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Alles für den inklusiven Sport in Berlin

Die Frage nach den Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen hier in Berlin aktiv Sport zu betreiben und zudem Sportveranstaltungen gemeinschaftlich mit Angehörigen und/oder Freund*innen als Event zu erleben, stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der AG Selbst Aktiv am 16. März 2021. Fachkundige Referenten waren

  • Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport
  • Stefan Schenck, Vizepräsident für Inklusion- und Breitensport im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V.

Beeindruckend war die Einigkeit der beiden im „Doppelpack“ agierenden Streiter für die Stärkung des inklusiven Sports, obwohl der eine aus der Verwaltung/Politik und der andere aus der Zivilgesellschaft kommt. Herzlichen Dank für den starken Einsatz für den Para-Sport! 

Berlin soll eine inklusive Sportmetropole werden

Der Sport gehört zu den herausragenden Stärken Berlins, sei es bei der Durchführung von nationalen und internationalen Sportveranstaltungen in nahezu allen Sportdisziplinen als auch für die mehr als 640.000 Berliner*innen in rund 2000 Vereinen und die ebenso vielen individuell überall in der Stadt Sport treibenden Berliner*innen.  

Gemäß dem 2. Teilhabebericht der Bundesregierung treiben 57 Prozent der Menschen ohne Behinderung aber nur 41 Prozent der Menschen mit Behinderungen in ihrer Freizeit mindestens einmal im Monat Sport. Nie Sport betreiben nur 28 % der Menschen ohne Behinderungen aber 46 Prozent der Menschen mit Behinderungen. Für Berlin liegen noch keine genauen Daten vor.

Auch im Sport ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) umzusetzen: Um eine gleichberechtigte Teilhabe an Erholung, Freizeit und Sport zu ermöglichen, sind mehr Sportangebote für Menschen mit Behinderungen zu fördern, u.a. 

  • durch - neu gebaute oder entsprechend sanierte - bedarfsgerechte Sportanlagen,
  • in dem Menschen mit Behinderungen nicht „nur“ Teilnehmende in Sportgruppen sondern auch Übungsleiter*innen sowie Trainer*innen in den Ausbildungsstrukturen sind. Dafür werden derzeit entsprechende Beratungs- und Qualifizierungsmodule entwickelt.

Frühzeitiges und konsequentes Einbeziehen des Netzwerk „Sport & Inklusion“ entscheidend für inklusive Fortschritte

Die Berliner Sportverwaltung lässt sich regelmäßig vom Netzwerk „Sport & Inklusion“, in dem zahlreiche Vertreter*innen für den Behindertensport organisiert sind, beraten. Mit dabei ist u.a. Pfeffersport e.V., Berlins größter Kinder- und Inklusionssportverein.  Die Beratung erfolgt zum Beispiel hinsichtlich der vom Senat im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive neu errichteten Typensporthallen, um zu gewährleisten, dass auch entsprechend der Nutzungsbedarfe von Menschen mit Behinderungen zufriedenstellend geplant und vor allem gebaut wird. Dank der Interventionen des Netzwerkes werden die neuen Hallen künftig deutlich barriereärmer werden. Leider bestand diese Einbeziehung nicht von Anfang an, so dass es durchaus noch immer Inklusion nicht berücksichtigende Bauvorschriften gibt, Sportgeräte, die nicht entsprechend konzipiert sind, etc. – ganz zu Schweigen vom Sanitärbereich für die Sportler*innen und die bis zu 199 erlaubten anwesenden Gäste. Die Einbeziehung des Netzwerk „Sport & Inklusion“ in sportpolitische Entscheidungsprozesse „führt zu viel Lernen in der Verwaltung“. Der Staatssekretär betont, dass das Ausbremsen von Inklusion in allen Lebensbereichen hänge zuerst von den hindernden Denkmuster, in den Köpfen ab. Auch dem Denken, Barrierefreiheit führe zu massiven Kostensteigerungen, sei energisch entgegenzutreten.

