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Gottesdienst zum Intersex Awareness Day

„Jeder Mensch ist vollkommen“, so die Botschaft von Bruder Franziskus vom Rogate Kloster Stankt Michael zu Berlin während des Gottesdienstes zum Intersex Awareness Day in der Zwölf-Apostel-Kirche am 26. Oktober 2013 in Berlin-Schöneberg. Die Feier wurde zusammen mit Lucie Veith, Bundesvorsitzende des Vereins für Intersexuelle Menschen e.V. (hier auf Facebook) gestaltet. Mein Dank geht auch an die weiteren Mitwirkenden u.a. an Stuart Milk von der Harvey Milk Foundation, USA. Im Anschluss an den Gottesdienst folgte die wunderbare Tradition, zum gegenseitigen Austausch und Dialog einzuladen.

Lasst uns über Intersexualität reden!

Zum Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Hinblick auf intersexuell geborene Menschen möchte ich beitragen. Ich möchte, dass künftig Säuglingen unnötige geschlechtszuordnende Operationen und ihren Eltern unnötiger Druck erspart wird. Die Menschen sind verschieden, wir sind individuell. Niemand darf Benachteiligungen und Diskriminierungen ausgesetzt sein. Deshalb muss das Thema Intersexualität aus der Tabuzone herausgeholt werden.

Ich begrüße die Empfehlungen des Deutschen Ethikrates, begrüße, dass der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 25. Juni 2012 eine öffentliche Anhörung durchgeführt hat. Nach wie vor ist die rechtliche Situation Intersexueller ungeregelt: Es bedarf eines wirklich profunden gesetzlichen Schrittes zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit und der Selbstbestimmungsrechte intersexueller Menschen und zum Abbau ihrer Diskriminierung. Auf diese Notwendigkeit wollte ich auch mit meiner Fraktion vor Ort-Veranstaltung „Intersexuelle Menschen anerkennen - Selbstbestimmung im Identitätsgeschlecht“am 4. September 2012 hinweisen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dieses Anliegen aufgegriffen. Ein ursprünglich geplanter Antrag aller Bundestagsfraktionen ist durch Schwarz-Gelb nicht zustande gekommen. Deshalb haben die Oppositionsfraktionen der 17. Legislaturperiode jeweils eigene Anträge vorgelegt, die sich lediglich in Details unterscheiden. Die SPD-Bundestagsfraktion will die „Rechte intersexueller Menschen stärken“.

Intersex Awareness Day

Der Intersex Awareness Day (IAD) ist ein international beachteter Tag, mit dem die Belange von Intersexuellen öffentlich gemacht werden sollen. Er fand zum ersten Mal am 26. Oktober 1996 in Boston statt: Intersex-AktivitInnen demonstrierten vor einem Gebäude in Boston, in dem die Amerikanische Fachgesellschaft der PädiaterInnen tagte. Sie demonstrieren gegen die ungewollten medizinischen Eingriffe bei intersexuell geborenen Kinder und gegen die nach wie vor bestehenden Stigmatisierungen und Diskriminierungen.