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Gedenken am Grab von Eduard Bernstein

Am 18. Dezember 2012 jährte sich der Todestag von Eduard Bernstein zum 80. Mal. Bernstein war einer der großen Theoretiker der deutschen Sozialdemokratie und Mitverfasser der Parteiprogramme von Gotha, Erfurt und Görlitz. Mitglieder der SPD erinnerten mit einer Gedenkfeier und Kranzniederlegung an Eduard Bernstein. Der sozialdemokratische Theoretiker lebte von 1918 bis zu seinem Tod im Jahre 1932 in der Bozener Straße 18 in Schöneberg. Er war Stadtverordneter und Stadtrat in Schöneberg.

Das Gedenken fand auf Initiative von Gudrun Blankenburg, Bezirksverordnete der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg, und Eva Liebchen, Mitglied der SPD Friedenau, statt. Beiden ist für ihren Einsatz zum Erhalt der Ehrengrabstätte für Eduard Bernstein auf dem I. Städtischen Friedhof Eisackstraße, Friedenau, und die Grabpflege herzlich zu danken.

Jan Stöß, Landesvorsitzender der SPD Berlin, würdigte in seiner Rede den Werdegang Bernsteins: „Er besuchte das Gymnasium, aber für ein Studium reichte in der Familie mit 15 Kindern das Geld nicht. Er wurde Bankangestellter, aber blieb Zeit seines Lebens ein ständig dazulernender Autodidakt.“ Bernstein geriet durch seine kritischen Reflexionen immer wieder in Konflikt mit der Parteiführung. Jan Stöß: „Eduard Bernsteins Name ist heute vor allem mit der „Revisionismus-Debatte“ in der deutschen Sozialdemokratie verbunden. Er vertrat die Ansicht, dass die bisherige Ausrichtung der Sozialdemokratie auf Klassenkampf und die revolutionäre Abschaffung des Kapitalismus überholt sei. (…) Bernsteins Nachdenken und kritisches Reflektieren der historischen Prognosen von Marx über ein schnelles und abruptes Ende des Kapitalismus und dessen Ablösung durch den Sozialismus war heftig umstritten."

Am Gedenken nahmen weitere Mitglieder der SPD teil, unter anderem Siegfried Heimann, Vorsitzender der Historischen Kommission, und die Historikerin Helga Grebing, sowie Karl-Heinz Niedermeyer, Vorsitzender des Fachausschuss für Internationale Politik, Frieden und Entwicklung der SPD, Dilek Kolat, Kreisvorsitzende und Senatorin, Melanie Kühnemann und Axel Seltz, Bezirksverordnete und SPD-Kreisvorstandsmitglieder, Serge Embacher, Vorsitzender der SPD Friedenau, und Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg.