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Frauen tragen die Gesellschaft – unbezahlt. Was ist zu tun?!

Kindererziehung, Hausaufgabenhilfe, Pflege von Angehörigen oder die täglich im Haushalt anfallenden Tätigkeiten: Wer kocht, wer kümmert sich, wer putzt und wer versorgt? Und vor allem, wer trägt die Folgen dessen? Die Antworten auf diese Fragen finden sich oft im Verborgenen.
Denn nach wie vor ist unbezahlte „Care-Arbeit“, ist die Pflege und (Für-) Sorge ein vermeintlich primär privates Themenfeld. Es findet selten Eingang in den politischen, medialen oder öffentlichen Diskurs. Konkrete Zahlen liegen indes vor: 80 Prozent der im Bereich der sogenannten „Care-Arbeit“ werden von Frauen geleistet.

  

Frauen sind die Haupttragenden, wenn es um die für das Funktionieren der Gesellschaft so wichtigen Aufgaben geht. Männer übernehmen hingegen nur 20 Prozent dieser Arbeit. Im Rahmen des durch die Corona-Pandemie notwendigen Lockdowns hat sich das Ungleichgewicht nochmal verstärkt. In der Krise ist erneut deutlich geworden, dass (unbezahlte und bezahlte ) Fürsorgearbeit überwiegend von Frauen geleistet wird.

Unsichtbare Arbeit ist auch Arbeit

Aus diesem drastischen Ungleichgewicht ergeben sich unmittelbare Konsequenzen. Betroffene sprechen von Überforderung, körperlicher Belastung und mentalem Stress. Die mit Care-Arbeit verbundenen zeitlichen Verpflichtungen führen zudem dazu, dass oft nur in Teilzeit gearbeitet werden kann, wenn nicht ganz auf die Ausübung eines Jobs verzichtet wird – was wiederum nicht selten in eine finanzielle Abhängigkeit von der Partner:in resultiert. Der Care-Gap ist insofern auch die Hauptursache für die oft kritisierte geschlechtsspezifische Lohnlücke bei den Gehältern. Hinzukommen prekäre Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Strikte Arbeitszeiten, oder bis spät in den Nachmittag andauernde Team-Meetings stellen für sorgende Elternteile, insbesondere Mütter, oft eine nicht zu lösende Herausforderung dar. 

Und auch aus der Lebenslauf-Perspektive erscheint die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern problematisch. So erweist sich für viele Frauen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben, beispielsweise nach einer kinderbedingten Berufsunterbrechung, als komplex. Nach wie vor erschweren strukturelle Hindernisse oder Vorbehalte vonseiten der Arbeitgeber:innen die Wiederaufnahme eines Jobs, obgleich der Aufwand, der sich für betroffenen Frauen mit der Übernahme von Care-Arbeit ergibt. Und nicht zuletzt mindert sich die Höhe der sich am Einkommen orientierten Rentenleistungen mit jedem Jahr der beruflichen Auszeit. Von Altersarmut sind deshalb besonders Frauen betroffen.

Die für tiefgreifende Veränderungen sprechenden Gründe sind somit vielschichtig, die Dringlichkeit dieser naheliegend. Der Druck auf Politik und Gesellschaft ist gleichermaßen groß. Doch damit effektive Maßnahmen für eine gerechtere Verteilung von Care-Arbeit sowie einem Abbau struktureller Barrieren für Frauen ergriffen werden können, muss das Themenfeld der Sorgearbeit aus der Nische des unsichtbaren Engagements herausgeholt werden. Denn wenn es weiterhin in der Grauzone des Privaten verbleibt, werden die Frauen und Mütter schlicht mit den sich ergebenden Herausforderungen allein überlassen. 

Gemeinsam können wir mehr erreichen

Diese Schlussfolgerung war auch Konsens einer von der Initiative „Equal care Day“ (ECD) veranstalteten Online-Konferenz am 4. Oktober 2021. ECD ist ein unabhängiger und zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss aus 40 Ehrenamtlichen, die in Projektteams organisiert sind. Gemeinsam mit Gleichgesinnten und Kooperationspartner:innen wollen sie auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam machen, informieren über den Care-Begriff und die Ursachen, Auswirkungen und sozialen Verwerfungen des Care Gap, formulieren politische Forderungen und erarbeiten Lösungen. 

So fordert die Initiative u.a. eine faire Bezahlung der professionellen Pflegearbeit und eine gerechtere Verteilung der privaten Care-Arbeit sowie den Abbau struktureller Diskriminierung. Sie versteht sich als Dachinitiative, die den vielen Aspekten und Menschen im Care-Bereich eine gemeinsame Stimme verleiht. Mit der Arbeit soll dazu beigetragen werden, dass die Ideen und das Engagement Einzelner Teil einer gesellschaftlichen Bewegung werden. ECD bietet allen, die im Umfeld Care und Pflege, Familienarbeit und Geschlechtergerechtigkeit aktiv sind, die Möglichkeit, sich gemeinsam zu engagieren. Ziel ist es, mögliche Kooperationspartner:innen raus aus der Vereinzelung zu holen und miteinander zu verknüpfen. Kurzum: Die Vernetzung untereinander zu forcieren. Denn Fakt ist: Je zahlreicher und je lauter auf den beschriebenen Missstand aufmerksam gemacht wird, desto wirkungsvoller die Forderungen nach solidarisch nachhaltigen Lösungsansätzen, strukturellen Änderungen und neuen Modelle rund um Care. Ein solches wachstumsorientiertes Multiplikationssystem erscheint gerade auch deshalb zielführend, weil verschiedene Akteur:innen unterschiedliche Erfahrungen, Ideen und Vorschläge mit in die Debatte bringen können. 

Equal Care Day 2022

Eine erste Kontaktaufnahme, ein „Beschnuppern“ – das war das erklärte Ziel der Auftaktveranstaltung in diesem Oktober. In gut fünf Monaten soll denn schließlich der jährlich am 29. Februar in Schaltjahren und in allen anderen Jahren am 1. März stattfindende „Equal Care Day“ begangen werden. Hier bietet die Initiative die für Mitstreiter:innen notwendige Plattform der Vernetzung, stellt Materialien, Reichweite und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, damit öffentlichkeitswirksam der Fokus auf das breite Themenfeld der Care-Arbeit gelegt und Care ins Zentrum des wirtschaftlichen und politischen Handelns gestellt werden kann. Maßnahmen, die es braucht, um dem Gender Care Gap aktiv entgegen zu wirken. Grundlage des gemeinsamen Agierens und der Formulierung etwaiger Lösungsansätze bildet das 2020 verabschiedete Equal Care Day-Manifest mit inklusiven Problemdefinitionen, Forderungen und Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden. Interessierte können zudem den ECD-Newsletter abonnieren, welcher über die Planung und Termine und über Neuigkeiten rund um Equal Care informiert.

Meine SPD hat die Dringlichkeit des Problems erkannt und hat im SPD-Zukunftsprogramm zur Bundestagswahl entsprechende Vorschläge vorgenommen. So setzen wir uns dafür ein, dass Familien mehr Zeit füreinander haben, und dass es einfacher wird, Erwerbs- und Sorgearbeit gerechter zu verteilen. 

Dem Narrativ der Initiative, „Gemeinsam geht mehr“, schließe ich mich vollends an. Wenn wir als Gesellschaft miteinander kooperieren und hier zu familienfreundlichen und geschlechtergerechten Lösungen kommen, bewirken wir Großes. 

Equal Care Day 2021

Ich arbeite bereits länger an der Bekämpfung des Equal Care Gaps. Gerne vich Sie auf wenige weitere Artikel auf meiner Website, die zeigen, dass ich als Sozialdemokratin dezidiert für gesellschaftspolitisch notwendigen Veränderungsprozesse streite: 


(Grafik: Equal Care Day)

Kindererziehung, Hausaufgabenhilfe, Pflege von Angehörigen oder die täglich im Haushalt anfallenden Tätigkeiten: Wer kocht, wer kümmert sich, wer putzt und wer versorgt? Und vor allem, wer trägt die Folgen dessen? Die Antworten auf diese Fragen finden sich oft im Verborgenen. Denn nach wie vor ist unbezahlte „Care-Arbeit“, ist die Pflege und (Für-) Sorge ein vermeintlich primär privates Themenfeld. Es findet selten Eingang in den politischen, medialen oder öffentlichen Diskurs. Konkrete Zahlen liegen indes vor: 80 Prozent der im Bereich der sogenannten „Care-Arbeit“ werden von Frauen geleistet.  

