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Diskussion eines schwierigen Themas: Die häusliche Gewalt

Im Rahmen ihres Stadtteiltages am 10. März 2011 hatte Ulrike Neumann, MdA, mit Mechthild Rawert, Hedwig Francois-Kettner, Pflegedirektorin der Charité und Angelika May vom Verein SIGNAL e.V. und Gesundheitsstadträtin Barbara Loth kompetente Frauen zu einer Diskussionsrunde über das Thema „Häusliche Gewalt“ eingeladen.

Die Diskussion zeigte, dass es zwar deutliche Fortschritte beim Umgang mit diesem Thema gegeben hat, es aber auch heute noch mit vielen Tabus behaftet ist und weitere Schritte notwendig sind. Zum Beispiel müsste die Kooperation zwischen den Akteuren verbessert werden und die unterschiedlichen Hilfezentren sollten besser vernetzt sein. Auch schwierige sozialrechtliche Fragen wie die nach dem Schutz nicht-krankenversicherter Frauen kamen zur Sprache. Deutlich wurde auch, das häusliche Gewalt trotz aller Verbesserungen weiterhin ein dringliches Thema bleibt.

Weiterhin gilt, dass Frauen finanziell unabhängig sein müssen, um sich aus häuslicher Gewalt besser befreien zu können. Statistisch ist jede vierte Frau mit häuslicher Gewalt konfrontiert, sie kommt in allen sozialen Schichten vor. Vereine wie Signal e.V., Frauenhäuser und sozial-psychiatrische Beratungsstellen sind wichtige Unterstützungen bei Gewalterfahrungen. Diese Arbeit sollte mehr gesellschaftliche Beachtung erfahren und finanziell ausreichend abgesichert werden.

Den überwiegend weiblichen Angestellten im Gesundheits- und Pflegebereich kommt bei der Beratung und Hilfestellung für betroffene Frauen und Kinder eine besondere Verantwortung zu. Zwar werden sie heute auch entsprechend geschult, in den Dienst- und Arbeitsplänen wird die Zeit z.B. für Gespräche und Beratungen aber nicht richtig erfasst und auch nicht vergütet. Das muss sich ändern. Mehr Prävention, so eine gemeinsame Schlussfolgerung, tut Not. Dafür Gelder und Personal bereitzustellen und die Ausbildung weiter zu verbessern, ist eine Aufgabe an die Politik und die Institutionen des Gesundheitswesens.