Friedrich-Jahn-Sportpark zu einem Leuchtturm des inklusiven Sport machen – Petition unterschreiben

„Prioritär wird der Friedrich-Jahn-Sportpark zu einer inklusiven Sportanlage entwickelt“ - so steht es in der 2016 abgeschlossenen gemeinsamen Koalitionsvereinbarung zwischen SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Obwohl alle weiterhin die Barrierefreiheit stärken wollen, scheinen weitere Gemeinsamkeiten für einen Sportpark, den ALLE als Sportler*innen oder Zuschauende nutzen können, aufgebraucht zu sein.

Ein Neubau des „InklusionsSportpark für Berlin“ wird koalitionsmäßig nur noch von der SPD verfolgt. Grüne und Linke verfolgen mittlerweile andere Ziele, was viele Sportverbände und Behindertenselbstvertretungsorganisationen und Behindertenverbände stark beunruhigt. Sie alle machen sich stark für das von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport verfolgte Vorhaben des Neubaus dieser Inklusionssportanlage. Denn diese könnte ein Berliner Leuchtturmprojekt werden, da auf dem Gelände künftig alle Berliner*innen mit und ohne Handicap die Gelegenheit hätten, Breiten-, Freizeit-, Reha- und Leistungssport gemeinsam zu treiben und zu erleben. Spürbar war - quasi durch die Leitungen - der große Ärger sowohl von Aleksander Dzembritzki als auch Stefan Schenck. Letzterer ruft dazu auf, die Petition #InklusionsSportpark für Berlin! Ein Sportpark für ALLE! zu unterzeichnen.

Zu den Blockadeargumenten gegen den Stadionneubau und lediglich eine Teilsanierung befürwortenden Grünen und Linken befragt, erfolgen detaillierte Informationen zur Geschichte des in mehreren Etappen entstandenen heutigen Stadions. 1951 war mit der Errichtung des Stadions inmitten eines Hügels, der zuvor aus abgeladenen Kriegstrümmern entstanden war, begonnen worden. Neben historischen und auch naturschutzrechtlichen Gründen würden Linke und Grüne sich mittlerweile gegen den vergrößerten Platzbedarf verwehren, der notwendig sei, um alles für den inklusiven Sport unterzubringen. Weitere Informationen hierzu durch Stefan Schenck, E-Mail: schenck@bsberlin.de. Relevante Termine für die Unterstützung dieses Leuchtturm-Projektes sind:

  • 8. Mai 2021, Kundgebung vor dem Stadion 
  • 11. September 2021, 40. Internationales Sportfest des Sportclub Lebenshilfe (SCL) 

Berlin ist Gastgeberin der Special Olympics World Games Berlin 2023

„Wir freuen uns riesig, dass wir die Special Olympics World Games 2023 für den Zeitraum 17. bis 24. Juni 2023 nach Berlin holen konnten“, strahlen Stefan Schenck und Aleksander Dzembritzki. Berlin könne so wirksam dazu beigetragen, dass die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen selbstverständlicher wird. Die Special Olympics World Games sind eine der größten Sportveranstaltungen der Welt. Bei den Special Olympics World Games 2023 werden voraussichtlich rund 7.000 Athlet*innen und Unified Partner aus 170 Nationen in 25 Sportarten teilnehmen. Begleitet werden Sie von mehr als 3.000 Betreuenden sowie 12.000 Familienmitgliedern.

Das Host Town Program: 170 Nationen - 170 inklusive Kommunen

Auf Nachfrage von Janis Hantke, Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin Tempelhof-Schöneberg und Vorsitzende des Ausschusses für Frauen, Queer und Inklusion und Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erläutert Aleksander Dzembritzki das „Host Town Programm“.Die dahinter stehende Idee, insbesondere Sportvereine und Schulen in ganz Deutschland im Vorfeld der Spiele für vier Tage (11. – 14. Juni 2023) in die Aufnahme von Delegationen aus aller Welt einzubinden, war bereits integraler Bestandteil der Bewerbung um die Special Olympics World Games 2023. 

Deutschlandweit können sich bis zum 31. Oktober 2021 Gemeinden, Bezirke, Städte und Landkreise gemäß der Devise “170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Programm” um eine Teilnahme durch Aufnahme einer kleineren oder größeren anreisenden Delegationen bewerben. Die Vision dabei ist:  Menschen mit und ohne Behinderung aus verschiedenen Ländern und Kulturen treffen aufeinander und bilden eine inklusive Gemeinschaft durch die verbindende Kraft des Sports. Die aufnehmenden Kommunen tragen die Kosten für die Delegation. Ob das Land Berlin in der Lage sein wird, Bezirke bei der Durchführung ihrer Gastgeber*innenrolle finanziell zu unterstützen, wird momentan noch von der Senatsverwaltung geprüft. Angeraten wird, sich mit dem Bezirkssportbund in Verbindung zu setzen, um ggf. auch bei Dritten Gelder beantragen zu können.

Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in der Corona-Pandemie

Menschen mit Behinderung sind nicht per se Risikogruppe, auch hier gilt es zu differenzieren, erläutert Stefan Schenck. Die Bundesregierung habe die Menschen mit Behinderungen in ihrer Vielfältigkeit der Behinderungen in ihren Impfstrategie-Konzeptionen vergessen.  Aber es gibt viele Risikogruppen, so haben zum Beispiel Menschen mit einer Glasknochenerkrankung ein reduziertes Lungenvolumen. Diese Menschen seien aus Angst vor einer Ansteckung seit über einem Jahr Zuhause, hätten keinen Schritt vor die Tür gesetzt, geschweige denn Sport gemacht. Der Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Auch Menschen mit geistiger Behinderung sind von vielen Teilhabemöglichkeiten auch im Sport abgeschnitten. Weggefallen seien beispielsweise Sportangebote des SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V. in den nbw Nordberliner Werkstätten – Werkstatt für behinderte Menschen. Positiv sei, dass seit November 2020 der von der Ärzt*in verordnete Rehasport als medizinische Leistung – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften – in weiten Teilen wieder möglich ist.

Ein Kessel Buntes: Fragen und Antworten

Wie kann die Landesebene die Bezirke bei der Verbesserung von Sportstätten, Schul- und Vereinssportanlagen und auch beim Individualsport in Bezug auf Inklusion stärker unterstützen? Warum erfolgt eine abschließende Datenerhebung zur Erfassung der Barrierefreiheit von Sportanlagen einschließlich Schwimmbäder laut dem am 20. Januar 2021 beschlossenen „Berliner Maßnahmenplan 2020 bis 2025 zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“ erst so spät vorliegen? 

Staatssekretär Dzembritzi verweist darauf, dass beispielsweise einige der Schulgebäude vor über 100 Jahren gebaut wurden. Inklusion in allen baulichen und auch mentalen Herausforderungen war gar nicht im Blick. Um langjährige Fehler entsprechend zu korrigieren, stellt das Land Berlin jedem Bezirk 100.000 Euro zur Verfügung. Der erste Schritt sei eine Sportentwicklungsplanung, in der festgestellt wird, was ist nötig, was ist möglich, um Sportstätten barrierearmer zu machen. Sehr begrüßenswert sei, dass es mittlerweile gute Softwareanbieter*innen gibt, die sehr für eine Datenerhebung geeignet sind. Dennoch sind nicht alle Bezirke bereits mit der Datenerhebung fertig, so dass die Aufgabe sich in die neue Legislaturperiode hineinziehen wird. 

Beratungs- und Fördermöglichkeiten zur Weiterentwicklung Richtung inklusiver Sport für alle

Stefan Schenck informiert einige Inklusions- und Rehasport-Vereine, von denen sich im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V. (BSB) über 200 Mitgliedvereinen mit ihren zahlreichen Angeboten für Sportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen organisiert haben. Davon zu differenzieren ist der Rehabilitationssport als eine von der Ärzt*in verschriebene medizinische Leistung im Rahmen des Heilungsprozesses nach einer Erkrankung. 

