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Gala der TSM Fußballakademie

Die TSM Fußballakademie - ausgeschrieben: Berliner Türk Spor Merkezi-Fußballakademie - kann zu Recht auf eine Erfolgsgeschichte verweisen. Ich danke den Organisatoren der TSM Fußballakademie, allen voran Burak Isikdaglioglu, für die wunderbare Gala und Preisverleihung am 29. August 2014 im Türkischen Haus. Ich danke dafür, dass hier die jungen Menschen in den Mittelpunkt gestellt wurden. Diese wurden geehrt, diese wurden angespornt. Ich danke als Fußball-Laiin für die kurzweiligen Beiträge vom Moderator Yalcin Karaoglan, Stadionsprecher beim Berliner Athletik Klub 07 e.V.. Anhand der lebendigen Aufnahmen von Mehmet Dedeoglu ist der tolle Abend auch für Dritte nachvollziehbar.

Fussball dient der Integration und Achtung voreinander

Seitdem Berlin nach der Wiedervereinigung Deutschlands zur Hauptstadt geworden ist, hat Berlin sich zu einer der populärsten und belebtesten Städte Europas entwickelt, betonte Ahmet Başar Şen, Generalkonsul der Republik Türkei, in seiner Ansprache. Auch die hiesige türkische Community leistet einen großen Beitrag zur Vielfalt und Multikulturalität Berlins. Ebenso tragen die rund 250.000 Türkeistämmigen zur Stärkung der Willkommenskultur und der wirtschaftlichen Dynamik der Hauptstadt bei.

Wir alle haben die Aufgabe, dass unsere Jugendlichen zu selbstbewussten Individuen heranwachsen. Für viele von ihnen ist Sport eine wichtige Freizeitbeschäftigung. Fußball ist bei den männlichen, zunehmend auch bei den weiblichen Jugendlichen die bei weitem beliebteste Sportart. Als Teamsportart lässt der Fußball sprachliche, kulturelle und religiöse Unterschiede schwinden. Das hat das „Wir-Gefühl“ in Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2002, der Europameisterschaft 2008, der Weltmeisterschaft vor einigen Wochen eindrucksvoll bewiesen.

Auch in meiner Rede habe ich meinen Dank für die sportliche aber auch die persönliche Förderung der Jugendlichen ausgesprochen. Das Nationalteam für die Weltmeisterschaft 2014 zeigt auf, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Ich freue mich, dass die für die jungen Talente in Berlin die Spieler, wie Mesut Özil, İlkay Gündoğan, Nuri Şahin, Serdar Taşçı, die Boateng-Brüder, Sami Khedira, Lukas Podolski und Miroslav Klose mit ihren großen Erfolgen bedeutende Vorbilder für ihre sportlichen Laufbahn sind. Das ehrenamtliche Team der TSM Fußballakademie übernimmt nicht nur Verantwortung für die sportlichen Herausforderungen, sondern ermöglicht auch soziale Verantwortung für unsere Gesellschaft. Jugendliche vor sozialer Isolation schützen, ihnen Perspektiven aufzeigen, Vertrauensperson für private Probleme zu sein, setzt Kontinuität voraus. Dafür mein herzlicher Dank.

Entstehungsgeschichte der TSM-Fußballakademie 

Ziel ist die Förderung türkeistämmiger Jugendspieler zur Vorbereitung auf den Profifußball. Ein aus Mitgliedern aus fünf Bundesländern und der Türkei bestehendes Team begleitet die jungen Spieler über Jahre mit Training und Beratung. Neben dem Training finden Fördereinheiten mit Personaltrainern, Fitnesstrainern, Sportwissenschaftlern statt. Dazu kommt noch die Ernährungsberatung. Auch sollen die Nachwuchsspieler vor unseriösen Spielerberatern bewahrt werden.

Im Herbst 2012 wurde im türkischem Sportbegegnungszentrum, der Dachorganisation der türkischen Vereine in Berlin, eine Spielersichtung für den Verein Süper-Lig-Verein Medial Park Antayaspor vorgenommen. Einige Spieler wurden auserwählt, andere ebenfalls talentierte Spieler nicht genommen. Es entstand die Idee einer Fußballakademie, die die talentierten Nachwuchsspieler kostenfrei fördert. Dafür wurde ein Verein gegründet und die Unterstützung der bezirklichen Sportämter und der Senatsverwaltung für Sport gewonnen.

Die Leistungen sind kostenfrei. Das neunköpfige Trainerteam sowie die Funktionäre arbeiten ehrenamtlich. Das Konzept der Fußballakademie überzeugte innerhalb weniger Monate eine Großzahl von Partnern und Sponsoren. Dank deren Unterstützung wurde eine finanzielle Basis geschaffen, die in die Jugendförderung (materielle Investitionen, Talentförderung, Verpflegung und sportmedizinische Betreuung) fließt.

Mit ihrem Projekt „LoSS - Lebe ohne Sucht mit Sport! Suchtlos Glücklich”  werden Jugendliche mit Migrationsbiografie auf die Gefahren der Spielsucht aufmerksam gemacht. In einem ersten Schritt bilden die Akteure des Türkischen Sportbegegnungszentrums kleinere Gruppen aus freiwilligen Sportlern, die sog. “Hell Watchers”, die in den “Spielhöllen” Jugendlichen ansprechen, sie für ihre Sportvereine einladen, sie „rückgewinnen“ wollen für ein Leben ohne Spielsucht.

Fotos: Mehmet Dedeoglu