Unter dem Motto „Wir haben es satt“ demonstrierten am 21. Januar 2017 etwa 18.000 Menschen in Berlin. Mit einem bunten, kreativen und oft auch witzigen Demonstrationszug machten sie sich für gesundes Essen, eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und fairen Handel stark. Dem Demonstrationszug voran fuhren 130 Landwirte mit ihren Traktoren vom Potsdamer Platz durch das Regierungsviertel bis zur Schlusskundgebung am Brandenburger Tor.
Eine gesunde und nachhaltige Ernährung muss für alle möglich und erschwinglich sein. Dafür haben gemeinsam mit mir die SPD-Bundestagsabgeordneten Ute Vogt, Elvira Dobrinski-Weiß, Rita Hagl-Kehl und Carsten Träger auf der Demo zusammen mit vielen anderen Sozialdemokrat*innen Flagge gezeigt. Denn wir Sozialdemokrat*innen wollen ein gutes Leben für alle. Einkommen, sozialer Status und Bildung dürfen nicht unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität bestimmen. Das ist für uns soziale Gerechtigkeit.
7. „Wir haben es satt“-Demo
Die „Wir haben es satt“ Demonstration fand bereits zum siebten Mal statt. Unterstützt wird sie von einem mehr als 100 Organisationen und Initiativen umfassenden vielfältigen Trägerkreis, in dem Verbände wie der BUND, NABU aber auch AWO International vertreten sind. In diesem Jahr habe ich zur Teilnahme an der Demonstration mit aufgerufen, weil „Gutes Essen und gutes Gewissen für alle“ ein wichtiges Anliegen der SPD ist, wie das Positionspapier der Projektgruppe #NeueLebensqualität deutlich macht.
Klar ist: Verbraucher*innen wollen über ihren Lebensstil und die Art ihrer Ernährung selbst bestimmen. Wir müssen aber dort handeln, wo die Entscheidungsfreiheit aufgrund mangelnder Transparenz, Informationen, Kenntnisse und Angebotsalternativen fehlen. Denn wir wollen gute Rahmenbedingungen für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln.
Unsere politischen Handlungskonzepte für eine nachhaltigere Agrar- und Ernährungspolitik sind:
I Eine NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT
Wir wollen öffentliche Mittel für öffentliche Leistungen ausgeben. Die Agrarsubventionen nach dem „Gießkannenprinzip“ wollen wir perspektivisch abschaffen und durch neue Förderziele ersetzen.
II MEHR TIERSCHUTZ IN DER NUTZTIERHALTUNG
Wir wollen ein staatliches Tierschutzlabel zur Verbraucher*inneninformation über tiergerechte Haltungsformen auf Grundlage der Kriterien des Deutschen Tierschutzbundes einführen.
III VIELFALT IN PRODUKTION, VERARBEITUNG UND HANDEL ERHALTEN
Wir wollen kleine und mittelständische Betriebe in Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und -handwerk sowie -vermarktung erhalten und fördern. Ihre Marktzugänge sollen erleichtert werden.
IV KLARE REGELN UND WIRKSAME KONTROLLEN UND SANKTIONEN
Wir wollen ein bundesweites Transparenzsystem, wie z. B. die Hygieneampel, zur Veröffentlichung der Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrolle schaffen.
V MEHR UNTERSTÜTZUNG FÜR GESUNDE UND NACHHALTIGE KAUFENTSCHEIDUNGEN
Wir wollen das staatliche Biosiegel und das noch zu entwickelnde staatliche Tierschutzlabel um weitere Nachhaltigkeitsaspekte ausbauen.
VI BILDUNG FÜR EINEN GESUNDEN UND NACHHALTIGEN LEBENSSTIL
Wir wollen mit Unterstützung des Bundes, Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer*innen zu den Themen Schulverpflegung, Ernährungs- und Verbraucherbildung implementieren.
VII GESUNDE VERPFLEGUNG IN KITA UND SCHULE
Wir wollen im Rahmen von Schulmodernisierungsarbeiten auch den Bau und die Sanierung von Großküchen, Ausgabebereichen und Speiseräumen stärken.