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Gute Pflege ist …?!

Der Pflegekongress 2011 des Paritätischen Gesamtverbandes fand am 21./22. Juni in Berlin unter dem Motto „2011 – Jahr der Pflege!?“ statt. Leitungs- und Führungskräfte aus Mitgliedsorganisationen aus dem ganzen Bundesgebiet beschäftigten sind mit drängenden Fragen der Pflege wie z.B. der Finanzierung oder dem Fachkräftemangel. In acht Workshops wurde diskutiert: Zur Bürgerversicherung, zu den Qualifizierungsanforderungen der Neuordnung der Pflegeausbildung sowie zur Notwendigkeit von mehr Zeit für eine gute Pflege, insbesondere für Menschen mit Behinderung. Diskutiert wurde auch über Instrumente zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der ambulanten bzw. stationären Pflege und den Bedarfen einer gelingenden Kooperation zwischen Ärzten und Pflegefachkräften.

Paritätische Empfehlungen zur Verbesserung der Pflegesituation
Zum Berliner Pflegekongress hatte der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband zu „Gute Pflege ist …?!“ sogenannte „Paritätische Empfehlungen zur Verbesserung der Pflegesituation“ veröffentlicht. Diese beziehen sich u.a. auf die Behebung des Fachkräftemangels und die Forderung nach der Abkehr von der Minutenpflege hin zu einem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff mit stärkerer Berücksichtigung demenzieller und auch psychischer Erkrankungen. Der Verband fordert den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer Bürgerversicherung, die alle Personen und alle Einkommensarten einbezieht. In einer Art Halbzeitbilanz kritisierte der Verband den bisherigen Verlauf des vom damaligen Gesundheitsminister Rösler ausgerufenen Jahres der Pflege als völlig unzureichend. Es liege „kein Erkenntnisproblem vor, sondern ein politisches Handlungsdefizit“.  

Die "Paritätischen Empfehlungen zur Verbesserung der Pflegesituation" finden Sie im Anhang:

Anforderungen an eine zukunftssichere Pflege
Den Abschluss bildete die Podiumsdiskussion „Anforderungen an eine zukunftssichere Pflege“ mit VertreterInnen der Bundestagsfraktionen und Herrn Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Die Moderatorin Cornelia Benninghoven hatte sich einen didaktischen Kniff ausgedacht, damit nicht nur PolitikerInnen in diesem Schlusspanel reden, sondern vor allem das Auditorium Fragen stellen kann. Jede/r Politiker war aufgefordert, sich zu einer der „Paritätischen Empfehlungen zur Verbesserung der Pflegesituation“ zu „Gute Pflege ist …?!“, zu positionieren.

Da ich selber aktuell an einem Positionspapier zur Neuordnung der Pflegeberufe für die SPD-Bundestagsfraktion arbeite, konnte ich die entsprechenden Aussagen nur unterstreichen: „Reform der Pflegeausbildung: Gute Pflege bietet Perspektiven. Die Pflegeausbildung ist neu zu konzipieren. Hierbei ist eine Ausrichtung an den strukturellen Veränderungen im Pflegebereich zwingend erforderlich.

Mit Abschluss der Pflegeausbildung muss ein direkter Einstieg in alle Tätigkeitsfelder des Gesundheitswesens und der Pflege möglich sein. Mit Blick auf den Europäischen und den Deutschen Qualifikationsrahmen ist auch eine Akademisierung der Pflegeberufe geboten. Das gesamte Bildungssystem muss deutlich durchlässiger werden“. Ich unterstütze auch die Position, dass die Ausbildungskosten im Bereich der Pflegeversicherung aus dem Leistungssystem finanziert werden müssen, auch eine Finanzierung aus Steuermitteln ist zu prüfen. Auf jeden Fall gehört das Schulgeld für Auszubildende abgeschafft.

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01_10-Punkte-Plan_Pflege.pdf303 KB