Wie jedes Jahr verteilte ich auch am diesjährigen Internationalen Frauentag, dem 8. März 2017, Rosen an viele Berlinerinnen. Es ist mir immer wieder ein Anliegen, die Frauen und die von ihnen geleistete Arbeit zu würdigen.
Den Schwerpunkt meiner Tour bildeten verschiedene Hotels in und um den Schöneberger Nollendorfkiez. Den dort tätigen Servicekräften und Hotelfachfrauen in der Hotelbranche wollte ich für ihre Arbeit Anerkennung zollen und ihnen danken. Die Freude darüber war vieler Orts groß.
Die Arbeit in einem Hotel ist ein harter und kräftezehrender Beruf - macht aber auch sehr viel Freude, wie mir in den Gesprächen deutlich gemacht wurde: Hotelfachleute planen Arbeitsabläufe im Hotel, betreuen und beraten Hotelgäste und sorgen für unser aller Wohlergehen. Dabei legen Hotelfachleute in allen Abteilungen eines Hotels mit Hand an. Beispielsweise richten sie die Gästezimmer her und kontrollieren sie, bedienen im Restaurant und arbeiten in der Küche mit. Sie organisieren Veranstaltungen und vergeben die Zimmer und arbeiten „selbstverständlich“ im Schichtdienst. Unterstützt werden sie von den Service- und Hilfskräften, die ebenso vielfältig im Hotel- und Gaststättengewerbe engagiert für das Wohl der Gäste tätig sind.
„Die Vielfalt in den Hotels repräsentiert unseren Bezirk"
Bei meiner Tour durch verschiedene Hotels in Schöneberg ist mir erneut deren Vielfältigkeit aufgefallen: die Hotels spiegeln den Kiez und meinen Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg wieder. Höherklassige Sternehotels; hippe, moderne Designhotels oder auch dem Kiez zugewandte Hotels - die Hotelbranche in Schöneberg ist vielfältig, für jede/n ist etwas dabei.
1. Hotel Air, Ansbacher Str. 6
2. Mercure Hotel Berlin Wittenbergplatz
3. Riu Plaza, Martin-Luther-Str. 1
4. Ivbergs Hotel Premium, Kleiststraße 9-12
5. Mercure Hotel, Fuggerstraße 8
6. BB-Hotel, Fuggerstraße 13
7. Quentin-Hotel, Kalckreuthstraße 12 (Im Q-Design-Hotel nächtigte schon Brad Pitt : das Hotel im Design Hotel)
8. Sachsenhof am Nollendorfplatz, Motzstraße 7
Sozialdemokratisches Ziel: „Gleiches Geld für gleiche und gleichwertige Tätigkeiten“
Mehr als 30 Millionen Übernachtungen in Berliner Hotels und Pensionen haben die Beschäftigten 2016 gewuppt und hierbei gute Leistung erbracht. Der Stundenlohn der Beschäftigten liegt nach dem gemeinsamen Tarifregister Berlin-Brandenburg für das Hotel- und Gaststättenregister zwischen 9,19 Euro für einfache Tätigkeiten und 15,54 Euro für Führungstätigkeiten.
Nach Gewerkschaftsangaben gibt es im Gastgewerbe einen hohen Anteil geringfügiger Beschäftigung, um mit dieser Flexibilität im Betrieb auf lange Öffnungszeiten, eine hohe Kund*innenorientierung und teilweise stark schwankender Nachfrage (saisonal bedingt, im Tagesverlauf etc.) reagieren zu können. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass bei den geringfügig Beschäftigten der Anteil der Frauen im Beherbergungsgewerbe am Höchsten ist. Dort sind dreimal so viele Frauen (77,3 Prozent) wie Männer geringfügig beschäftigt. Auch die kurzfristige Beschäftigung ist häufig zu finden. Hierbei dauert das Beschäftigungsverhältnis höchstens zwei Monate im Jahr an. Kurzfristige Beschäftigung ist in der Regel Saisonarbeit und spielt daher vor allem in der Gastronomie eine Rolle.
Die SPD setzt sich seit langem für die Forderung „Gleiches Geld für gleiche und gleichwertige Tätigkeiten“ ein. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) vorgelegte Entgeltgleichheitsgesetz. Mit neuen Instrumenten wollen wir die Gleichstellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben beim Lohn vorantreiben. Dafür sieht das Gesetz folgende Bausteine vor:
- Die Schaffung einer klaren Rechtsgrundlage durch die Definition wesentlicher Grundsätze und Begriffe zum Gebot der Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern bei gleicher und gleichwertiger Arbeit.
- Die Einführung eines individuellen Auskunftsanspruchs für Beschäftigte in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten bei gleichzeitiger Stärkung des Betriebsrates bei der Wahrnehmung des Auskunftsanspruchs: Arbeitgeber*innen müssen den Beschäftigten zukünftig auf Anfrage erläutern, nach welchen Kriterien sie wie bezahlt werden.
- Die Aufforderung an private Arbeitgeber*innen mit mehr als 500 Beschäftigten, betriebliche Verfahren zur Überprüfung und Herstellung von Entgeltgleichheit durchzuführen, damit die betrieblichen Entgeltstrukturen regelmäßig auf die Einhaltung der Entgeltgleichheit überprüft werden können.
- Die Einführung einer Berichtspflicht zur Gleichberechtigung und Entgeltgleichheit von Frauen und Männern für Unternehmen mit in der Regel mindestens 500 Beschäftigten, soweit diese nach dem Handelsgesetzbuch lageberichtspflichtig sind. Diese Berichte sind für alle einsehbar.
Nicht zuletzt werden mit diesem Gesetzentwurf auch die Bedeutung von Tarifverträgen und die Aufgaben von Betriebsräten gestärkt.
Vorgesehen ist auch, dass die Bundesregierung über die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern in Betrieben mit weniger als 200 Beschäftigten berichtet. Zudem soll die geschlechtersensible Berufswahlberatung gestärkt werden, um ein Berufswahlverhalten ohne Rollenstereotype zu fördern.
Frauen verdienen Gerechtigkeit - Frauen verdienen Anerkennung
Ich kämpfe für mehr Gerechtigkeit für Frauen auch im Erwerbsleben. Viele der mit dem 1911 eingeführten Internationalen Frauentag sind für uns Sozialdemokrat*innen (leider) nach wie vor aktuell: Die eigenständige Existenzsicherung für alle Frauen ist nach wie vor noch nicht erreicht. Daran haben wir Sozialdemokrat*innen mit dem Verteilen von 30.000 Rosen in ganz Berlin auch sehr deutlich gemacht. Wir kämpfen für Geschlechtergerechtigkeit in allen Lebensbereichen. Dafür setzen wir uns sehr aktiv ein. Und mir persönlich ist die Frauen-, Gleichstellungs- und Genderpolitik der „rote Faden“ in meinem Leben. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein wesentlicher Faktor zum Abbau von sozialer Ungleichheit. Dazu gehört natürlich die Schaffung von Lohngerechtigkeit. Für mich ist es absolut inakzeptabel, dass Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger verdienen als Männer, dass sie für gleiche und gleichwertige Arbeit nicht gleich bezahlt werden. Mit diesem Skandal muss Schluss sein!