Frederic Fraund, Freiwilliges soziales Jahr in der Politik
Jungen Besuch aus Sankt Petersburg, der zweitgrößten Stadt Russlands, und Berlin-Lichtenrade erhielt Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg. Russische und deutsche SchülerInnen der Friedrich-Schiller-Schule in St. Petersburg und der Annedore-Leber-Grundschule in Lichtenrade besuchten am 12. April 2016 den Deutschen Bundestag. Auf der Besuchertribüne im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes trafen sie sich zu einem Gespräch mit Mechthild Rawert.
Sehr deutlich wurde, dass Mechthild Rawert sich über den langjährigen Austausch zwischen Schulen großer Metropolen in Russland und Deutschland freut. Mit der Schulpartnerschaft wird der Völker verbindende Austausch der SchülerInnen der 5. und 6. Klassen gefördert, die Kinder lernen während ihres jeweiligen Austausches die Kultur und die Lebensweise der jeweils anderen deutsch bzw. russischen Menschen näher kennen. Es entstehen Freundschaften und Sprachkenntnisse werden ausgebaut.
Mechthild Rawerts Weg in den Bundestag
Wunschgemäß stellte Mechthild Rawert ihren Werdegang und ihre Arbeit im Deutschen Bundestag vor. Sie erzählte, dass sie erst ein Studium der Sozialpädagogik in Münster meisterte und danach zusätzlich noch an der Freien Universität Berlin ein Studium zur Diplom-Pädagogin absolvierte. Nach mehreren beruflichen Stationen ist sie im März 2004 die erste Zentrale Frauenbeauftragte der Charité, Universitätsmedizin Berlin geworden. Hier vertrat sie die Interessen von 10.000 Frauen. Seit 2005 ist sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Sie ist hier im Gesundheitsausschuss aktiv und Berichterstatterin für viele Themen, u.a. für Pflege, Reproduktive Gesundheit und sexuelle Vielfalt, HIV/AIDS, Frauengesundheit und Öffentlicher Gesundheitsdienst.
Ein offenes Ohr für die Fragen der SchülerInnen
Persönliche Wünsche an die Politik
Mechthild Rawert bat die SchülerInnen, dass sie ihre persönlichen Wünsche an die Politik bitte äußern. Unter anderem wünschten die SchülerInnen sich "mehr Kinderschokolade für alle", worauf Rawert entgegnete, dass dies leider kein Ziel öffentlicher Haushaltspolitik sei, sondern sich jede/r privat aus ihrer/seiner eigenen Tasche diesen Wunsch erfüllen müsse. Andere äußerten "gleiche Behandlung vor dem Gesetz" und "Frieden". An Mechthilds Miene ließ sich komplette Zustimmung ablesen. Ein Mädchen sprach sich für „weniger Schule“ aus. Dort hakte Mechthild weiter nach und fragte, was das Mädchen denn ohne Bildung machen wolle, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Antwort war eine Überraschung: Verbrecherin sein. Mechthild Rawert versuchte klar zu machen, dass dies gegenüber den anderen Menschen nicht fair sei, die gut ausgebildete Polizei sicherlich für eine Verhaftung sorgen würde und ein Leben in Haft sicherlich nicht erstrebenswert wäre. Der Reaktion des Mädchens nach zu urteilen, ließ sie sich überzeugen.
Wir möchten uns ganz besonders bei Herrn Richter für die Übersetzung ins Russische bedanken und wünschen den SchülerInnen alles Gute für die Zukunft auf ihrem Weg und hoffen, dass sie einen kleinen Einblick in das politische Geschehen des deutschen Bundestags bekommen haben.