Sehr hilfreich sei das vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat geförderte Bundesprogramm "Integration durch Sport", welches sich für eine gesamtgesellschaftliche Inklusion einsetze. Durchgeführt werde dieses vom Deutschen Olympischen Sportbund und seinen Mitgliedsorganisationen, den 16 Landessportbünden und Landessportverbänden. In Berlin arbeitet das Programm derzeit mit neun hauptamtlichen Sportpädagog*innen, die von zahlreichen freiwillig Engagierten in allen Berliner Bezirken unterstützt werden. Über das Programm finden auch zahlreiche Beratungen statt, wie mensch sich hinsichtlich Inklusion und Sport auf den Weg machen könne. Es bestehe auch über den BSB eine enge Kooperation mit der Aktion Mensch. Aktion Mensch wird mit Lottogeldern gespeist und will Inklusion und Barrierefreiheit im Sport voranbringen. Förderanträge können zu den verschiedensten Bereichen und Projekten gestellt werden. Bisher konnte der BSB dabei unterstützen, 190 Anträge für inklusive Projekte oder Verbesserungen der Barrierefreiheit mit einer Fördersumme von 1,95 Millionen Euro bewilligt zu bekommen.

Wie kann ich mich in einem inklusivem Sportverein engagieren?

Alexander Lieven, Selbst Aktiv Reinickendorf, seit über 25 Jahren in der Sportart Judo „beheimatet”, möchte wissen, wie er Kinder bzw. Jugendliche mit Behinderungen in dieser Sportart unterstützen könne. Die Antwort unseres Staatssekretärs Aleksander Dzembritzki: Auch Kampfsportarten wie Judo sind geeignet für Menschen mit Behinderung. Das habe in bewundernswerter Weise Hamdi Mohamed vorgemacht, der einen Verein gründete für Menschen mit geistiger Behinderung und Judo und auch Sehbehinderte mit aufgenommen habe. Er werde einen Kontakt sehr gerne weitergeben. Voller Überraschung vernahmen wir Teilnehmenden, dass es auch Para-Karate gibt und dass die Weltmeisterin dieser Sportart aus Berlin kommt. Ein beeindruckendes Beispiel: Es geht fast alles, die Strukturen müssen es nur möglich machen!

Können wir von anderen Staaten lernen?

Stefan Schenck bejaht, dass andere europäische Länder bei der inklusiven Sportanlagengestaltung weiter sind. In Deutschland werde derzeit nach sogenannten Einzelbeispielen geschaut: Beispiel reizarme Gestaltung einer Fußballanlage im Station Bielefeld durch den Aufbau von geräuscharmen Kabinen, damit auch Menschen mit Autismus live an den Spielen teilnehmen können.

Inklusionspartei SPD 

Die SPD und auch unsere Abgeordneten auf BVV, Landes- und Bundesebene machen viel zur Förderung der Inklusion im Sport – ebenso die AG Selbst Aktiv. Die derzeitige Aufgabe lautet: Den inklusiven Sport in den Wahlprogrammen aller Ebenen stärken!

(Grafik: AG Selbst Aktiv / SPD; Foto: Mechthild Rawert, MdB)



Die Frage nach den Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen hier in Berlin aktiv Sport zu betreiben und zudem Sportveranstaltungen gemeinschaftlich mit Angehörigen und/oder Freund*innen als Event zu erleben, stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der AG Selbst Aktiv am 16. März 2021. Fachkundige Referenten waren

Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport
Stefan Schenk, Vizepräsident für Inklusion- und Breitensport im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V.

Beeindruckend war die Einigkeit der beiden im „Doppelpack“ agierenden Streiter für die Stärkung des inklusiven Sports, obwohl der eine aus der Verwaltung/Politik und der andere aus der Zivilgesellschaft kommt. Herzlichen Dank für den starken Einsatz für den Para-Sport. 

