Alle Menschen müssen gleiche Teilhabechancen und barrierefreie Zugänge zu allen Lebensbereichen haben - das ist das Credo der AWO. Um Barrieren im nachbarschaftlichen öffentlichen Raum zu identifizieren, hat die AWO-Friedenau zu ihrem 2. "Stadtspaziergang Inklusion" am 20. Oktober eingeladen.
Gleiche Teilhabechancen und barrierefreie Zugänge für alle sind in unserer Gesellschaft keineswegs selbstverständlich. Darauf verweist eindringlich die UN-Behindertenrechtskonvention. In noch zu vielen Lebensbereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt, und Gesundheit, aber auch im alltäglichen Leben, ist Barrierefreiheit und soziale Teilhabe noch unzureichend gegeben.
Um Barrieren im alltäglichen Leben, vor allem im öffentlichen Raum, in unserer eigenen Nachbarschaft zu identifizieren, haben Mitglieder der AWO Friedenau am "Kiezspaziergang Inklusion" teilgenommen. Der Weg führte insbesondere rund um den Breslauer Platz und in Abschnitte der Rheinstraße: ein ergiebiger Spaziergang durch unseren Sozialraum.
Am 15. November wird die AWO Friedenau eine Veranstaltung zum Thema Inklusion durchführen. Ziel ist es, Friedenauerinnen und Friedenauer für Barrierefreiheit zu sensibilisieren.
Inklusion geht uns alle an
Für die AWO als auch die SPD ist klar: Nicht zuletzt durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat das „Menschenrecht auf Inklusion“ in Deutschland eine hohe sozialpolitische Öffentlichkeit erfahren. Das reicht aber noch nicht aus, um Inklusion als Menschenrecht in allen gesellschaftlichen Feldern zu verankern: Inklusion ist ein Prozess und beginnt im Kopf einer jeden einzelnen Person. Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass Barrierefreiheit überall umgesetzt wird - bei baulichen Anpassungen im Wohnquartier ebenso wie auch bei der eigenen Veranstaltungsplanung. Für diesen umfassenden Prozess brauchen wir einen gesellschaftlichen Mentalitätswandel, brauchen eine neue Kultur des Miteinanders - unabhängig davon, ob wir sichtbare oder unsichtbare Handicaps haben oder nicht. Niemand darf diskriminiert werden. Dafür müssen wir auf der Basis unserer gemeinsamen Grundwerte der Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität jedes Politikfeld durchforsten, ob sie dem Anspruch zur Inklusion schon genügen.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat damit begonnen: Zusammen mit ExpertInnen in eigener Sache haben wir den umfangreichen Antrag „UN-Konvention jetzt umsetzen - Chancen für eine inklusive Gesellschaft nutzen“ (Drs. 17/7942) erarbeitet. Barrierefreiheit ist dabei mehr als ein Gesetz. Barrierefreiheit fängt in der eigenen Wohnung, vor der eigenen Haustür an. Deshalb begrüße ich die Stadtspaziergänge der AWO-Friedenau sehr. Sie tragen zu unser aller Sensibilisierung bei.