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„Rote Frauensalon“ ein voller Erfolg

Der „Rote Frauensalon“ wurde zum vollen Erfolg. Rund 120 Frauen aus allen gesellschaftlichen Gruppen kamen am 12. November ins Willy-Brandt-Haus, um sich mit Sozialdemokratinnen und Sigmar Gabriel, SPD-Parteivorsitzender, über Anforderungen und Ideen zu einer wirklichen Chancengleichheit und wirksamen Gleichstellungspolitik auszutauschen. Spannend und anregend waren die Gespräche der Moderatorin Minou Amir-Sehhi mit sieben Frauen mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und beruflichen Schwerpunkten.

Es besteht Gesprächsbedarf zwischen SPD und Gesellschaft. Unbestritten ist, dass der frauen- und gleichstellungspolitische Handlungsbedarf groß ist. Der „Rote Frauensalon“ bot mir viel Gelegenheit zur Vernetzung und zum Austausch: über den gerade gefassten Parteitagsbeschluss zum „Reissverschlussverfahren“, über die Einführung einer gesetzlichen Quote, sobald wir wieder Regierungsverantwortung haben, aber auch über fehlende Kita-plätze im Süden Berlins, über notwendige Gendertrainings in der SPD, über Kontaktmöglichkeiten zu anderen politisch Aktiven, über …. . Weitere Gesprächstermine wurden vereinbart, was mich besonders freu

Umrahmt vom Eröffnungsstatement von Sigmar Gabriel, SPD-Parteivorsitzender, der für sich und die SPD insbesondere von den Gesellschaftsgruppen lernen will, die zu wenig in der Partei vertreten sind - und dazu gehören leider auch die Frauen - und dem Schlussstatement durch die ASF-Vorsitzende Elke Ferner, formulierten sieben Frauen im Gespräch mit der Moderatorin Minou Amir-Sehhi erlebte Stolpersteine auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit und ihre Forderungen an eine wirksame Frauen- und Familienpolitik. Die Berlinerin Roberta-Projektleiterin Anja Tempelhoff erläuterte ihre beruflichen Erfahrungen beim Versuch, die geschlechtsspezifische Berufsorientierung zu durchbrechen. Melitta Kühnlein leitet das DGB-Projekt „Familienernährerinnen“ und verwies auf die prekäre Beschäftigungssituation vieler Frauen und forderte paritätische Regeln vor allem für „Gute Arbeit“. Darin bestärkt wurde sie von Manuela Schwesig, stellvertretende SPD-Parteivorsitzende, die in einem gleichberechtigten Arbeitsmarkt auch den Schlüssel zur Aufwertung von sozialen Berufen sieht. Julia Borggräfe, Managerin in einem DAX-Unternehmen und Vorstandsmitglied im Lesben- und Schwulenverband, sieht im Bereich der flächendeckenden Kinderbetreuung und gleicher Rechte auch für Lesben und Schwule, u.a. bei der Adoption von Kindern, Handlungsbedarfe für die Politik. Solveig Schuster vom Bundesverband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. kritisierte die immer noch existierenden gesellschaftlichen Vorurteile Alleinerziehenden gegenüber, was häufig zu einem erschwerten Arbeitsmarktzugang führe. Ihr Verband unterstützt die Forderung nach einer eigenständigen Grundsicherung für Kinder. Die Geografin und Sängerin Onejiru Schindler der Musikgruppe „Sisters“ engagiert sich in Schulworkshops für die Stärkung von Mädchen und mit dem bildungspolitischen Projekt „Afrodeutsch - Fremd im eigenen Land“ gegen Rassismus. Die Mitorganisatorin von „Barcamp Frauen“ und „spd-fem.net“ Nancy Haupt stellte klar, dass Frauen keineswegs politik- sondern ehr parteiverdrossen seien. Vor allem junge Frauen wollten andere Formen des Engagements, u.a. virtuelle. Daher werde die SPD ab 2012 durch eine Internetplattform für junge Frauen in der SPD weibliche Mitglieder bei der Arbeit und Vernetzung unterstützen.