Hauptmenü

Frauenmärz

Kolumne von Mechthild Rawert im Tempelhofer Journal, Ausgabe März/April 2012

Wir sind alle anders!
Was einst die deutsche Sozialistin Clara Zetkin gegen den Willen ihrer männlichen Parteigenossen durchsetzte, wird heute weltweit am 8. März als Internationaler Frauentag von Frauen und Frauenorganisationen zum 100 und einem Male zelebriert. 100 und ein Jahr Kampf ums „anders sein“: Kampf um die Rechte der Frau, um Gleichberechtigung und Chancengleichheit, um gleiches Geld für gleich(wertig)e Arbeit. Der diesjährige Frauenmärz steht unter dem Motto „Wir sind alle anders!“. Eröffnungsfest ist am 2. März um 19:00 Uhr im Gemeinschaftshaus Lichtenrade. Bis zum 31.3.12 erwartet die Bürgerinnen und Bürger wieder ein prallgefülltes und vielfältiges Programm. Es ist nachzulesen unter: http://www.frauenmaerz.de

Die Veranstaltungsreihe Frauenmärz widmet sich erstmals dem Thema Inklusion
Darüber freue ich mich sehr. Eine unserer größten Herausforderungen im gesellschaftlichen Miteinander ist die Einbeziehung aller Menschen unabhängig von ihren körperlichen, intellektuellen, sozialen, emotionalen, sprachlichen oder anderen Fähigkeiten.
Deutschland hat die UN-Behindertenkonvention zur Inklusion unterzeichnet, und damit den Willen bekundet, Menschen mit Handycaps eine umfassende Partizipation in Gesellschaft und Staat zu ermöglichen.

Frauen „verdienen“ mehr!

Entgeltgleichheit! - ist ein weiterer, mir wichtiger Programmpunkt im Frauenmärz. Am 23. März haben die Frauen statistisch das Einkommen erreicht, das die Männer bereits am 31.12.2011 als Einkommen erwirtschaftet hatten. Frauen verdienen ungerechterweise rund 23 % weniger als Männer. Das liegt an den Berufen, die sie ausüben, aber auch an der ungleich verteilten Familienarbeit, die Frauen häufig zu Teilzeitarbeit zwingt, und damit ungerechtfertigter weise auch um berufliche Aufstiegschancen. Die Veranstaltung „Verdienen sie, was sie verdienen? - Frauen verdienen mehr!“ am 15.3. im Casino des Rathauses Schöneberg widmet sich der Frage, wie dies zu ändern ist.

Frauen sind mehr als die Summe ihrer Silikonimplantate
Wie jedes Jahr steuere ich zum Frauenmärz zwei Programmpunkten bei: 1. Ich biete 50 interessierten Frauen am 30.3.2012 eine sogenannte „BPA-Fahrt“ an, um mit mir das politische Berlin näher kennenzulernen. 2. In den vergangenen Wochen war die französische Firma PIP wegen des kriminellen Gebrauchs von Industriesilikon für ihre Brustimplantate in allen Medien. Obwohl Schönheitsoperationen ein wachsender Markt bei Frauen und Männern sind, warne ich als Gesundheitspolitikerin vor bedenkenlosem Vertrauen in medizinisch nicht notwendige Schönheitsoperationen. Wenn der Eingriff schief geht, nicht das gewünschte Ergebnis hat, oder später unerwünschte Folgewirkungen eintreten, ist guter - medizinischer als auch finanzieller - Rat oft teuer. Zusammen mit Vertreterinnen der Verbraucherzentrale Bundesverband und der unabhängigen Patientenberatung will ich hier unter dem Motto: „Wa(hr)re Schönheit“ Aufklärungsarbeit leisten: Diskutieren Sie mit am 21. März in der BEGINE, Potsdamer Str. 139.