Mechthild Rawert

Auf die Kinder kommt es an - so lautet nicht nur das Motto des Deutschen Kinderhilfswerks sondern ist auch die überzeugte Haltung von Angelika Schöttler, Stadträtin für Familie, Jugend, Sport und Quartiersmanagement und Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin in Tempelhof-Schöneberg, und mir. Die Stärkung von Kinderrechten und der Ausbau der Teilhabe- und Mitbestimmungsmöglichkeiten  von Kindern und Jugendlichen „in der Politik“ waren Kernthemen des Gesprächs beim Besuch der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Kinderhilfswerks am 29. August in der Leipziger Straße.

Ich unterstütze schon seit Jahren das Projekt U18, Deutschlands größte politische Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche: Das Projekt U18 steht dafür, dass auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in demokratischen Strukturen Teilhabe und Mitbestimmung erlernen und gestalten. Wer sich auf Kinder und Jugendliche wirklich einlässt, erkennt, dass diese durchaus in der Lage sind, eigene Interessen zu benennen und verantwortungsvoll zu gestalten. Ich finde, dass U18 ein sehr guter Weg ist, damit bereits junge Menschen Politik verstehen und aktiv ihre eigene Lebenswelt mitgestalten. Hier lernen sie demokratisches Selbstbewusstsein, lernen Unterschiede in den vielfältigen Partei- und Wahlprogrammen zu erkennen und – wichtig -  auch Versprechen von Politikerinnen und Politikern zu hinterfragen.

U18-Aktionen und Wahlen
Rege teilgenommen haben Kinder und Eltern am vergangenen Freitag und Samstag an den verschiedenen U18-Auftaktaktionen auf dem Berliner Alexanderplatz zum Thema "U18-Wünsche an die Politik und politische Meinungsbildung". Die Bemerkung eines Elternteils trifft den Kern „Tolle Sache, wenn Kinder sich ernst genommen fühlen - und obwohl sie zwar schon bei "richtigen" Wahlen dabei waren, ist es eben immer noch was anderes, selbst mitzubestimmen - mit "echtem" Stimmzettel für Erst- und Zweitstimme“.  

Am 9. September können dann alle Kinder und Jugendlichen unter 18 im Rahmen einer U18-Abgeordnetenhauswahl ihre Stimme für die Partei ihrer Wahl abgeben. Derzeitig laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Wahllokale werden in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Schulen sowie Schulclubs eingerichtet, mobile Wahllokale bieten das Wählen auf öffentlichen Straßen und Plätzen an. Informationen sind bei den bezirklichen U18-Koordinationsstellen erhältlich.

Mein Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg ist sehr aktiv dabei, Informationen sind erhältlich bei Petra Wichert, Jugendfreizeitheim Bungalow, Mariendorfer Damm 117-12, 12109 Berlin, Tel: 030 - 7007 2563, eMail: jfhbungalow(at)web.de. Schirmherr für die Berliner U18-Wahlen ist Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses.

Wir haben was zu sagen
Am 18. September finden nicht nur die Berliner Wahlen sondern ebenfalls das Weltkindertagsfest auf dem Potsdamer Platz unter dem Motto „Wir haben was zu sagen“ statt. Als Bundespolitikerin begrüße ich es sehr, wenn Kinder und Jugendliche auch hier sehr deutlich machen, dass das Projekt U18 in hervorragender Weise dazu geeignet ist, schon früh an eine demokratische Kultur herangeführt zu werden, dass das Erlernen von Teilhabe- und Mitbestimmung an Politik ein Prozess ist, der so früh wie möglich beginnen sollte.