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20. Lesbisch-Schwules Stadtfest: „Gleiches Recht für Ungleiche“

Am 16./17. Juni fand das vom Regenbogenfonds e.V. organisierte 20. Lesbisch-schwule Stadtfest 2012 unter dem Motto „Gleiches Recht für Ungleiche“ rund um den Nollendorfplatz statt. Dieses Markenzeichen Berlins steht für Toleranz, Lebensfreude und Weltoffenheit, steht für selbstbewusstes Werben für ein gleichberechtigtes Miteinander unterschiedlicher Lebensformen. Wie jedes Jahr wurden in einigen Bezirken, zum Beispiel in Tempelhof-Schöneberg, an den Rathäusern die Regenbogenfahnen gehisst.
 
Obgleich schon vieles erreicht wurde, bleibt auch noch vieles zu tun: Es gibt nach wie vor homophobe Verhaltensweisen und Vorurteile, noch existiert keine vollständige Gleichheit vor dem Gesetz, noch gibt es keine Öffnung der Ehe.


Hoher Besuch am SPD-Stand
Sehr gut besucht war unser „Stützpunkt“, der Stand der AG Lesben und Schwule (SPD) in der Stadtfest-Welt „Politik“. Zusammen mit den schul-lesbischen Untergruppierungen vieler Parteien gab es wieder die „Politikwelt“. An unserem Stand standen bezirksübergreifend zahlreiche Genossinnen und Genossen, u.a. auch der neu gewählte SPD-Landesvorsitzende Dr. Jan Stöß, zum Gespräch für Bürgerinnen und Bürger bereit. Schön auch das Gespräch miteinander. Klar ist, dass wir uns mit aller Kraft auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene weiterhin dafür einsetzen werden, dass es in naher Zukunft „Gleiches Recht für Ungleiche“ gibt.


SozialdemokratInnen besuchen Projekte und Initiativen

Zusammen mit Senatorin Dilek Kolat und der sie begleitenden Lela Lähnemann, Mitarbeiterin im Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen von der Landesstelle für Gleichbehandlung - Gegen Diskriminierung (LADS), mit Angelika Schöttler, Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Petra Nowacki und Hermann Zeller von der AG Lesben und Schwule, habe ich in einem gemeinsamen Rundgang viele Projekte und Initiativen aufgesucht, u.a.:

  • Lesbenberatung Berlin e.V. mit LesMigraS, Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich: Mit Frau Saideh Saadat-Lendle wurde insbesondere die diese Woche im Roten Rathaus vorgestellten Ergebnisse der bisher umfangreichsten deutschen Studie „Erfahrung mit Gewalt und Mehrfachdiskriminierung von lesbischen/bisexuellen Frauen und Trans*“, diskutiert. Diese zeigen, dass die Betroffenen vor allem in den gesellschaftlichen Bereichen Bildung, Arbeit und Gesundheitswesen diskriminiert werden.
  • RuT-FrauenKultur&Wohnen: Das seit 1989 bestehende gemeinnützige Beratungs- und Kulturzentrum RuT - Rad und Tat - Offene Initiative lesbischer  Frauen e.V. will ein generationenübergreifendes sozialkulturelles RuT-Zentrum zur Gestaltung von Leben und Wohnen im Alter mit und ohne Behinderung realisieren. Teil des Zentrums soll ein Wohnprojekt sein, das 50 Frauen gemeinschaftliches Wohnen ermöglicht. Die Diskussion drehte sich um Unterstützungsmöglichkeiten bei der Finanzierung und dem Finden eines geeigneten Grundstücks.
  • Schwulenberatung e.V.: Auch im Gespräch mit Marcel de Groot war Wohnen im Alter das beherrschende Thema. Anlass war die jüngst erfolgte Eröffnung von „Lebensort Vielfalt“, dem ersten Berliner schwul-lesbischen Mehrgenerationenhaus in Charlottenburg für künftig alte und junge Schwule, Frauen, Lesben unter einem Dach.
  • Ökumenisches Rogate-Kloster: Mit einem Stand vertreten war auch das Rogate-Kloster. Ich begrüße es, dass auch die Kirchen mit zahlreichen Projekten auf dem Stadtfest vertreten sind. Für mich ist Kirche da, wo die Menschen sind. Schon am Vorabend des Stadtfestes hatte das Rogate-Kloster zu einem Gottesdienst in der Zwölf-Apostel-Kirche eingeladen. Das Motto der erstmals vertretenen evangelischen Kirchenkreise Schöneberg und Wilmersdorf lautete „Willkommen in unseren Gemeinden“ - ein ermutigendes Zeichen für kirchliche Aktivitäten.
  • Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg e.V.:  Lambda vertritt die Interessen junger Lesben, Schwuler, Bisexueller und Trans* (lsbt) in der Öffentlichkeit und Politik und will Jugendlichen in ihrem Selbsterkennungsprozeß sowie in psychosozialen Notsituationen eine Unterstützung sein. Lambda ist Mitglied im Landesjugendring Berlin und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in Berlin.
  • Queere Lebensqualität in Treptow-Köpenick: Für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in Treptow-Köpenick, gegen Homophobie und für eine queere Vielfalt tritt das vom Bezirksamt und der BVV getragene bezirkliche Bündnis ein und mit Veranstaltungen und Aktionen deutlich macht, dass gleichgeschlechtliche Lebensweisen überall gelebt werden.
  • Lesben- und Schwulenverband (LSVD): Auch der LSVD war mit einem großen Stand vertreten, an dem die unterschiedlichsten Aktivitäten stattfanden.  Auch hier die Botschaft, dass unsere Gesellschaft nur funktioniert, wenn sich alle gegenseitig respektieren.