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Pro Deutschlands Versuch TempelhoferInnen aufzuhetzen ist misslungen!

Die rechtspopulistische Partei Pro Deutschland hat Anfang Juni einen Flyer in Tempelhof und Mariendorf in Umlauf gebracht und zu einer menschenverachtenden flüchtlingsfeindlichen Kundgebung aufgerufen. Unterzeichnet war der Aufruf von Manfred Rouhs, Vorsitzender von Pro Deutschland, der von der NPD zu Pro Deutschland gewechselt ist.

In Hörweite der Notunterkunft für Flüchtlinge in der Colditzstraße wollten sie gegen „Asylmissbrauch“ demonstrieren und versuchten den Eindruck zu erwecken, die AnwohnerInnen würden hinter ihnen stehen.

Doch die Anwohnerschaft rund um die Colditzstraße machte ihnen einen Strich durch die Rechnung! Sie meldeten das Verteilen des Flyers an die Meldestelle des Tempelhof-Schöneberger Registers gegen Rassismus und waren nicht bereit eine Kundgebung von RassistInnen und RechtspopulistInnen unkommentiert hinzunehmen.

Schnell wurde eine Gegenveranstaltung organisiert, das Bezirksamt verfasste eine Erklärung für eine Demonstration, alle in der Bezirksverordnetenversammlung vertretenen Gruppen und Parteien sowie weitere UnterstützerInnen schlossen sich der Erklärung an. Hier der Wortlaut der Erklärung:

„Erklärung anlässlich der geplanten Demonstration von pro Deutschland in Tempelhof am 06. Juni 2015:

Wir sprechen uns für ein vielfältiges und tolerantes Tempelhof-Schöneberg aus. Alle Menschen sollen in unserem Bezirk unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder Lebensweise frei und unbeschwert leben können.

Am Samstag, dem 06. Juni 2015 um 15 Uhr ruft die rechtspopulistische Partei pro Deutschland zu einer Demonstration auf. Die Versammlung soll in räumlicher Nähe zur Flüchtlingsunterkunft in der Colditzstraße stattfinden. In der Flüchtlingsunterkunft werden Asylsuchende aus aller Welt aufgenommen.

Wir verurteilen den Versuch der Rechtspopulisten, Ressentiments gegenüber den nach Berlin geflüchteten Menschen zu schüren und bitten alle Bürgerinnen und Bürger, sich davon zu distanzieren.

In einer weltoffenen Metropole wie Berlin hat fremdenfeindliche Stimmungsmache keinen Platz. Menschen egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder sexuellen Orientierung leben in Berlin zusammen und akzeptieren einander.

Wir halten es für unsere gemeinsame Pflicht, Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen in unserem Land aufzunehmen. Asyl ist ein Menschenrecht!

Daher verurteilen wir die Politik von pro Deutschland, die sich gezielt gegen das gleichberechtigte Miteinander in Tempelhof-Schöneberg stellt und rufen gemeinsam dazu auf, sich der menschenfeindlichen Hetze entgegenzustellen.

Demonstrieren Sie mit uns am 06. Juni 2015, ab 14:45 Uhr, Colditzstraße 31, 12099 Berlin (südlich der Colditzbrücke)“.

Keine Fremdenfeindlichkeit und kein Rassismus in Tempelhof-Schöneberg

Ca. 150 Menschen folgten dem Aufruf zur Demonstration am 6. Juni in der Colditzstraße und machten deutlich, dass für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Tempelhof-Schöneberg kein Platz ist und Flüchtlinge willkommen sind!  Die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler verlas während der Kundgebung die Erklärung und erntete dafür Beifall. Beifall gab es auch für die selbstgemalten Schilder von AnwohnerInnen, die sichtbar machten, dass geflüchtete Menschen in Tempelhof willkommen sind.

Am Ende der Coditzstraße hatten sich zwischen anfangs 3 und in Hochzeiten 17 Menschen versammelt, die als StatistInnen der Videoproduktion von Pro Deutschland aktiv beiwohnten. 90 Minuten missbrauchten sie öffentliches Straßenland, um gegen Asylsuchende zu hetzen, dies auf Video festzuhalten und bei Youtube zu veröffentlichen.

Manuela Harling