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#NRWIR: Der IBP e.V. – Neue soziale Arbeitsfelder in Folge gesellschaftlicher Wandlungsprozesse

Diskutieren wir untereinander zu wenig? Zeigen Träger ausreichend Mut um für die Interessen der ihnen Anvertrauten zu streiten? Sind sie parteiisch für deren Interessen – und das, weil alle „Angst vor Regressen“ oder einer unzureichenden staatlichen Förderung haben? Einen nachdenkenswerten Diskurs in Bezug auf den Mut der in der Sozialen Arbeit tätigen Menschen führte ich mit Andrea Schmäing, Dipl.-Sozialpädagogin und Martin Althoff, Dipl.-Sozialpädagoge, Dipl.-Sozialwirt. Sie sind die Gründer*innen des IBP Interkulturelle Begegnungsprojekte e.V. Getroffen habe ich sie in der Geschäftsstelle des IBP inmitten von Coesfeld, meiner Geburtsstadt. Der IBP unterhält stationäre und ambulante Hilfen für Suchtkranke, psychisch Kranke und Menschen in besonderen Lebenslagen.

Ich hoffe wir sind parteiisch, sind nach wie vor auch rebellisch. Jede Gesellschaft braucht diese Haltung zur eigenen sozialen und politischen Weiterentwicklung.

Ich danke Hermann-Josef Vogt dafür, dass er mich eingeladen hatte, mit ihm Projekte und Einrichtungen in der münsterländischen Region zu besuchen. Er kandidiert hier für die SPD in Havixbeck, Billerbeck, Rosendahl, Coesfeld, Gescher, Velen-Ramsdorf, Reken, Raesfeld, Heiden und Südloh-Oeding. Ich danke ihm und meinen Gesprächspartner*innen für aufschlussreiche Gespräche und das Viele, was sie mir mit auf den bundespolitischen Weg gegeben haben.

Angebote des IBP Interkulturelle Begegnungsprojekte e.V.

Die Idee zur Gründung des Vereins Interkulturelle Begegnungsprojekte entstand 1989 vor dem Hintergrund der epochalen Veränderungen in Osteuropa. Die ersten Jahre wurden Freizeitreisen für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Lebensumständen überwiegend nach Ungarn und Kunstausstellungen mit verschiedenen Künstler*innengruppen aus Budapest organisiert. Wie kann eine Lobby für soziale Arbeit hergestellt werden, unter welchen Bedingungen profitiert eine Zielgruppe von Projekten und Maßnahmen, wie können diese wirtschaftlich und nachhaltig organisiert werden und wie kann auch das jeweilige Umfeld von diesen Projekten und Maßnahmen profitieren? Auf dieser Basis entstand bereits 1992 der neue Arbeitsschwerpunkt mit wohnungslosen Menschen, eine Wohneinrichtung für wohnungslose Menschenwurde 1994 eröffnet. Es wurden weitere Dienstleistungsangebote in der Wohnungslosenhilfe mit einem soziotherapeutischen Anspruch initiiert, die Einrichtungen Pfauengasse Coesfeld und Pferdehof Hövel geschaffen. Absicht war es, verstärkt Menschen zu betreuen die eine stark ausgeprägte Suchterkrankung entwickelt hatten und einer längerfristigen und intensiveren Betreuung bedürfen. Darüber hinaus wurde die IBP immer häufiger von Personengruppen angefragt die einer sehr langfristigen bis dauerhaften Betreuung in Einrichtungen bedürfen, wie beispielsweise Frauen und Männer, die von legalen wie illegalen Suchtstoffen abhängig sind. Als eine weitere grundlegende Erneuerung wurde die substitutgestützte Betreuung in enger Kooperation mit medizinischen Fachkräften entwickelt und eingeführt. Zum Träger gehören heute verschiedene ambulante und stationäre Angebote für Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken und / oder psychischen Krankheitsbildern und Menschen in besonderen Lebenslagen, die einer langfristigen Rehabilitation bedürfen.