Ich unterstütze den Aufruf zum „7. Gedenkmarsch zur Erinnerung an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt“ des Komitees für ein afrikanisches Denkmal in Berlin (KADIB).
Der Gedenkmarsch ist vom Komitee für die Einrichtung eines afrikanischen Denkmals in Berlin (KADIB) ins Leben gerufen worden, um der Forderung nach Anerkennung der Verbrechen gegen schwarze Menschen und Menschen afrikanischer Herkunft Nachdruck zu verleihen. Als Gedenktag wurde das Ende der Kongokonferenz (15. Nov. 1884 - 26. Feb. 1885), auch Berliner Konferenz genannt, ausgewählt. Hier wurde Afrika von den Kolonialmächten willkürlich aufgeteilt.
Der Gedenkmarsch findet am Samstag, 23. Februar 2013, 11.30 Uhr bis ca. 13.00 Uhr, statt.
Treffpunkt ist die Gedenktafel der Aufteilung Afrikas an der Wilhelmstr. 92, 10117 Berlin. Nach der Kranzniederlegung geht es zur Neuen Wache, Unter den Linden.
Aus dem Aufruf:
„Völkermorde, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Zwangsarbeit, kulturelle Genozide, politische und ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung sind die verheerenden Folgen des Kolonialismus. Völker wie das Sahrauische Volk leiden noch heute unter den Folgen des Kolonialismus, und der afrikanische Kontinent wird nach wie vor weiter unterdrückt. Mehr als 30 Millionen Afrikaner wurden Opfer dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Die von Deutschland begangenen Genozide in Afrika (gegen die Hereros und Namas in Namibia und Maji-Maji in Tansania) warten immer noch auf offizielle Anerkennung. Hunderttausende Menschen afrikanischer Herkunft sind auf Seiten der Alliierten für die Befreiung Deutschlands vom Naziregime im zweiten Weltkrieg gefallen. Tausende schwarze Deutsche wurden von den Nazis zwangssterilisiert oder in den Konzentrationslagern umgebracht.
Trotz internationaler Verpflichtung (UNO Weltkonferenz gegen Rassismus von Durban) gibt es in Berlin immer noch keine Gedenkstätte für die afrikanischen Opfer von Sklaverei, Sklavenhandel, Kolonisierung und Naziverbrechen und es sind bis heute nur wenige Schritte zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte unternommen worden: In Deutschland tragen heute noch Straßen die Namen von Kolonialverbrechern, und Sklavenhändler werden in einigen deutschen Städten geehrt (Hamburg). In den letzten Zeiten wurden viele Afrikaner/Afrikanerinnen Opfer von rassistischer Gewalt oder starben in Polizeigewahrsam (Adriano, Amadeus Antonio, Ndeye Mareme Sarr, Laye Condé und der an Händen und Füßen gefesselte und auf einer feuerfesten Matratze fixierte Asylbewerber Oury Jalloh, der in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte).“
Wir treten gemeinsam ein für ein aktives Gedenken und gegen Rassismus.