Mit einem rauschendem Eröffnungsfest feierten 450 Frauen die Eröffnung des Tempelhof-Schöneberger Frauenmärz 2011 im Gemeinschaftshaus Lichtenrade. Dieses Jahr steht der Frauenmärz unter dem Motto „Brot und Rosen. Viele prominente Sozialdemokratinnen feierten mit: unter ihnen Mechthild Rawert, MdB, Dilek Kolat, MdA, Annette Fugmann-Heesing, MdA, Elke Ahlhoff, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Ingrid Kühnemann, Stellvertretende BVV-Vorsteherin, den BVVlerinnen Karin Dehn, Marijke Höppner, Melanie Kühnemann und Andrea Kühnemann, Personalratsvorsitzende im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.
Umrahmt war das Eröffnungsfest wieder mit einer gewinnreichen Tombola und dem gut frequentierten Projekte-Bazar. Durch den Abend führte die Journalistin Petra Schwarz.
Brot und Rosen
Die Festrede hielt Anke Domscheit-Berg, Trägerin des Berliner Frauenpreises 2010. Sie gab einen profunden Überblick in die Geschichte von 100 Jahre Internationaler Frauentag, angefangen mit den Forderungen von Clara Zetkin 1910 zur Einführung eines Internationalen Frauentages, um europaweit für das Frauenwahlrecht zu streiten, den Forderungen sowohl der bürgerlichen Frauen nach mehr Staats- und Bildungsrechten und denen der sozialistischen und sozialdemokratischen Frauen nach Lohngleichheit und besserem Arbeits- und Gesundheitsschutz für erwerbstätige Frauen, den „Müttern des Grundgesetzes“, darunter die Sozialdemokratinnen Elisabeth Selbert und Friederike Nadig, den umfangreichen Forderungen der zweiten Frauenbewegung. Auch den produktiven Beitrag der „Ostfrauen“ für die gesamtgesellschaftliche Debatte zur Frauenbewegung und zur Chancengleichheit der Geschlechter heute, brachte die Festrednerin zur Sprache. Das von ihnen gelebte Leitbild der vollen und existenzsichernden Frauenerwerbstätigkeit hat sich zum mehrheitlich getragenen Leitbild heutiger Frauen-, Gleichstellungs- und Genderpolitik entwickelt. Anke Domscheit-Berg verwies auf Studien, die den wirtschaftlichen Mehrwert von Frauen in Führungspositionen untermauern und forderte eine sanktionsfeste Quote für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten. Trotz des gesellschaftlichen Paradigmenwechsels in den letzten Jahrzehnten gibt es auch heute - leider - genug zu tun, um Geschlechtergerechtigkeit tatsächlich zu realisieren. Dazu gehören auch die Bekämpfung der Lohndiskriminierung und die Einführung von „Equal Pay“.
Was wäre das Eröffnungsfest des Frauenmärzes ohne die zahlreichen Kulturbeiträge? Diese wurden wieder hervorragend organisiert von Ute Knarr-Herriger, vom Amt für Bildung und Kultur - Dezentrale Kulturarbeit des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg. Dafür ein ganz besonders herzlicher Dank. Alle Anwesenden erfreuten sich am Kabarett Korsett und der Aufführung des Peppermint Club. Hervorragend die Cabaret-Chansons von Sandra Kreisler und ihrem Pianisten Tilo Augsten. Berührend und verzaubernd Suse Klemm & Frau Müller, die mit ihrem Lyrischem Puppentheater und der dazugehörigen Video-Aufführung „Kleine Frauen ganz groß!“ in den Mittelpunkt stellte.
v.l.n.r.: Elke Ahlhoff, Annette Fugmann-Heesing, Mechthild Rawert (Foto: Dilek Kolat)