirche entstand vor 50 Jahren buchstäblich auf dem Acker. In der Glaubensbotschaft erinnert uns der Psalm daran, dass es der Saat bedarf um (vielleicht) zu ernten. Um ernten zu können, müsse immer wieder gesät werden und dann kann die Natur ihr Übriges tun. Es bedürfe immer wieder des Anfangens und des Vertrauens.

Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, griff in ihrem Grußwort das Gleichnis vom Schatz im Acker auf. Sie bat darum, dieses Ringen um ein immer wieder neues Anfangen und Vertrauen soll auch für das Verhältnis von Politik und Kirche, von Bürgerinnen und Bürger zur Politik, von Politik zu den BürgerInnen gelten. „Die Politik“ gibt es eben so wenig, wie „den Bürger, die Bürgerin“. Wir alle haben die Aufgabe nicht nur des Schatzhebens, sondern auch des Schatzseins. Auch in den vorherigen Grußworten wurde Bezug auf diesen Schatz genommen, auf die Kooperation der Gemeinden untereinander, auf die Weisheit derjenigen, die sich der tagtäglichen Freuden bewusst machen, auf das Offensein auch anderen Religionen gegenüber. Eberhard Reuter, ehemaliger Gemeindepfarrer und langjährig im Partnerland Tansania tätig, erinnerte humorig an Geschehnisse aus dem Gemeindeleben.

Mit Freude war das Grußwort von Ekkehard Band (SPD), Bezirksbürgermeister Tempelhof-Schöneberg, im Gemeindebrief gelesen worden. Ekkehard Bank erinnerte an den Aufbau der Gemeinde, die mit der Teilung Berlins 1961 aufgrund der vielen DDR-Flüchtlinge und der neu entstandenen Wohngebiete schnell, zeitweilig auf 6.500 Mitglieder, wuchs. Heute umfasst die Gemeinde Mariendorf-Ost 3.100 Mitglieder. Sie ist aktiv in der SeniorInnenarbeit ebenso wie in der Kinder- und Jugendarbeit, organisiert Chöre für Jung und Alt und fördert über den gemeinnützigen Evangelischen Kultur- und Sozialverein der Gemeinde Mariendorf-Ost e.V. zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Die Gemeinde ist auch Trägerin einer Kita für 139 Kinder in 11 Gruppen, die von 21 Erzieherinnen betreut werden. Allen ehrenamtlich- und hauptberuflich Tätigen meine Gratulation und meinen herzlichen Dank für engagiertes, durch den Glauben geprägtes Engagement.