Berlin soll eine inklusive Sportmetropole werden

Der Sport gehört zu den herausragenden Stärken Berlins, sei es bei der Durchführung von nationalen und internationalen Sportveranstaltungen in nahezu allen Sportdisziplinen als auch für die mehr als 640.000 Berliner*innen in rund 2000 Vereinen und die ebenso vielen individuell überall in der Stadt Sport treibenden Berliner*innen.  

Gemäß dem 2. Teilhabebericht der Bundesregierung treiben 57 Prozent der Menschen ohne Behinderung aber nur 41 Prozent der Menschen mit Behinderungen in ihrer Freizeit mindestens einmal im Monat Sport. Nie Sport betreiben nur 28 % der Menschen ohne Behinderungen aber 46 Prozent der Menschen mit Behinderungen. Für Berlin liegen noch keine genauen Daten vor.

Auch im Sport ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) umzusetzen: Um eine gleichberechtigte Teilhabe an Erholung, Freizeit und Sport zu ermöglichen, sind mehr Sportangebote für Menschen mit Behinderungen zu fördern, u.a. 
durch - neu gebaute oder entsprechend sanierte - bedarfsgerechte Sportanlagen,
indem Menschen mit Behinderungen nicht „nur“ Teilnehmende in Sportgruppen sondern auch Übungsleiter*innen sowie Trainer*innen in den Ausbildungsstrukturen sind. Dafür werden derzeit entsprechende Beratungs- und Qualifizierungsmodule entwickelt.

Frühzeitiges und konsequentes Einbeziehen des Netzwerk „Sport & Inklusion“ entscheidend für inklusive Fortschritte
Die Berliner Sportverwaltung lässt sich regelmäßig vom Netzwerk „Sport & Inklusion“, in dem zahlreiche Vertreter*innen für den Behindertensport organisiert sind, beraten. Mit dabei ist u.a. Pfeffersport 
https://www.pfeffersport.de/das-ist-pfeffersport 
, Berlins größter Kinder- und Inklusionssportverein.  Die Beratung erfolgt zum Beispiel hinsichtlich der vom Senat im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive neu errichteten Typensporthallen
https://www.berlin.de/schulbau/massnahmen/typensporthallen/ 
, um zu gewährleisten, dass auch entsprechend der Nutzungsbedarfe von Menschen mit Behinderungen zufriedenstellend geplant und vor allem gebaut wird. Dank der Interventionen des Netzwerkes werden die neuen Hallen künftig deutlich barriereärmer werden. Leider bestand diese Einbeziehung nicht von Anfang an, so dass es durchaus noch immer Inklusion nicht berücksichtigende Bauvorschriften gibt, Sportgeräte, die nicht entsprechend konzipiert sind, etc. – ganz zu Schweigen vom Sanitärbereich für die Sportler*innen und die bis zu 199 erlaubten anwesenden Gäste. Die Einbeziehung des Netzwerk „Sport & Inklusion“ in sportpolitische Entscheidungsprozesse „führt zu viel Lernen in der Verwaltung“. Der Staatssekretär betont, dass das Ausbremsen von Inklusion in allen Lebensbereichen hänge zuerst von den hindernden Denkmuster, in den Köpfen ab. Auch dem Denken, Barrierefreiheit führe zu massiven Kostensteigerungen, sei energisch entgegenzutreten.
Den Friedrich-Jahn-Sportpark zu einem Leuchtturm des inklusiven Sport machen – Petition unterschreiben

„Prioritär wird der Friedrich-Jahn-Sportpark zu einer inklusiven Sportanlage entwickelt“ - so steht es in der 2016 abgeschlossenen gemeinsamen Koalitionsvereinbarung zwischen SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Obwohl alle weiterhin die Barrierefreiheit stärken wollen, scheinen weitere Gemeinsamkeiten für einen Sportpark, den ALLE als Sportler*innen oder Zuschauende nutzen können, aufgebraucht zu sein.

