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Wahlrecht für alle - Kidöb feiert 30jähriges Bestehen

Gleichzeitig das 30-jährige Jubiläum, einen erfolgreichen Umzug und „Wahllokal“ für die symbolischen Wahlen unter dem Motto „Wahlrecht für alle“ der berlinweiten Kampagne „Jede Stimme 2011“ sein zu können, das schaffen nicht viele Projekte. Kidöb, Treffpunkt, Beratung und Kurse für Frauen aus der Türkei, macht´s möglich. Daher bin ich auch sehr gerne zusammen mit Orkan Özdemir, Friedenauer Kandidat für die Bezirksverordnetenversammlung und Vorsitzender der AG Migration in der SPD Tempelhof-Schöneberg, und Matthias Geisthardt, Beisitzender im Vorstand der SPD Friedenau, zum „Tag der offenen Tür“ gekommen.

Der interkulturelle Frauentreff Kidöb konnte nach erfolgreichen Umzug in die Rheinstraße 53/54, direkt an der traditionsreichen Kaisereiche, am 1. September sein 30-jähriges Jubiläum begehen. Und gefeiert wurde von den Frauen und Kindern, aufgetischt wurde, dass sich die Tische bogen. Ich danke den Sozialarbeiterinnen Gökçen Demirağlı und Sebahat Şayık für ihre Führung durch die neuen, wunderbar hellen Räumlichkeiten, die zum Kommen, Aufhalten und Lernen einfach einladen. Als Einrichtung des Nachbarschaftsheims Schöneberg wurde Kidöb als Treffpunkt für Frauen aus der Türkei bereits 1981 eröffnet. Seitdem haben die Frauen im Kidöb die Möglichkeit, sich zu treffen und Erfahrungen auszutauschen, sich zu informieren, an den zahlreichen Kursangeboten wie Deutsch-, Alphabetisierungs-, Gesundheits-, Mal- und Nähkursen teilzunehmen, kurz gesagt, sich weiterzubilden.

Soziale Teilhabe für alle sichern
Die Lebenssituation einer Frau aus einem Nachbarbezirk fordert mich zum politischen Handeln auf: die Frau ist Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom und benötigt für diesen einen Hortplatz. Es wurde keiner zur Verfügung gestellt. Begründet worden sei dieses mit seiner Behinderung. Für mich ist das Diskriminierung und ein Verstoß gegen die UN-Behindertenkonvention! Als an der uns alle angehenden Herausforderung einer inklusives Gesellschaft engagiert arbeitende Bundespolitikerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund des Landesbeirats für Menschen mit Behinderung bei den entsprechenden Bezirks- und Landesstellen vorstellig werden. Ein solches Agieren staatlicherseits geht gar nicht!

Jede Stimme zählt - SPD liegt klar vorn
Kidöb beteiligte sich am berlinweiten Projekt „Jede Stimme 2011“. In der letzten Woche fanden auch in Tempelhof-Schöneberg die symbolischen Wahlen für alle Berlinerinnen und Berliner ohne deutschen Pass statt. Ein Raum des Frauentreffpunkts war als Wahllokal gestaltet worden. Hier konnten Frauen ohne deutschen Pass ihre Stimme abgeben.
In Berlin leben rund 470 000 Nicht-Deutsche, zum Teil seit Jahrzehnten. Sie prägen nicht nur das kulturelle Gesicht der Stadt, sondern machen rund 13% des Unternehmertums in Berlin aus, zahlen Steuern und sind von allen demokratischen Entscheidungen direkt betroffen, ohne jedoch selbst an der wichtigsten Form der politischen Partizipation teilnehmen zu können: den Wahlen.

Hier die Ergebnisse der ersten Hochrechnung für Berlin, bei der die Stimmen von 2/3 der Wahllokale berücksichtigt werden konnten:

SPD: 38%
Bündnis 90/Die Grünen: 26%
Die Linke: 12%
CDU: 8%
BIG: 6%
Piraten: 3%
FDP: 2%