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150 Jahre SPD: Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität

„Freundschaft“ - mit diesem traditionellen Gruß von SozialistInnen und SozialdemokratInnen eröffnete Prof. Dr. Helga Grebing ihre Ausführungen zur fast 150-jährigen Wirkungsgeschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der SPD. Auf Anregung von Angelika Wüstenhagen, Bildungsbeauftragte der Abteilung Lichtenrade-Marienfelde, initierte ich eine Sonderveranstaltung zur Ausstellung „150 Jahre deutsche Sozialdemokratie - Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ im Paul-Löbe-Haus. Die Sonderausstellung zog zahlreiche Genossinnen und Genossen aus Tempelhof-Schöneberg und Schweden an.

Die Geschichte unserer Partei zeigt, dass unsere Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität uns immer wieder zur gesellschaftlichen Parteilichkeit herausfordern: für die Würde von Arbeit und sozialen Aufstieg, für ein tragfähiges Sozialversicherungswesen zur Absicherung von Lebensrisiken, für die Emanzipation der Bürgerinnen und Bürger und die Gleichstellung von Frauen und Männern, für ein demokratisches Gemeinwesen. Dass die deutsche Sozialdemokratie von Anfang an politische Gestaltungsmacht war, verdeutlichte Prof. Dr. Helga Grebing, Historikerin, in ihrem sehr profunden Überblick über die Arbeiterbewegungsgeschichte von der 1848er Revolution an bis heute. Bildhaft und lebhaft erinnerte sie an Höhen und Tiefen der Partei, an bedeutende Männer und Frauen wie Ferdinand Lassalle, August Bebel und Wilhelm Liebknecht, an Eduard Bernstein, Karl Kautsky, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin. Es ist der Partei als „Bewegung aller sozialer Schichten“ immer wieder gelang, die gesellschaftliche Mehrheit und eine kulturelle Deutungshoheit zu erringen. „Das konnte sie, weil sie ein Ziel hatte“, weil sie sich als „Bewegung des Volkes“ verstand, weil sie die Würde und Freiheit der einzelnen Person und eine gerechte Gesellschaft für möglich hielt und in Regierungszeiten auch möglich machte.

Nach den weiteren Ausführungen zur Rolle der SPD in der Weimarer Republik, der Zerstörung der Deutschen Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten, dem Wiederaufbau der SPD als demokratische Arbeiterpartei nach dem Zweiten Weltkrieg, ihrem Einsatz für eine wirtschaftliche und politische Demokratie und einen modernen Sozialstaat festgehalten im „Godesberger Programm", dem „Mehr Demokratie wagen“ durch Willy Brandt, dem anfänglichen Unverständnis der Anti-AKW-Bewegung und Umweltpolitik der späteren Grünen und der Rolle der SPD bei der deutschen Wiedervereinigung ein Fazit von Helga Grebing: „Die SPD setzt sich dafür ein, dass die Bürgerinnen und Bürger die Chance zur Mitverantwortung und Gestaltung haben. Die SPD hat sich vom alten Bürokratismus befreit, ist auch in den eigenen Strukturen zu einer demokratischen Partei geworden“. Die Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind immer wieder an die gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen. „Wir können das, dazu gibt uns unsere Geschichte die Sicherheit“, ermutigt Helga Grebing alle zu weiterem sozialdemokratischem Engagement.

Die Ausstellung „150 Jahre deutsche Sozialdemokratie - Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ war für viele ein Eintauchen in eigene Lebensbiografien, persönliche Erinnerungen beim Einsatz für eine gerechte und soziale Welt wurden einander erzählt. Deutlich wurde auch hier: die SPD ist eine lebendige demokratischen Partei, die das Land in Bewegung hält – und das ist gut so.