Ein Neubau des „InklusionsSportpark für Berlin“ wird koalitionsmäßig nur noch von der SPD verfolgt. Grüne und Linke verfolgen mittlerweile andere Ziele, was viele Sportverbände und Behindertenselbstvertretungsorganisationen und Behindertenverbände stark beunruhigt. Sie alle machen sich stark für das von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport verfolgte Vorhaben des Neubaus dieser Inklusionssportanlage. Denn diese könnte ein Berliner Leuchtturmprojekt werden, da auf dem Gelände künftig alle Berliner*innen mit und ohne Handicap die Gelegenheit hätten, Breiten-, Freizeit-, Reha- und Leistungssport gemeinsam zu treiben und zu erleben. Spürbar war - quasi durch die Leitungen - der große Ärger sowohl von Aleksander Dzembritzki als auch Stefan Schenk. Letzterer ruft dazu auf, die Petition #InklusionsSportpark für Berlin! Ein Sportpark für ALLE!

www.change.org/InklusionsSportpark 

zu unterzeichnen.

Zu den Blockadeargumenten gegen den Stadionneubau und lediglich eine Teilsanierung befürwortenden Grünen und Linken befragt, erfolgen detaillierte Informationen zur Geschichte des in mehreren Etappen entstandenen heutigen Stadions. 1951 war mit der Errichtung des Stadions inmitten eines Hügels, der zuvor aus abgeladenen Kriegstrümmern entstanden war, begonnen worden. Neben historischen und auch naturschutzrechtlichen Gründen würden Linke und Grüne sich mittlerweile gegen den vergrößerten Platzbedarf verwehren, der notwendig sei, um alles für den inklusiven Sport unterzubringen. Weitere Informationen hierzu durch Stefan Schenk, E-Mail: schenk@bsberlin.de. Relevante Termine für die Unterstützung dieses Leuchtturm-Projektes sind

8. Mai 2021: Kundgebung vor dem Stadion 
11. September 2021: 40. Internationales Sportfest des Sportclub Lebenshilfe (SCL) 


Berlin ist Gastgeberin der Special Olympics World Games Berlin 2023

„Wir freuen uns riesig, dass wir die Special Olympics World Games 2023 

https://www.berlin2023.org/


für den Zeitraum 17. bis 24. Juni 2023 nach Berlin holen konnten“, strahlen Stefan Schenk und Aleksander Dzembritzki. Berlin könne so wirksam dazu beigetragen, dass die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen selbstverständlicher wird. Die Special Olympics World Games sind eine der größten Sportveranstaltungen der Welt. Bei den Special Olympics World Games 2023 werden voraussichtlich rund 7.000 Athlet*innen und Unified Partner aus 170 Nationen in 25 Sportarten teilnehmen. Begleitet werden Sie von mehr als 3.000 Betreuenden sowie 12.000 Familienmitgliedern.

Das Host Town Program: 170 Nationen - 170 inklusive Kommunen

Auf Nachfrage von Janis Hantke, Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin Tempelhof-Schöneberg und Vorsitzende des Ausschusses für Frauen, Queer und Inklusion und Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erläutert Aleksander Dzembritzki das „Host Town Programm“

https://www.berlin2023.org/hosttown
. Die dahinter stehende Idee, insbesondere Sportvereine und Schulen in ganz Deutschland im Vorfeld der Spiele für vier Tage (11. – 14. Juni 2023) in die Aufnahme von Delegationen aus aller Welt einzubinden, war bereits integraler Bestandteil der Bewerbung um die Special Olympics World Games 2023. 

