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PPP: Ein Amerikaner, der an Berlin das Recyceln schätzt

Seit 1983 gibt das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) jedes Jahr SchülerInnen sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner für ein Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Einer von ihnen ist der 19jährige Jonathon T. Hartman, der bei der Gastfamilie Spindler in Tempelhof lebt.

Treffen im Reichstagsgebäude

Seit mehreren Jahren habe ich das Privileg, jährlich jeweils einer Berliner SchülerIn als TeilnehmerIn des PPP ein Jahr in Amerika verbringen zu können. Selbstverständlich versuche ich auch Kontakt aufzubauen zu den Gastfamilien, die hier in Berlin amerikanische Berufstätige als PPPlerInnen aufgenommen haben. Mein Dank und meine Anerkennung für dieses Engagement verdeutliche ich mit einer persönlichen Führung durch das Reichstagsgebäude und einer anschließenden Einladung zum Essen.

So geschah es auch am 9. Dezember 2014. Am Nordeingang des Reichstagsgebäudes traf ich Peter Spindler aus Tempelhof mit seinem 16jährigen Sohn Jonas-Joshua. Mit dabei Jonathon T. Hartman, gerade 19 Jahre alt geworden. Es wurde eine vergnügliche Führung durch die verschiedenen Stockwerke mit spannenden Gesprächen. 

„Ich mag es hier. Die Mentalität ist cool. Hier wird recycelt.“

Jonathan oder „JT“ wie ihn alle nennen, mag aus ihm selber nicht genau zu erklärenden Gründen die deutsche Sprache und unsere Kultur. Er lernte schon auf der Schule Deutsch, und nahm vor zwei Jahren an einem dreiwöchigen Austauschprogramm seiner Schule mit einer Dortmunder Schule teil. Dort habe er die Gegend gut kennengelernt - im Gegensatz zu den gebürtigen Deutschen war er schon zweimal im Kölner Dom, dem meistbesuchten Gebäude in Deutschland. Das Abschlussspiel Deutschland-Italien Als Praktikant konnte er an einer Schule auch schon als native speaker Englischunterreich geben.

Sein im Juli mit einem zweimonatigen Deutschsprachkurs - und sein Deutsch ist wirklich exzellent -  begonnene Parlamentarische Patenschafts-Programm dauert bis Juni 2015. Er absolviert ein Praktikum als Chemielaborant an der Technischen Universität. JT will anschließend auf jeden Fall wieder nach Deutschland zurückkommen, um Chemie zu studieren.

Gefragt, was ihn denn an Berlin so fasziniere, gab es eine toughe Antwort: „Ich mag es hier. Die Mentalität ist cool. Hier wird recycelt. In Amerika wird alles nur in eine Tonne geschmissen.“. Dem ist nichts hinzufügen.

Seit Anfang September lebt JT in seiner Gastfamilie. Meines Erachtens haben sich auch die richtigen getroffen - es war ein sehr warmherziges Miteinander unter den Männern spürbar. Übrigens zwei Vegetarier und ein Veganer.

In Berlin leben fünf PPPlerInnen. Diese werden von einer Mitarbeiterin der Organisation Open Door International e.V. betreut. Grit Kümmele konnte leider kurzfristig an unserem Austausch nicht teilnehmen, so dass ich nichts Näheres über die anderen vier PPPlerInnen weiß. Dieses Gespräch hat aber erneut deutlich gemacht, dass es über Ozeane und Kontinente hinweg möglich ist, Freundschaften zu schließen. Ich bin auch sicher, dass wir mit JT einen jungen amerikanischen Botschafter für Deutschland in den USA gewinnen.

Bewerben für das nächste Programmjahr

PPP-StipendiatInnen leben für ein Jahr in Gastfamilien, besuchen Schulen, absolvieren Praktika in Betrieben und sind zudem junge BotschafterInnen für die politischen und kulturellen Werte ihres Landes. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten.

Das Programm richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren und an junge Berufstätige und Auszubildende bis 24 Jahre. Die Bewerbungsfrist für das 32. Austauschjahr 2015/16 ist abgelaufen. Voraussichtlich ab Anfang Mai 2015 können Sie sich für das 33. PPP 2016/17 bewerben. Bewerben Sie sich - und werden Teil einer Gemeinschaft von über 21.000 Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks!