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Fachkräfte sichern: Potenziale entdecken. Ressourcen gewinnen.

„Auch Minijobberinnen verdienen „Gute Arbeit“. Dazu gehört der Übergang in eine reguläre Beschäftigung, die mit den Vorteilen sämtlicher Sozialversicherungen wie Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung verbunden ist, dazu gehört auch die Unterstützung bei ihrer beruflichen Entwicklung. Damit „Gute Arbeit“ für mehr Frauen in Tempelhof-Schöneberg Wirklichkeit wird, bin ich Botschafterin des Modellprojektes Joboption geworden. Ich will Frauen in allen Beschäftigungsformen gleichstellen, will ihnen Chancen auf eine berufliche Zukunft entsprechend ihrer Talente bieten“, so die Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg Mechthild Rawert.
Auf dem Arbeitsmarkt findet ein rasanter Wandel statt. Der Fachkräftebedarf und der demografische Wandel bestimmen immer mehr das Personalmanagement von Unternehmen. Die Förderung von Potenzialen ist besonders wichtig, um mittel- und langfristig den Bedarf an qualifiziertem Personal zu decken. Neue Wege sind gefragt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und an das eigene Unternehmen zu binden.Ein wichtiges demokratisches Ziel dabei ist: Gleichstellung ist auch eine Option für Minijobberinnen! Für diese viel zu wenig beachtete Gruppe muss mehr getan werden: Bei ihnen bleiben oft Potenziale ungenutzt, obwohl beide Seiten, Unternehmen als auch Minijobberinnen, von einer anderen Beschäftigungsform profitieren können - so die einhellige Meinung der für die Umsetzung des Projektes bei zukunft im zentrum GmbH zuständigen Mitarbeiterinnen Berrin Alpbek und Viveka Ansorge im auf meine Initiative hin zu Stande gekommenen gemeinsamen Gespräch mit der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und den für Wirtschaftsberatung und Europaangelegenheiten sowie für Frauen- und Gleichstellung zuständigen Beauftragten Martina Marijnissen und Ursula Hasecke am 29. August im Rathaus Schöneberg.


Im Bereich Minijobs stellen Frauen die Mehrheit
Vorrangig weibliche Beschäftigte tragen die Nachteile der Beschäftigungsfrom Minijob: Kein eigenes existenzsicherndes Einkommen, unzureichende soziale Absicherung vor allem in der Rentenversicherung, wenig Möglichkeiten der Weiterqualifizierungen und kaum Aufstiegschancen. Ursprünglich gedacht als Rahmen für einen unkomplizierten Nebenjob, ist inzwischen jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis ein Minijob - das ist ein Skandal! Gleichzeitig wächst in vielen Bereichen der Fachkräftebedarf.
In vielen Unternehmensspitzen gibt es wenig Wissen über die im eigenen Betrieb beschäftigten Minijobberinnen oder ‚Aushilfen‘. Bestehende Qualifikationen, Interessen und Potenziale werden nicht erfasst. Minijobberinnen gehören zur Randbelegschaft und werden weniger in Personalentwicklungsmaßnahmen einbezogen. Darüber hinaus besteht häufig das irrige Vor-Urteil, dass Minijobberinnen an einem Aufstieg oder an Weiterbildungsangeboten nicht interessiert sind.


Mit Joboption Chancen gewinnen
Das Projekt Joboption hat das Ziel, die Entwicklungspotenziale und Qualifikationen von Minijobberinnen aus der bestehenden Beschäftigung heraus zu fördern und diese wenn möglich mit den personalbezogenen Unternehmensinteressen in Übereinstimmung zu bringen.
Dabei setzt Joboption an drei Punkten an:
1.    Unternehmen
Joboption unterstützt und berät interessierte Unternehmen dabei, Möglichkeiten und Handlungsfelder zu erschließen, Minijobberinnen den Weg in eine existenzsichernde Beschäftigung zu ebnen.
Zunächst bietet Joboption den Unternehmen eine Informationsveranstaltung an. Es können zusätzlich die Themen Lernzeitkonten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Diversity, Altersstrukturanalyse und Wissensmanagement abgedeckt werden.
In einem zweiten Schritt können mit speziellen Analyseinstrumenten zur Personalentwicklung der Bedarf an Personal definiert werden.
Das abschließende „Matching“ des betrieblichen Bedarfs an Personal mit den Potenzialen der Minijobberinnen hat den Übergang vom Minijob in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis zum Ziel.
2.    Minijobberinnen
Joboption bietet Frauen in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen persönliche Beratung sowie individuelle Bildungscoachings an, um mit ihnen gemeinsam Möglichkeiten zur Weiterbildung und Qualifizierung zu ermitteln. Workshops zu den Themen Zeit- und Selbstmanagement, Lerntechniken und „Stärken stärken“ unterstützen die Frauen dabei, ihre eigenen Potenziale zu erkennen und zu verfolgen.
3.    Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Joboption sensibilisiert die lokalen Wirtschaftsstrukturen durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit. Ein Netzwerk aus arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Akteuren unterstützt das Projekt und schafft ein Bewusstsein für das Thema. Einbezogen werden sollen auch entsprechende Frauenberatungsstellen
Joboption ist ein Projekt im Rahmen der Bundesinitiative "Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft"  und ist bis Ende 2014 bewilligt.