Deutschlandweit können sich bis zum 31. Oktober 2021 Gemeinden, Bezirke, Städte und Landkreise gemäß der Devise “170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Programm” um eine Teilnahme durch Aufnahme einer kleineren oder größeren anreisenden Delegationen bewerben. Die Vision dabei ist:  Menschen mit und ohne Behinderung aus verschiedenen Ländern und Kulturen treffen aufeinander und bilden eine inklusive Gemeinschaft durch die verbindende Kraft des Sports. Die aufnehmenden Kommunen tragen die Kosten für die Delegation. Ob das Land Berlin in der Lage sein wird, Bezirke bei der Durchführung ihrer Gastgeber*innenrolle finanziell zu unterstützen, wird momentan noch von der Senatsverwaltung geprüft. Angeraten wird, sich mit dem Bezirkssportbund in Verbindung zu setzen, um ggf. auch bei Dritten Gelder beantragen zu können.

Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in der Corona-Pandemie

Menschen mit Behinderung sind nicht per se Risikogruppe, auch hier gilt es zu differenzieren, erläutert Stefan Schenck. Die Bundesregierung habe die Menschen mit Behinderungen in ihrer Vielfältigkeit der Behinderungen in ihren Impfstrategie-Konzeptionen vergessen.  Aber es gibt viele Risikogruppen, so haben zum Beispiel Menschen mit einer Glasknochenerkrankung ein reduziertes Lungenvolumen. Diese Menschen seien aus Angst vor einer Ansteckung seit über einem Jahr Zuhause, hätten keinen Schritt vor die Tür gesetzt, geschweige denn Sport gemacht. Der Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Auch Menschen mit geistiger Behinderung sind von vielen Teilhabemöglichkeiten auch im Sport abgeschnitten. Weggefallen seien beispielsweise Sportangebote des SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V.

https://www.facebook.com/sportclub.lebenshilfe/?__xts__[0]=68.ARCoyxqBUBVenbOSmMED8XonwN-ZZxbipJSt_to5QbmSTJ5ZT-qDOcYrtfzcK-n_Xm-IyeOJ-MrcbU4WvldqcvatYy3lEYLsv2weGYl6XOimhObpEAQI5tdVLJgz3O0x2dtLlszmk2F11jyb-mqqdtZ-3akOY2Hxfy2BXTSoDpTn2YepDsjy5u0-8u6p6hnUQ37nNUBZsj8xGqNGEboKmxRVV1rzxPSQ70olyjDBLOz9A3OJV3lrBNqTU6fa0HWCWC1KYS6bnao5COsVQ8TVziNGRTqJa5tzemR8D62krAJk5ARcJN38WI6wUjo4dA67at1sRhjrw8VUPKRI66v6pDRZ_-fGgyppCq-CItLu2GV72BPE4Ps

in den nbw Nordberliner Werkstätten – Werkstatt für behinderte Menschen. Positiv sei, dass seit November 2020 der von der Ärzt*in verordnete Rehasport als medizinische Leistung – selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften – in weiten Teilen wieder möglich ist.

Ein Kessel Buntes: Fragen und Antworten

Wie kann die Landesebene die Bezirke bei der Verbesserung von Sportstätten, Schul- und Vereinssportanlagen und auch beim Individualsport in Bezug auf Inklusion stärker unterstützen? Warum erfolgt eine abschließende Datenerhebung zur Erfassung der Barrierefreiheit von Sportanlagen einschließlich Schwimmbäder laut dem am 20.1.2021 beschlossenen „Berliner Maßnahmenplan 2020 bis 2025 zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“ 

https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1042692.php

erst so spät vorliegen? 

Staatssekretär Dzembritzi verweist darauf, dass beispielsweise einige der Schulgebäude vor über 100 Jahren gebaut wurden. Inklusion in allen baulichen und auch mentalen Herausforderungen war gar nicht im Blick. Um langjährige Fehler entsprechend zu korrigieren, stellt das Land Berlin jedem Bezirk 100.000 Euro zur Verfügung. Der erste Schritt sei eine Sportentwicklungsplanung, in der festgestellt wird, was ist nötig, was ist möglich, um Sportstätten barrierearmer zu machen. Sehr begrüßenswert sei, dass es mittlerweile gute Softwareanbieter*innen gibt, die sehr für eine Datenerhebung geeignet sind. Dennoch sind nicht alle Bezirke bereits mit der Datenerhebung fertig, so dass die Aufgabe sich in die neue Legislaturperiode hineinziehen wird. 

