Die Spastikerhilfe Berlin eG hatte am 22. November zum Jahresgespräch 2011 in den Meistersaal am Potsdamer Platz geladen. Absolutes Highlight war das Gespräch zwischen Marianne Buggenhaben, mit über 150 Medaillen Deutschlands erfolgreichste Leichtathletin, und Harald Pignatelli vom rbb zu „Schweres Schicksal? Leichtathletin! Ein Leben mit dem Sport“. Das Besondere an Marianne Buggenhagen: Sie ist jetzt 59 Jahre, sitzt seit dem 23sten Jahr im Rollstuhl und bereitet sich derzeitig darauf vor, für Deutschland die 10. Goldmedaille zu holen. Ich drücke die Daumen! Eine tolle Frau!
Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Uwe Benneter fand das Gespräch mit Marianne Buggenhagen statt. Ihr größter Wunsch: Bei den XIV. Paralympischen Sommerspielen 2012 in London ihre 10. Goldmedaille zu holen. Marianne Bugenhagen, 59, ist mit mehr als 150 Titeln - olympischen Goldmedaillen, Weltrekorden im Kugelstoßen, im Diskuswerfen und im Mehrkampf, Welt- und EuropameisterInnentiteln - Deutschlands erfolgreichste Leichtathletin. Seit dem 23sten Lebensjahr sitzt Marianne Buggenhagen aufgrund einer aufsteigenden Querschnittslähmung im Rollstuhl. Sie arbeitet als Ergotherapeutin in einer Berliner Klinik. In unserem Gespräch forderte sie von der Politik, sich dafür einzusetzen, dass auch Menschen mit Behinderungen eine freie Arztwahl haben, dass der durch die Behinderung bedingte Mehraufwand z.B. in Pflegephasen von den Kassen, von der Gesellschaft übernommen werden soll.
Für alle Anwesenden war die soziale Inklusion, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Auftrag und Herzensanliegen. Das von der SPD-Bundestagsfraktion im Mai vorgelegte Positionspapier „Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention - Herausforderung und Chance für eine inklusive Gesellschaft“ stieß in allen Gesprächen auf reges Interesse. Zwischenzeitlich ist eine Weiterentwicklung des Positionspapieres erfolgt, meine Vorstellungen zu einer teilhabeorientierten Gesundheitssorge konnte ich hier einbringen. Eine Vorstellung des neuen Gesamtpapieres erfolgt noch in 2011.
Mein Eindruck vom Jahresgespräch 2011: Viele Menschen wollen eine baldige und vollständige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Gleiches gilt für die derzeitigen Träger und Einrichtungen der sogenannten Behindertenhilfe. Viele von ihnen haben sich bereits auf den Weg gemacht zur Überwindung von Fürsorge, zur Stärkung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation. Ich danke für einen ausgesprochen anregenden Abend - und komme 2012 wieder.