Der BUND Berlin stellt sich klar an die Seite von 300.000 lärm- und luftschadstoffgeplagten Anwohner*innen. Das machte Tilman Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin, während meines Besuches beim BUND Berlin unmissverständlich deutlich. Der Volksentscheid zum Flughafen Tegel am 24. September 2017 war das wichtigste Thema unseres Gesprächs. Ich begrüße und unterstütze die Haltung des BUND Berlin sehr.
Der BUND Berlin wünscht sich, dass alle Berliner*innen intensiv darüber nachdenken, welches Signal sie mit ihrer Stimme beim Volksentscheid setzen:
- Mehr bezahlbare Wohnungen oder mehr subventionierte Billigflieger?!
- Mehr Klimaschutz oder mehr Vielfliegerschutz?!
- Mehr Solidarität mit Anwohner*innen oder mehr Egoismus für kurze Anfahrtswege?!
Ich sage: DANKE für Ihr NEIN zu TXL!
Neben eigenen Kampagnenmaterialien hat der BUND Berlin auch ein eigenes Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, berichtete Tilman Heuser.
Weiterbetrieb von Tegel hat rechtlich keine Chance
Der dauerhafte Weiterbetrieb des Flughafens Tegel nach Inbetriebnahme des BER ist nach einer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) bei Rechtsanwalt Karsten Sommer in Auftrag gegebenen rechtlichen Stellungnahme planungsrechtlich nicht durchsetzbar. Die für den Weiterbetrieb des innerstädtischen Flughafens auch nach Ansicht der Tegel-Befürworter*innen notwendige Änderung des Landesentwicklungsplanes Berlin-Brandenburg erfordere eine umfassende raumordnerische Abwägung. Das den Raumordnungsplänen der Planungsregion Berlin-Brandenburg zugrunde liegende Single-Airport-Konzept müsste geändert werden. Dazu erklärte Tilman Heuser: „Den Tegel-Befürworter*innen scheint offenbar nicht ganz klar zu sein, dass es rechtlich keinen alles überragenden Vorrang der Interessen des Flugverkehrs gegenüber den Interessen der Anwohner*innen, der Umwelt, des Klimas und der Stadtentwicklung gibt. Schon der stadtnahe Standort Schönefeld wurde vom Bundesverwaltungsgericht nur deshalb akzeptiert, weil mit der Schließung der Flughäfen Tegel und Tempelhof eine deutlich höhere Zahl von Lärmbetroffenen entlastet als mit dem BER neu belastet werden. In der planungsrechtlichen Abwägung aller Belange hat daher Tegel keine Chance gegen einen Ausbau der Kapazitäten in Schönefeld oder die Nutzung von Flugplätzen wie Neuhardenberg oder Eberswalde-Finow für Low-Cost-Carrier wie Ryanair und Easyjet.“
Mit der Kampagne „DANKE für Ihr NEIN zu TXL“ setzt der BUND darauf, dass die Berliner*innen solidarisch mit den Anwohnern*innen in der Ein- und Abflugschneise sind und gegen den Weiterbetrieb von Tegel stimmen. Eine Ablehnung ist auch ein starkes Signal dafür, dass die Interessen des Luftverkehrs nicht einseitig über die der Menschen, des Klimas und der Umwelt gestellt werden dürfen – nicht nur in der Ein- und Abflugschneise von Tegel, sondern auch in der des BER.
Ich fand die Kampagnenmaterialien des BUND Berlins so gut, dass ich gleich zwei Karton voll mitgenommen habe. Zwischenzeitlich sind diese breit in Tempelhof-Schöneberg verteilt worden – und gut angekommen.
Mein Appell: Stimmen Sie beim Volksentscheid mit NEIN. Damit stimmen Sie für weniger Fluglärm für 300.000 Menschen. Stimmen für Platz für 9.000 neue Mietwohnungen. Stimmen für 20.000 neue Arbeitsplätze für Wissenschaft und Forschung!
BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus" für das St. Joseph-Krankenhaus in Tempelhof
Nach unabhängigen Erhebungen des bundesweit tätigen BUND-Arbeitskreises Energie könnten die Krankenhäuser in Deutschland circa 600 Millionen Euro an Energiekosten einsparen, indem sie jährlich 6 Millionen Tonnen umweltschädliches Kohlendioxid vermeiden helfen, erklärte die BUND-Projektleiterin Annegret Dickhoff. Effizientere Energienutzung senkt die Kosten, schafft Arbeitsplätze und schont gleichzeitig unser Klima.
Mit dem Projekt BUND-Gütesiegel "Energie sparendes Krankenhaus" wirbt der BUND für das herausragende Engagement im Bereich der Energieeinsparung und des Klimaschutzes in Krankenhäusern. Ich freue mich, dass das St. Joseph-Krankenhaus in Tempelhof am 16. Januar 2017 mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurde und gratuliere hierzu herzlich.
Mich interessierte natürlich, welche konkreten Maßnahmen ergriffen worden sind, um diese Auszeichnung zu erhalten. Durch eine Reihe von Energiesparmaßnahmen konnte das Krankenhaus seinen Wärme- und Stromverbrauch innerhalb von fünf Jahren um mehr als 25 Prozent senken. Seit einigen Jahren setzt das Krankenhaus einen Fokus darauf, seine CO2 Emissionen konsequent zu reduzieren. So konnten 2.199 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Dies entspricht einer Reduzierung von 33 % gegenüber 2011. 2014 stellte die Klinik seinen Energieträger von Heizöl auf Erdgas um und installierte ein Blockheizkraftwerk, das von der Berliner Energieagentur betrieben wird. 2009 hat das Krankenhaus eine Vereinbarung für eine Energiesparpartnerschaft mit der Siemens AG über 15 Jahre abgeschlossen. Darüber hinaus entschied sich die Einrichtung zur Optimierung der zentralen Kälteanlage, der Beleuchtung, Druckluft und der Warmwasserversorgung sowie einer Kesseloptimierung. Des Weiteren wurden die Küche, Kühltürme und die Schwimmhalle saniert.
Die vom BUND ausgezeichneten Krankenhäuser zeigen mit ihrem Engagement, dass die Gesunderhaltung des Menschen und die Verantwortung gegenüber der Umwelt zusammen gehören.