Mechthild Rawert

Das Rathaus Schöneberg öffnete am 15. März 2013 zum ersten Mal seine Toren für die Messe „Frauen Unternehmen“. Rund vierzig Freiberuflerinnen und Selbständige aus Tempelhof-Schöneberg informierten auf der Messe über ihre Produkte und Dienstleistungen von A wie Architektur bis W wie Werbung. An 40 Messeständen präsentierten sich Heilprakterinnen und Bauingenieurinnen, Journalistinnen und Schmuckdesignerinnen, Unternehmensberaterinnen und Rechtsanwältinnen, Schriftstellerinnen und Stimmcoaches, Innenarchitektinnen und Ökonominnen. In Workshops und Vorträgen wurden für freiberuflich und selbständig Tätige wichtige Themen behandelt: Akquise und Kundenbindung, Sozialversicherungsrechtliche Situationen, Kranken- und rentenversicherungsrechtliche Fragen, Gesundheitsprävention. Die Messe fand im Rahmen des Frauenmärzes Tempelhof-Schöneberg statt.

Die Zahl der Selbständigen ist in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland kräftig gestiegen. Zurückzuführen ist dieses fast ausschließlich auf die Entwicklung bei allein tätigen Selbständigen (Solo-Selbständigen). Besonders stark hat sich dabei die Zahl selbständiger Frauen erhöht. Gestiegen ist auch der Anteil der AkademikerInnen, die als Selbständige tägig werden. Die Einkommensspreizung ist aber breit: Auch wenn ein Teil der Solo-Selbständigen hohe Einkünfte erzielt, liegt das mittlere Einkommen dieser Erwerbstätigengruppe unter dem der ArbeitnehmerInnen. Für die einen lohnt sich das mit der Selbständigkeit verbundene Risiko. Diese GründerInnen haben bereits nach drei Jahren ein höheres Einkommen als zuvor in abhängiger Beschäftigung. Es gibt aber auch viele, die über Einkünfte, wie ArbeitnehmerInnen sie im Niedriglohnsektor beziehen, nicht hinauskommen. Zwar ist der Anteil der Geringverdienenden unter den Solo-Selbständigen die letzten Jahre gesunken, aber er liegt bundesweit immer noch bei knapp einem Drittel oder etwa 800 000 Personen. Für viele ist die Solo-Selbständigkeit nur eine vorübergehende Beschäftigung.

Ich begrüße es sehr, dass sich Unternehmerinnen zusammentun, u.a. im Unternehmerinnen-Netzwerk Tempelhof-Schöneberg. Das ist eine Initiative von und für Unternehmerinnen und Freiberuflerinnen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg in Berlin. Das Netzwerk, kurz UTS-Netzwerk genannt, besteht seit 2007 und bietet eine bunte Mischung der verschiedenen Professionen und Branchen. Es finden monatliche Treffen sowie auch Veranstaltungen in Kooperation mit der Wirtschaftsberatung Tempelhof-Schöneberg statt.