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Gratulation: Al Nadi wird 35 Jahre alt

Proppevoll war der Saal des Nachbarschaftsheimes Schöneberg am 31. Oktober 2014. Und warum? Gefeiert wurde das Jubiläum „Al Nadi wird 35 Jahre alt!“. Al Nadi (arabisch "der Club") existiert seit 1979 und ist eine zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für arabische Frauen aus ganz Berlin mit Sitz in der Friedenauer Rheinstraße 53/54.

Zielgruppe von Al Nadi sind Frauen aller Altersgruppen und Bildungsschichten aus dem gesamten arabischsprachigen Kulturkreis, unter anderem Algerien, Ägypten, Irak, Libanon, Marokko, Sudan, Syrien und Tunesien. Etwa die Hälfte der Besucherinnen sind Asylbewerberinnen und ehemalige Asylbewerberinnen (Flüchtlingsfrauen aus dem Libanon und dem Irak), die anderen sind nachgezogene Ehefrauen aus verschiedenen arabischen Ländern. Viele dieser Frauen leben in der Zwischenzeit getrennt von ihren Männern, viele von ihnen sind alleinerziehend.

Augenblicklich ist Al Nadi aufgrund der vielen Flüchtlinge aus Syrien eine der gefragtesten Projekte. Ich danke allen Engagierten dafür sehr und kündige auch hiermit an, dass ich für diese große Aufgabe spenden werde. Sobald ich die Modalitäten geklärt habe, werde ich darüber informieren. 

Dank an alle MitarbeiterInnen

Jürgen Kipp, langjähriger Vorstandsvorsitzender, und Gernot Hartleib, Vorstandsmitglied des Nachbarschaftsheims Schöneberg erinnerten an die Gründung und erzählten Anekdoten aus der Projektegeschichte.

Ebenso wie Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, und Prof. Barbara John, Vorstandsvorsitzende des Paritäter Berlin, taten sie vor allem aber eines: Sie würdigten die Arbeit der langjährigen Projektmitarbeiterinnen Lina Ganama und Hannah Drexel. Die beiden Frauen sind Programm: Von Anfang an wollten sie Frauen befähigen, ihren Alltag in dem für sie fremden Deutschland besser zu bewältigen, vor allem durch den Erwerb von Sprachkompetenz, aber auch durch den Austausch mit anderen Frauen. Al Nadi sollte den Frauen einen kleinen Ersatz für die traditionelle Frauengemeinschaft in ihren Heimatländern bieten. Dazu gehörte von Anfang an der Spracherwerb, gehören Bildung, Beratung und interkulturelle Vermittlung.

Neben den regelmäßigen Deutsch- und Alphabetisierungskursen und Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen wird den Kindern Alphabetisierung in der arabischen Muttersprache und in Kooperation mit Schülerpaten-Berlin individuelle Nachhilfe zuhause angeboten. Geleistet wird auch Kriseninterventionen in Fällen von häuslicher Gewalt und bei psychischen und psychosozialen Notlagen.

Gedankt wurde namentlich auch Marietta Zille, Vorstandvorsitzende des Vereins Schülerpaten Berlin e.V., der sich 2009 aus der Patenschaftsarbeit bei Al Nadi heraus gegründet hat und ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen wird. In Kooperation von Al Nadi und den Schülerpaten Berlin e.V. sind mittlerweile mehrere Hundert Bildungspatenschaften zwischen arabischen Kindern und Jugendlichen und Berliner Studierenden entstanden.

Al Nadi, Treffpunkt, Beratung und Kurse für arabische Frauen, wird unterstützt von der Integrationsbeauftragten des Senats von Berlin und ist Teil des Nachbarschaftsheims Schöneberg e. V..