„Diese Koalition ist inzwischen sogar zu unfähig zum Verschenken“, so die vernichtende Meinung eines Kommentators der Süddeutschen Zeitung zum Koalitionsgipfel von CDU/CSU und FDP am 04. November. „Weihnachten im November“ muss gekonnt sein - und Schwarz-Gelb kann es einfach nicht. Trotz achtmonatigen Vorlaufs waren beim Gipfel im Kanzleramt nicht alle Akteure an Bord: Wolfgang Schäuble, der wegen des langfristig vereinbarten Termins für das G20-Treffen in Mexiko weilte, warnte denn auch gleich aus Mexiko-Stadt vor zu großen Wahlgeschenken.
Wahlgeschenke statt solider Haushaltspolitik
Die am 04. November gefassten Beschlüsse des Koalitionsausschusses fußen auf keiner soliden Haushaltspolitik. Die gemachten Wahlgeschenke sind nicht vernünftig gegenfinanziert. Sie beheben das Schuldenproblem im Bundeshaushalt nicht nur nicht, nein sie vergrößern es.
Nun finden im September 2013 aber nicht nur die Bundestagswahlen sondern auch Landtagswahlen in Bayern statt. Ein Schelm, wer beim Geschacher „Obacht Wahlgeschenk“ gleich an Bayern denkt. Armselig, wer sich Beliebtheit erkaufen muss:
Neue Schulden trotz Rekordeinnahmen
Eine Luftnummer ist der von Schwarz-Gelb immer wieder propagierte „strukturell ausgeglichene Haushalt“ für 2014. Auch die Haushaltskonsolidierung für 2013 ist Makulatur: Bund, Länder und Kommunen nehmen dieses Jahr zusammen 600 Milliarden Euro an Steuern ein. Und trotzdem plant Schwarz-Gelb eine Schuldenaufnahme für 2013 in Höhe von 19 Milliarden Euro. Wahrlich kein Vorbild. Vor allem dann nicht, wenn zeitgleich von anderen europäischen Staaten Haushaltskonsolidierung nur über „Sparen, sparen, sparen“ verlangt wird. Ein Vorbild sieht anders aus.