In allen Einrichtungen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses stehen der positive Blick auf die Ressourcen der Kinder und deren Familien im Mittelpunkt sowie die Absicht, durch Kooperationen mit anderen sozialen Einrichtungen die Angebote für Familien im Stadtteil zu vernetzen, um so eine gut funktionierende und unkomplizierte Infrastruktur für Familien zu schaffen. Hier im Schöneberger Norden leben zahlreiche Familien mit Migrationshintergrund aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern.
Der Familientreffpunkt Kurmärkische Straße bietet insbesondere jungen Familien mit kleineren Kindern von der Geburt bis zum Grundschulalter ein breites Spektrum an familienunterstützenden Diensten an. Im Familientreffpunkt ist auch eine Außenstelle der Familienberatung des PFH, eine Sprechstunde des Kinder- und Jugend-Gesundheitsdienstes sowie Rechtsberatung zu Ausländerrecht und Familienrecht eingerichtet. Ziel ist die Weiterentwicklung des Familienzentrums im Sinne des Early Excellence-Ansatzes. Demnach orientiert sich die pädagogische Arbeit an den Stärken und Bedürfnissen der Kinder und bezieht die Eltern und Familien in die Bildungsprozesse der Kinder mit ein. Als niedrigschwellige Nachbarschaftseinrichtung richtet der Familientreffpunkt das Augenmerk vor allem auf die Bedürfnisse der zahlreichen einkommensschwachen Familien im Kiez, die von traditionellen Familienzentren nicht erreicht werden.
Ehrenamtliche sind der Kern des solidarischen Miteinanders
Drei der vier Familienzentren des Pestalozzi-Fröbel-Hauses nehmen am "Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend teil. Gemeinsam bilden sie das "Mehrgenerationenhaus Berlin-Schöneberg".
Einen besonderen Schwerpunkt hat die Kiezoase im Rahmen der Mehrgenerationehäuser Barbarossastraße, Kurmärkischestraße und Steinmetzstraße auf das Ehrenamt gelegt. Monika Fröhlich koordiniert die Freiwilligendienste. Freiwillige begleiten bei den Hausaufgaben, andere wirken bei der Stadtteilzeitung Schöneberg mit, bewirten die Gäste in den Cafés, helfen Migrantenfamilien bei Behördengängen, oder machen Gartenarbeit. Sie ist jeden Dienstag von 10:00-12:00 Uhr persönlich für eine Beratung zur Verfügung (Ort: Kiezoase, Barbarossastraße 65 in 10781 Berlin-Schöneberg).
Koralle: wunderschön und schützenswert
Unser zweiter Stopp führte uns in die Koralle, einem pädagogisch-therapeutischen Wohnangebote für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren sowie deren Eltern. Der ungewöhnlich Name entstand in Teamsitzungen und soll darauf hinweisen, dass die in den therapeutischen Wohngruppen lebenden psychisch erkrankten Jugendlichen so wunderschön und schützenswert wie Korallen sind, berichtete uns der Projektleiter, Herr Rosemann. Viele der Jugendlichen, die zu zur Koralle kommen, haben Verhaltensauffälligkeiten oder psychiatrische Symptome entwickelt, die die Familien bzw. ihre Bezugspersonen aus anderen betreuten Wohnbereichen, in denen sie gerade leben, überfordern. Hierzu gehören u.a.:
- psychiatrische Symptome (z.B. psychotische Episoden, Depressionen, Angststörungen, Selbstverletzung, Suizidalität)
- psychosomatische Erkrankungen (z.B. Essstörungen)
- massive Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Aggressivität, Schulverweigerung, Drogenmissbrauch)
Nicht aufgenommen werden gewalttätige Jugendliche oder Jugendliche, bei denen eine Abhängigkeitserkrankung (Alkohol, Drogen etc.) vorliegt.
Zur Koralle gehören zwei Wohngruppen mit "Rund-um-die-Uhr-Betreuung" für Jugendliche sowie betreutes Einzelwohnen bzw. ambulante Hilfen im Verbund für Jugendliche und junge Erwachsene. Ziel ist, die Jugendlichen auf ein eigenständiges Leben außerhalb psychiatrischer/sozialpädagogischer Institutionen zu orientieren.
Sommertour „gesund, sozial, queer“
Diese Besuche fanden am 23. August 2013 als Teil der SPD-Sommertour „gesund- sozial- queer“ statt. Mit unseren Besuchen wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf Gesundheits-, Sozial- und Queerprojekte lenken, sind es doch vielfach sie, die Garanten für eine selbstbestimmte und selbständige Lebensführung, für Teilhabe und Partizipation vieler Menschen sind. An diesem Termin nahmen auch Sylvia-Yvonne Kaufmann, SPD-Kandidatin für das Europa-Parlament, Jan Rauchfuß (Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BVV Tempelhof-Schöneberg, Hermann Zeller, Sprecher für Sozialpolitik, und Marijke Höppner, Sprecherin für Frauenpolitik, teil.