Mechthild Rawert

Vor welchen pandemiebedingten Herausforderungen stehen soziale Träger in Friedenau? Wie läuft es mit dem Impfen in Senior*innen-Einrichtungen? Und wie kann jede*r von uns in der Pandemie-Zeit solidarisch unterstützen? Diese und andere Fragen diskutierte die SPD Friedenau am 11.2.2021 mit Jessica Krüger vom Evangelischen Seniorenheim Albestraße und mit Herbert Spindler von der Obdachlosenunterkunft im Nachtcafé „Zum Guten Hirten“.
Die digitale Veranstaltung entstand auf Initiative von Orkan Özdemir, BVV-Abgeordneter und SPD-Kandidat für das Berliner Abgeordnetenhaus. 

Was Mut macht und was besser werden muss

Jessica Krüger vom Evangelischem Seniorenheim Albestraße konnte berichten, dass sie mit dem Impfen gut durchgekommen sind. Die Bewohner*innen seien bereits alle das zweite Mal geimpft worden und die meisten der Pflege(fach)kräfte auch. Für die externen Unterstützer*innen, seien es beispielsweise die Logopäd*innen oder auch Ehrenamtliche, ständen Schnelltests zur Verfügung – leider seien diese aber vielen zu zeitaufwendig, so dass nach wie vor ein Bedarf an therapeutischer als auch ehrenamtlicher Unterstützung durch Externe existiere. Am Anfang der Pandemie habe es ständig wechselnde Partner*innen beim Gesundheitsamt gegeben, auch das habe sich nun zu Gunsten konstanter Ansprechpersonen stark verbessert.

Herr Spindler vom Nachtcafé „Zum Guten Hirten“ verwies darauf, dass das Übernachtungsangebot sich aufgrund der Abstandsregeln, etc. verringert habe. Das sei sehr bedauerlich. Der „Vorteil“ sei natürlich, dass es nun möglich sei, sehr viel individueller auf die einzelnen Obdachlosen einzugehen. Auch er registrierte ein Schrumpfen der Ehrenamtlichen, was natürlich nachvollziehbar sei, da es sich zumeist um ältere Menschen handele. Probleme bereitete nach wie vor zum einen die Zuordnung, sprich Verteilung der Obdachlosen qua Geburtsmonat an die verschiedenen Sozialämter und zum anderen der unzureichende Zugang Obdachloser zum Gesundheitssystem.  Um zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung zu kommen, schlägt er vor, dass in regelmäßigen Abständen eine medizinische Fachkraft in den Obdachlosenunterkünften vorbeikommen solle. 

Kontakte halten – Netzwerke stabilisieren

Sehr gerne wäre ich auch selbst bei dieser digitalen Veranstaltung dabei gewesen, um mir die Berichte von den sozialen Institutionen aus meinem heimatlichen Kiez Friedenau persönlich anzuhören. Dieses war mir kurzfristig aufgrund von Präsenzpflicht im Plenum des Deutschen Bundestages leider nicht möglich. Einige meiner Mitarbeiter*innen haben aber für mich „Mäuschen gespielt“, so dass ich gut informiert bin.

Ich freue mich sehr, dass wir Sozialdemokrat*innen den Kontakt zu den Friedenauer*innen auch in Pandemiezeiten so intensiv halten. Mein besonderer Dank geht an Orkan Özdemir, Friedenauer Bezirksverordneter für Tempelhof-Schöneberg und Direktkandidat für den Wahlkreis Friedenau für die Abgeordnetenhauswahl am 26. September 2021 und an Matthias Geisthardt, Co-Vorsitzender der SPD Friedenau. Gemeinsam werden wir die Verbesserungswünsche anpacken.