Beratungs- und Fördermöglichkeiten zur Weiterentwicklung Richtung inklusiver Sport für alle

Stefan Schenck informiert einige Inklusions- und Rehasport-Vereine, von denen sich im Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Berlin e.V. (BSB) über 200 Mitgliedvereinen mit ihren zahlreichen Angeboten für Sportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen
www.sportreha.berlin

organisiert haben. Davon zu differenzieren ist der Rehabilitationssport als eine von der Ärzt*in verschriebene medizinische Leistung im Rahmen des Heilungsprozesses nach einer Erkrankung. 

Sehr hilfreich sei das vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat geförderte Bundesprogramm "Integration durch Sport"
https://lsb-berlin.net/angebote/integration-und-inklusion/integration-durch-sport/bundesprogramm/
, welches sich für eine gesamtgesellschaftliche Inklusion einsetze. Durchgeführt werde dieses vom Deutschen Olympischen Sportbund und seinen Mitgliedsorganisationen, den 16 Landessportbünden und Landessportverbänden. In Berlin arbeitet das Programm derzeit mit neun hauptamtlichen Sportpädagog*innen, die von zahlreichen freiwillig Engagierten in allen Berliner Bezirken unterstützt werden. Über das Programm finden auch zahlreiche Beratungen statt, wie mensch sich hinsichtlich Inklusion und Sport auf den Weg machen könne. Es bestehe auch über den BSB eine enge Kooperation mit der Aktion Mensch. Aktion Mensch 

https://www.aktion-mensch.de/sport.html

wird mit Lottogeldern gespeist und will Inklusion und Barrierefreiheit im Sport voranbringen. Förderanträge können zu den verschiedensten Bereichen und Projekten gestellt werden. Bisher konnte der BSB dabei unterstützen, 190 Anträge für inklusive Projekte oder Verbesserungen der Barrierefreiheit mit einer Fördersumme von 1,95 Millionen Euro bewilligt zu bekommen.

Wie kann ich mich in einem inklusivem Sportverein engagieren?

Alexander Lieven, Selbst Aktiv Reinickendorf, seit über 25 Jahren in der Sportart Judo „beheimatet”, möchte wissen, wie er Kinder bzw. Jugendliche mit Behinderungen in dieser Sportart unterstützen könne. Die Antwort unseres Staatssekretärs Aleksander Dzembritzki: Auch Kampfsportarten wie Judo sind geeignet für Menschen mit Behinderung. Das habe in bewundernswerter Weise Hamdi Mohamed vorgemacht, der einen Verein gründete für Menschen mit geistiger Behinderung und Judo und auch Sehbehinderte mit aufgenommen habe. Er werde einen Kontakt sehr gerne weitergeben. Voller Überraschung vernahmen wir Teilnehmenden, dass es auch Para-Karate gibt und dass die Weltmeisterin dieser Sportart aus Berlin kommt. Ein beeindruckendes Beispiel: Es geht fast alles, die Strukturen müssen es nur möglich machen!

Können wir von anderen Staaten lernen?

Stefan Schenck bejaht, dass andere europäische Länder bei der inklusiven Sportanlagengestaltung weiter sind. In Deutschland werde derzeit nach sogenannten Einzelbeispielen geschaut: Beispiel reizarme Gestaltung einer Fußballanlage im Station Bielefeld durch den Aufbau von geräuscharmen Kabinen, damit auch Menschen mit Autismus live an den Spielen teilnehmen können.

Inklusionspartei SPD 

Die SPD und auch unsere Abgeordneten auf BVV, Landes- und Bundesebene machen viel zur Förderung der Inklusion im Sport – ebenso die AG Selbst Aktiv. Die derzeitige Aufgabe lautet: Den inklusiven Sport in den Wahlprogrammen aller Ebenen stärken!