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ASF: Benachteiligungen überwinden und für eine geschlechtergerechte Zukunft arbeiten

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) ist 40 geworden. Dieses Jubiläum ist am 23. März in Ludwigshafen am Rhein im Rahmen der Veranstaltung "40 Jahre ASF - Gestern - Heute - Morgen" von vielen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, Zeitzeuginnen sowie Freundinnen und Freunde gewürdigt worden.

Die ASF hat innerhalb und außerhalb der SPD viel bewegt und wichtige gleichstellungspolitische Akzente gesetzt: die Geschlechterquote, das Recht auf körperliche und gesellschaftliche Selbstbestimmung oder die rechtliche Ächtung von Gewalt gegen Frauen, um nur einige Beispiele zu nennen. Trotz großartiger Erfolge ist der grundgesetzliche Auftrag „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ nicht erfüllt - darin liegt unser Ansporn. Deshalb kämpfen wir zusammen mit allen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten mit aller Kraft daran, die auch heute noch existierenden Benachteiligungen zu überwinden!

Die SPD steht für eine geschlechtergerechte Zukunft
Das machen wir auch in unserem Regierungsprogrammentwurf „Deutschland besser und gerechter regieren: Für ein neues soziales Gleichgewicht in unserem Land!“ deutlich. Mit einer SPD-geführten Regierung haben Frauen und Männer wirkliche Chancen und reale Perspektiven auf eine geschlechtergerechte Zukunft, auf tatsächliche Gleichstellung in allen Bereichen, auf ein partnerschaftliches Miteinander und gleiche Teilhabechancen.

Interview mit Hannelore Buls, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, anlässlich des 40. Geburtstags der ASF, veröffentlicht aus www.spd.de:

SPD.de: Warum ist die ASF wichtig? Wie erlebst du sie in deiner politischen Arbeit (im Deutschen Frauenrat), vorher bei ver.di/DGB?
Hannelore Buls: Während meiner Arbeit in ver.di und im Deutschen Frauenrat habe ich die ASF-Kolleginnen immer als fachlich versiert, sehr politisch und vor allem beharrlich erlebt. Da war beispielsweise der Antrag zur Adoption durch eingetragene Lebensgemeinschaften, den die ASF in die Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates 2002 erstmals einbrachte. Er wurde mehrheitlich abgelehnt, weil die anderen Mitgliedsverbände in ihrer internen Diskussion noch nicht so weit waren. Die ASF hat die Größe besessen, diesen Prozess abzuwarten, hat den Antrag wiederholt eingebracht, bis dieser in 2004 mit großer Mehrheit dann verabschiedet wurde. Das ist ein politisches Musterbeispiel.

Welche Themen / Erfolge verbindest du besonders mit der ASF?
Mit der ASF verbindet mich seit langem der Einsatz für die eigenständige Existenzsicherung und Altersvorsorge für Frauen. Uns geht es gemeinsam um Entgeltgleichheit, die Sozialversicherung ab dem ersten Euro, also die Gleichstellung der „Minijobs“, eine auf Integration in den ersten Arbeitsmarkt ausgerichtete Beschäftigungspolitik oder auch gesundheitspolitische Fragen, wie etwa die Reform der Pflegeversicherung. Überall dort, wo erkennbar Frauen die Betroffenen sind, erheben die ASF-Frauen die Stimme und setzen sich innerhalb und außerhalb ihrer Partei für deren Interessen ein. Sie sind verlässliche frauenpolitische Partnerinnen.

Was findest du nicht so gut? Was fehlt dir?
Nicht so gut ist, dass die Frauen in der Partei noch nicht gleichgewichtig in den Ämtern vertreten sind, obwohl sich die ASF dafür seit langem und vehement einsetzt. Mir fehlt die durchgängige Repräsentation der Frauen in der SPD, insbesondere da andere zeigen, dass es durchaus geht. Vielleicht war die ASF ja in der Vergangenheit manchmal zu freundlich zu ihren Parteimännern oder nicht schnell genug, um eilig geschaffene Fakten zu verhindern. Ich weiß, das ist kein einfaches Geschäft.

Wo siehst du (inhaltliche) Anknüpfungspunkte für die künftige Zusammenarbeit?
Ich möchte an den oben genannten Themen Existenzsicherung, Altersvorsorge und Sozialpolitk gemeinsam weiterarbeiten, nicht nur, weil das meine „Lieblingsthemen“ sind, sondern weil deren politische Ausgestaltung entscheidet, unter welchen Bedingungen Frauen in Deutschland leben und arbeiten. Gerade hier bringen die ASF-Frauen hohe Expertise ein. Es ist deutlich ihre Entschlossenheit zu erkennen, dass sie in diesen Bereichen der Partei- und Bundespolitik viel für  Frauen in Deutschland erreichen wollen und können.

Was wünschst du der ASF für die nächsten 40 Jahre?
Ich wünsche der ASF, dass mehr Frauen mitarbeiten, dass sie die ganze Partei davon überzeugen kann, wie wichtig Frauen jetzt und in der Zukunft sind und dass die Vorsitzende und Kanzlerkandidatin jeweils eine Frau aus der ASF ist. Danach sehen wir weiter, weil das weit vor dem Ablauf der nächsten 40 Jahre erreicht sein sollte.“