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Protest auf dem Sommer-Bewegungsfest der Rheuma-Liga in Mariendorf

Das am 7. Juni stattgefundene Sommer-Bewegungsfest der Rheuma-Liga-Berlin und der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V. am Mariendorfer Damm 161a stand ganz unter dem Motto der durch die Deutsche Rheuma-Liga gestarteten bundesweiten „Aktiv-Tour 2012“.

Seit dem offiziellen Start der Tour am 6. Juni informiert die Deutsche Rheuma-Liga mit ihrer Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ über die verschiedenen Krankheitsbilder und Trainingsmöglichkeiten zur Schmerzbewältigung (www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de). Allein in Deutschland leiden 20 Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen. Als Teil der bundesweiten Protestaktion unter dem Motto „Wir sollten uns bewegen, aber die Bäder werden geschlossen!“ wurde mir eine Petition gegen die Schließung von Bädern überreicht.

In meinem Grußwort habe ich mich ausdrücklich bei den zahlreichen Mitgliedern und Selbsthilfegruppen der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V. bedankt. Ohne ihr Engagement könnten viele Angebote der Deutschen Rheuma-Liga nicht umgesetzt werden. So wurde auch dieser Nachmittag durch viele mitgestaltet: Mit Begeisterung wurde das Musik- und Zauberprogramm sowie die Bewegungsangebote zu den Schwerpunkten Nacken-, Schulter-, Armen- und Händeschmerzen angenommen. Gegenüber dem Umstand, dass die Bauplanungen für das Generationenbad auf diesem Gelände hier Gestalt annehmen und aktuell bereits die Bauplanungsunterlagen erarbeitet werden, habe auch ich meiner Freude Ausdruck verliehen. Der Bau soll nach der Prüfung durch die zuständige Senatsverwaltung Ende des Jahres bzw. Anfang kommenden Jahres beginnen.

Protest gegen die fortschreitende Schließung von Therapiebädern

Aktuell protestiert die Rheuma-Liga bundesweit gegen die fortschreitende Schließung von Therapiebädern, ohne die viele Bewegungsangebote der Rheuma-Ligen nicht mehr stattfinden können. In Berlin wird kritisiert, dass vor zehn Jahren noch 70 Therapiebäder verfügbar waren, heute seien nur noch 48 geöffnet. Die Kommunen oder deren Betreiber beabsichtigten zwar mit den Schließungen öffentlicher Bäder Kosten zu sparen, die Folgekosten einer unzureichenden Behandlung rheumatischer Erkrankungen blieben aber dabei unberücksichtigt.

Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin ist den Klagen zur „Versorgungssituation von Bewegungs- und Therapiebädern in Berlin“ nachgegangen und hat eine Kleine Anfrage an die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales gestellt. Die Antwort darauf finden Sie hier:
http://www.rheuma-liga-berlin.de/fileadmin/PDF/Antwort_KleineAnfrage_Bae...

Migrationssensible Angebote der Rheuma-Liga
Wichtig für die Zukunft ist es, mit den Hilfsangeboten der Rheuma-Liga mehr als bislang auch jüngere Menschen im Alter zwischen 35 und 50 und Betroffene mit Migrationshintergrund zu erreichen. Um rheumakranke MigrantInnen adäquat über Therapien und Selbsthilfe aufklären zu können, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Integrationsbeauftragten, Ärzt/innen und Berater/innen, auch mit Menschen, die verschiedene Sprachen beherrschen, nötig. Gefragt ist aber auch die Politik, ganz besonders das Bundesgesundheitsministerium aber auch die Partner der Selbstverwaltung, um die dafür nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Ein tolles Beispiel für migrationssensible Angebote bietet die Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.: Seit fast 20 Jahren treffen sich in den Beratungsstellen der Rheuma-Liga mehr als 20 türkische Frauen im Alter zwischen 30 und 70 Jahren, die unter rheumatischen Erkrankungen leiden. Dass diese Selbsthilfegruppe existiert, ist dem besonderen Einsatz der SozialarbeiterIinnen der Rheuma-Liga zu verdanken. Diesem gelungenen Beispiel für ein kultursensibles Gesundheitswesen in Deutschland gilt mein herzlicher Dank. Wir brauchen mehr davon!

Die SPD unterstützt Rheuma-Erkrankte

Die Unterstützung der Rheuma-Erkrankten durch die Sozialdemokratie hat schon eine lange Tradition. Seit dem Jahr 2000 fördert die Bundesregierung - damals initiiert durch Rot-Grün - das Kompetenznetz Rheuma, das Forschung, Versorgung und Epidemiologie verknüpft. Auch die Deutsche Rheumaliga Berlin e.V. ist darin vertreten und bringt die Perspektive der Patientinnen und Patienten bei Fragen und Entscheidungen über die gesundheitliche Versorgung und bei Forschungsaktivitäten kompetent ein.

Wir SozialdemokratInnen setzen uns im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages dafür ein, dass das Geld der BeitragszahlerInnen genau dorthin fließt, wo es benötigt wird. Wir sind uns dabei bewusst, dass rheumakranke Menschen schon jetzt durch Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen in besonderer Weise belastet sind. Deshalb treten wir allen Bestrebungen der Regierung Merkel entgegen, die darauf abzielen, die Zuzahlungen für chronisch Kranke zu erhöhen oder gar ein System der Kostenerstattung im deutschen Gesundheitswesen einzuführen.

Wir wenden uns auch energisch gegen den von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr angestrebten Paradigmenwechsel in der Pflege: Das von Minister Bahr vorgelegte Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (Kurzform: PNG) wird den aktuellen geschweige denn zukünftigen Bedarfen der Pflege nicht gerecht. Wir fordern die Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, damit wir eine teilhabeorientierte Pflege stärken. Wir wollen keine privaten Zusatzversicherungen für die Pflege. Wir wollen keinen sogenannten „Pflege.Bahr“, von dem nur die Versicherungswirtschaft profitiert. Wir wollen mit der solidarischen Bürgerversicherung die Umlagefinanzierung auch in der Pflege getreu dem Motto stärken: Die Starken stehen für die Schwachen, die Gesunden für die Kranken.