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AWO: „Stark machen für die Zukunft“

Als Berliner Bundestagsabgeordnete empfange ich immer wieder auch Gruppen aus anderen Teilen Deutschlands. Das mache ich gerne, gibt es mir doch die Gelegenheit Lebens- und Stimmungsbilder von überall zu erhalten. Besonders gerne lerne ich andere Mitglieder der AWO kennen: Schließlich haben AWO und SPD gemeinsame Grundwerte und Ziele.

Kein Wunder, war doch Marie Juchacz, die Gründerin der AWO, Sozialdemokratin und zudem die erste Frau, die als Parlamentarierin am 19. Februar 1919 in der Weimarer Nationalversammlung eine Rede gehalten hat.

Aus Baden-Württemberg haben am 18. April 2013 rund 40 junge Erwachsene zuerst den Deutschen Bundestag und dann mich besucht: Dank unseres Austausches bin ich nun klüger ob der vielfältigen Angebote des AWO Bezirksverband Baden e.V. im Bereich der Freiwilligendienste. Dort nehmen fast 400 Menschen am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und am Bundesfreiwilligendienst (BFD) teil. Zum Programm des Freiwilligen Sozialen Jahres, in dem junge Menschen nach der Schule das „echte Leben“ kennenlernen können, gehören neben der Tätigkeit in den jeweiligen Einrichtungen auch Bildungswochen. Neben verschiedenen Seminaren gehören für die AWO Baden e.V. auch zwei Studienfahrten nach Berlin dazu, in der die jungen Erwachsenen Soziale Arbeit sowie den Politischen Betrieb in Berlin kennenlernen.

Soziale Arbeit: Mehr gute Arbeit und eine bessere Bezahlung
Nach meinen Erläuterungen zum Arbeitsablauf im Deutschen Bundestag und den Gründen für mein politisches Engagement in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) standen die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit im Mittelpunkt der gemeinsamen Diskussion. Als Berichterstatterin für Gesundheitsberufe in der AG Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion befasse ich mich intensiv mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Ausbildung und Beschäftigung.

Entsprechend der Überzeugung aller Anwesenden, machen sie ihre Arbeit in den Einrichtungen - z.B. in Einrichtungen für behinderte Menschen, in Kindertagesstätten, SeniorInnen- und Pflegeeinrichtungen bis hin zu einem Zirkus - gerne. Sie erleben aber auch hautnah die zumeist sehr belastenden Arbeitsbedingungen, die sich aufgrund zu geringer Personalausstattungen ergeben. Demensprechend bleibt immer weniger Zeit für „die eigentliche Arbeit“: nämlich eine Beziehung zu dem Kind, der älteren Person oder der/dem PatientIn aufzubauen. Gleichzeitig erfahren junge Menschen von der zu geringen gesellschaftlichen Wertschätzung der Wohlfahrtspflege und hören vor allem auch von der zu geringen Bezahlung. Mögen einige im Vorfeld dieser Erfahrungen noch damit geliebäugelt haben, in diesem Sektor tätig werden zu wollen, wird häufig danach eine andere Berufsrichtung gewählt.

Erfahrungen wie diese bestärken mich in meinem Kampf für die Verbesserung der personenorientierten Dienstleistungsberufe z.B. in der Erziehung, in der Bildung, in der Sozialen Arbeit, in der Pflege. Wir brauchen diese engagierten jungen Menschen genau hier - dass sich die Arbeitsplatzbedingungen ändern liegt in unser aller Interesse!

Wir SozialdemokratInnen haben dieses erkannt. Wir werden - nachlesbar in unserem Wahl- und Regierungsprogramm - gerade dieses Politikfeld in der kommenden Legislaturperiode aktiv verbessern, u.a. durch unseren Einsatz für einen flächendeckenden Branchentarif in der Sozialen Arbeit.