https://equalcareday.de/

Frauen sind die Haupttragenden, wenn es um die für das Funktionieren der Gesellschaft so wichtigen Aufgaben geht. Männer übernehmen hingegen nur 20 Prozent dieser Arbeit. Im Rahmen des durch die Corona-Pandemie notwendigen Lockdowns hat sich das Ungleichgewicht nochmal verstärkt. In der Krise ist erneut deutlich geworden, dass (unbezahlte und bezahlte ) Fürsorgearbeit überwiegend von Frauen geleistet wird.

Unsichtbare Arbeit ist auch Arbeit

Aus diesem drastischen Ungleichgewicht ergeben sich unmittelbare Konsequenzen. Betroffene sprechen von Überforderung, körperlicher Belastung und mentalem Stress. Die mit Care-Arbeit verbundenen zeitlichen Verpflichtungen führen zudem dazu, dass oft nur in Teilzeit gearbeitet werden kann, wenn nicht ganz auf die Ausübung eines Jobs verzichtet wird – was wiederum nicht selten in eine finanzielle Abhängigkeit von der Partner:in resultiert. Der Care-Gap ist insofern auch die Hauptursache für die oft kritisierte geschlechtsspezifische Lohnlücke bei den Gehältern. Hinzukommen prekäre Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

https://www.wege-zur-pflege.de/fileadmin/daten/Beirat/Erster_Bericht_des_unabhaengigen_Beirats_2019.pdf

. Strike Arbeitszeiten, oder bis spät in den Nachmittag andauernde Team-Meetings stellen für sorgende Elternteile, insbesondere Mütter, oft eine nicht zu lösende Herausforderung dar. 

Und auch aus der Lebenslauf-Perspektive erscheint die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern problematisch. So erweist sich für viele Frauen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben, beispielsweise nach einer kinderbedingten Berufsunterbrechung, als komplex. Nach wie vor erschweren strukturelle Hindernisse oder Vorbehalte vonseiten der Arbeitgeber:innen die Wiederaufnahme eines Jobs, obgleich der Aufwand, der sich für betroffenen Frauen mit der Übernahme von Care-Arbeit ergibt. Und nicht zuletzt mindert sich die Höhe der sich am Einkommen orientierten Rentenleistungen mit jedem Jahr der beruflichen Auszeit. Von Altersarmut sind deshalb besonders Frauen  

https://de.statista.com/infografik/19906/risiko-fuer-altersarmut-in-deutschland-nach-geschlecht/#:~:text=Wie%20die%20Statista-Gra-fik%20auf%20Basis%20von%20Daten%20des,Frauen%20war%20sie%20mit%2016%2C4%20Prozent%20deutlich%20h%C3%B6her

betroffen. Die für tiefgreifende Veränderungen sprechenden Gründe sind somit vielschichtig, die Dringlichkeit dieser naheliegend. Der Druck auf Politik und Gesellschaft ist gleichermaßen groß. Doch damit effektive Maßnahmen für eine gerechtere Verteilung von Care-Arbeit sowie einem Abbau struktureller Barrieren für Frauen ergriffen werden können, muss das Themenfeld der Sorgearbeit aus der Nische des unsichtbaren Engagements herausgeholt werden. Denn wenn es weiterhin in der Grauzone des Privaten verbleibt, werden die Frauen und Mütter schlicht mit den sich ergebenden Herausforderungen allein überlassen. 

Gemeinsam können wir mehr erreichen

Diese Schlussfolgerung war auch Konsens einer von der Initiative „Equal care Day“ (ECD) 

https://equalcareday.de/

veranstalteten Online-Konferenz am 04. Oktober 2021. ECD ist ein unabhängiger und zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss aus 40 Ehrenamtlichen, die in Projektteams organisiert sind. Gemeinsam mit Gleichgesinnten und Kooperationspartner:innen wollen sie auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam machen, informieren über den Care-Begriff und die Ursachen, Auswirkungen und sozialen Verwerfungen des Care Gap, formulieren politische Forderungen und erarbeiten Lösungen. 

So fordert die Initiative u.a. eine faire Bezahlung der professionellen Pflegearbeit und eine gerechtere Verteilung der privaten Care-Arbeit sowie den Abbau struktureller Diskriminierung. Sie versteht sich als Dachinitiative, die den vielen Aspekten und Menschen im Care-Bereich eine gemeinsame Stimme verleiht. Mit der Arbeit soll dazu beigetragen werden, dass die Ideen und das Engagement Einzelner Teil einer gesellschaftlichen Bewegung werden. ECD bietet allen, die im Umfeld Care und Pflege, Familienarbeit und Geschlechtergerechtigkeit aktiv sind, die Möglichkeit, sich gemeinsam zu engagieren. Ziel ist es, mögliche Kooperationspartner:innen raus aus der Vereinzelung zu holen und miteinander zu verknüpfen. Kurzum: Die Vernetzung untereinander zu forcieren. Denn Fakt ist: Je zahlreicher und je lauter auf den beschriebenen Missstand aufmerksam gemacht wird, desto wirkungsvoller die Forderungen nach solidarisch nachhaltigen Lösungsansätzen, strukturellen Änderungen und neuen Modelle rund um Care. Ein solches wachstumsorientiertes Multiplikationssystem erscheint gerade auch deshalb zielführend, weil verschiedene Akteur:innen unterschiedliche Erfahrungen, Ideen und Vorschläge mit in die Debatte bringen können. 

Equal Care Day 2022

Eine erste Kontaktaufnahme, ein „Beschnuppern“ – das war das erklärte Ziel der Auftaktveranstaltung in diesem Oktober. In gut fünf Monaten soll denn schließlich der jährlich am 29. Februar in Schaltjahren und in allen anderen Jahren am 1. März stattfindende „Equal Care Day“ begangen werden. Hier bietet die Initiative die für Mitstreiter:innen notwendige Plattform der Vernetzung, stellt Materialien, Reichweite und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, damit öffentlichkeitswirksam der Fokus auf das breite Themenfeld der Care-Arbeit gelegt und Care ins Zentrum des wirtschaftlichen und politischen Handelns gestellt werden kann. Maßnahmen, die es braucht, um dem Gender Care Gap aktiv entgegen zu wirken. Grundlage des gemeinsamen Agierens und der Formulierung etwaiger Lösungsansätze bildet das 2020 verabschiedete Equal Care Day-Manifest 

https://equalcareday.de/manifest/

mit inklusiveb Problemdefinitionen, Forderungen und Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden. Interessierte können zudem den ECD-Newsletter abonnieren, welcher über die Planung und Termine und über Neuigkeiten rund um Equal Care informiert.

Meine SPD hat die Dringlichkeit des Problems erkannt und hat im SPD-Zukunftsprogramm

https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/Programm/SPD-Zukunftsprogramm.pdf

 zur Bundestagswahl entsprechende Vorschläge vorgenommen. So setzen wir uns dafür ein, dass Familien mehr Zeit füreinander haben, und dass es einfacher wird, Erwerbs- und Sorgearbeit gerechter zu verteilen. 

Dem Narrativ der Initiative, „Gemeinsam geht mehr“, schließe ich mich vollends an. Wenn wir als Gesellschaft miteinander kooperieren und hier zu familienfreundlichen und geschlechtergerechten Lösungen kommen, bewirken wir Großes. 

Equal Care Day 2021

Ich arbeite bereits länger an der Bekämpfung des Equal Care Gaps. Gerne erweise ich Sie auf wenige weitere Artikel auf meiner Website, die zeigen, dass ich als Sozialdemokratin dezidiert für gesellschaftspolitisch notwendigen Veränderungsprozesse streite: 


Equal Care Day: Reden wir über die Verwendung von Zeit; erschienen am 28 Februar 2021 unter: https://mechthild-rawert.de/inhalt/2021-02-28/equal_care_day_reden_wir_ber_die_verwendung_von_zeit


Den Gender Care Gap mit neuer SPD-Politik minimieren: Für mehr faire Partnerschaft; erschienen am 11.  März 2021 unter: https://mechthild-rawert.de/inhalt/2021-03-11/den_gender_care_gap_mit_neuer_spd_politik_minimieren_f_r_mehr_fa