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Türkischer Frauenverein Berlin e.V. - Danke für die Emanzipation

Zusammen gedenken, zusammen feiern - so der Wunsch der vielen Frauen und auch Männer, die der Einladung zum 37jährigen Jubiläum und zum internationalen Frauentag des Türkischen Frauenverein Berlin e.V. am 11. März in die Werkstatt der Kulturen gefolgt waren. Mit einer Diashow und lebendigen Erzählungen aus den Gründungsjahren gedachten die Anwesenden Meral Uygun, Gründungsmitglied und langjährige Vorstandsvorsitzende des am Internationalen Frauentages 1975 gegründeten Türkischen Frauenverein Berlin e.V.. Ich bin überzeugt: Diese Feier hätte Meral Uygun gefallen. Gefallen hätte ihr auch, dass aus den Töchtern der Gründerinnen dieses Vereins mittlerweile erfolgreiche Berlinerinnen geworden sind.

In gewohnt professionell-persönlicher Art eröffnete Gabriele Gün Tank, die Integrationsbeauftragte von Tempelhof-Schöneberg, die Veranstaltung mit der Geschichte und dem vor allem bis heute anstehenden Kampf der Frauen um Freiheit und Emanzipation, um gleiche Rechte und gleichen Lohn. Gabriele Gün Tank ist die Tochter von Azize Tank, Gründungsmitglied des Türkischen Frauenverein und selber 19 Jahre erst Ausländer- und dann Migrantenbeauftragte im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch die heutige Leiterin der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung (LADS) des Landes Berlin, Eren Ünsal, ist als Tochter einer Gründerinnen in der Gemeinschaft dieses Vereins groß geworden.

Die Vorstandsvorsitzende Semsi Bilgi beschrieb die Anfänge des anfänglich ausschließlich durch ehrenamtliche Arbeit der Frauen getragenen Vereins bis hin zu den vielfältigen Angeboten heute, die in enger Kooperation von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Frauen erbracht werden. Die Ziele des Vereins sind Frauen umfassend bei der Bewältigung ihrer persönlichen und sozialen Probleme zu unterstützen, ihre Ressourcen zu erkennen und ihr eigenständiges Handeln zu fördern. Emanzipation ist auch heute noch Herausforderung.

Ein weiterer Höhepunkt für viele war die Ansprache der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen Dilek Kolat - „auch eine von uns“. Senatorin Kolat beschrieb die vielen Vorhaben ihres Hauses im Interesse der Frauen - die beruflichen Qualifizierungs- und Weiterbildungsberatungen, Maßnahmen zur Stärkung einer Frauenquote und zur Entgeltgleichheit, Maßnahmen zur Vereinbarung von Familie und Beruf - ebenso wie die zur Integration.

37 Jahre: erst frech und rebellisch, nun selbstbewusst und stark
Meine Hauptbotschaft: Eine 37 jährige Frau wäre ihren Kleinmädchenschuhen längst entwachsen, hätte ihre Pubertät, eigensinnig und frech hinter sich gelassen, ihre Jugend rebellisch und leidenschaftlich durchlebt. Mit 37 Jahren wäre sie in sich gereift, selbstbewusst und stark, und würde - zurückblickend auf eine bewegte Vergangenheit mit hart erkämpften Errungenschaften - voller Zuversicht in eine Zukunft mit weiteren Herausforderungen blicken. Viel gemeinsame Zukunft liegt als Berlinerinnen vor uns.

Viel Zukunft für uns Frauen weltweit - kämpfen wir darum

Viel Zukunft, um die es sich lohnt zu kämpfen, haben wir Frauen weltweit: Aus diesem Grund wollen wir Anfang April gemeinsam zusammen mit der Fotografin Angelika Kohlmeier die Freiluft-Ausstellung „Egypt reloaded“  besuchen und anschließend gemeinsam politisieren. Wir machen deutlich: Der jahrhundertlange Kampf der Frauen kennt weder geographische noch kulturelle Grenzen, er ist keine Frage von östlicher oder westlicher Lebensart, so wie der Feminismus auch keine Errungenschaft der Europäerinnen alleine ist. Gemeinsam sind wir stark!

Keine Feier ohne Musik, so auch diese nicht: Wunderbare Livemusik präsentierten die Solisten Sinem Mengüc und Bektas Mengüc von der Deutsch-Türkischen Musikakademie, Schöneberg, unter der Leitung von Adil Arslan. Meinen herzlichen Dank dafür.

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Rede Mechthild Rawert Türkischer Frauenbund.pdf33.02 KB