Binali Yildirim, türkischer Minister für Verkehr, Seeschifffahrt und Kommunikation, besuchte auf Initiative der Türkisch-Deutschen Frauenunion BETAK e.V. und der Union Sozialer Einrichtungen (USE) gGmbH am 08. Dezember Behindertenwerkstätten in Berlin. Zum Aufgabenbereich von Minister Yildirim gehört auch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben steht in der Türkei noch am Anfang.
Zusammen mit seinen Beratern aus den Bereichen Soziales, Bildung und Wirtschaft und begleitet vom türkischen Botschafter Ali Ahmet Acet, dem Generalkonsul Mustafa Pulat sowie dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung Dr. Jürgen Schneider besuchte Minister Yildirim in der Kreuzberger Oranienstrasse gleich zwei bedeutsame Projekte: zum einen den Begegnungspunkt für Familien mit Migrationshintergrund “Wir sind auch da!“, das darauf abzielt, die Rechte und die sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen der Handicapped Personen mit Migrantionsbiografie zu verbessern, und zum anderen die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der USE.
Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben
Während in Deutschland über die Öffnung von Werkstätten für Behinderte bzw. über ihre erforderliche Sozialraumorientierung und über die Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem sogenannten 1. Arbeitsmarkt debattiert wird, befindet sich die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, die berufliche Rehabilitation in der Türkei noch am Anfang. Inklusion ist in der Türkei wie hier ein großes Thema. Die USE gGmbH zählt zu den innovativen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM), da sie ihr Konzept zur beruflichen Bildung an die Ausbildungsrahmenpläne der dualen Ausbildung orientiert. Im Unternehmen in der Oranienstraße beschäftigt das Sozialunternehmen 168 überwiegend psychisch behinderte und sehbehinderte Menschen, die in den Bereichen Bürsten- und Flechtmanufaktur, Tischlerei, Malerei, Floristik, Küche, Hauswirtschaft und im Ladengeschäft arbeiten.
Auch Besuch in den Berliner Werkstätten für Behinderte GmbH (BWB)
Nach dem Mittagessen wurden die Berliner Werkstätten für Behinderte GmbH (BWB) besucht. Das Leistungsangebot für die Auftraggeber aus dem industriellen, privaten und staatlichen Bereich ist vielfältig und reicht von der Dienstleistung, u.a. Laserdruck, und Fertigung bis hin zu Konfektionierung und Montage. Das BWB ist die älteste Einrichtung in Berlin, die über 1.500 Menschen mit Behinderungen eine ihnen entsprechende berufliche Perspektive und damit die Möglichkeit auf ein selbstbestimmtes Leben bietet. Gesellschafter der BWB sind zu 70 Prozent das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Finanzen, die Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Berlin e.V., der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg e.V., die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin, der Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Berlin-Brandenburg, und die Spastikerhilfe Berlin e.V.
Sema Özcan-Sarıgül (Vorsitzende BETAK-e.V.), Minister Binali Yildirim, Mechthild Rawert, v.r.n.l.