Mit einem sagenhaften Programm beging die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark den Langen Tag der StadtNatur am 15. und 16. Juni 2013. Gemeinsam mit dem Nachbarschaftszentrum ufaFabrik hat die Bürgerinitiative eine Menge auf die Beine gestellt. Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark ist zugleich auch die BUND Bezirksgruppe Tempelhof-Schöneberg. Auf dem Gelände des Interkulturellen Generationengarten Blohmgarten in Lichtenrade fand ein höchst abwechslungsreiches Programm aus musikalischen Darbietungen und politischen Diskussionsrunden statt. Es wurden Naturerkundungen angeboten. Vereine und Initiativen aus Lichtenrade präsentierten vielfältige Erzeugnisse, die Geschichtswerkstatt die Suppenküche, Imker und KünstlerInnen um nur wenige zu nennen.
SPD Lichtenrade-Marienfelde mit kreativen und ökologischen Ideen
Mittenmang auch die SPD Lichtenrade-Marienfelde - ganz nah bei der AWO, wie es sich gehört. Toll die Idee, selbstgezogene Bohnen, Kapuzinerkresse als ökologisches Give-away zu nutzen. Eine gute zusätzliche Gelegenheit mit BürgerInnen ins Gespräch zu kommen. Kinder konnten außerdem verschiedene Blumen, Kräuter und Gemüsesamen in Maulwurfhügelerde einstreuen. Solche Ideen liebe ich, sind sie doch gleich praktische Beispiel für Umweltbildung, die wir als SPD so unerlässlich halten.
Live aus dem Bundestag
Auch ein sehr spannendes Politik-Programm hatte die Bürgerinitative auf die Beine gestellt. Die von Micha Delor geleiteten Runden mit PolitikerInnen aus dem Bund, Land und Bezirk waren sehr konkret und ergebnisorientiert. An der Bundestagsrunde „Live aus dem Bundestag“ nahmen die DirektkandidatInnen der Parteien in Tempelhof-Schöneberg sowie Dr. Andreas Faensen-Thiebes, Schatzmeister des BUND Berlin, teil.
Für mich immer wieder überraschend, wie probiert wird, BürgerInnen „hinter die Fichte zu führen“: Sei es durch die Behauptung, dass Schwarz-Gelb so viel für die MieterInnen tue. Dabei wird das Gegenteil durch das am 01. Mai 2013 in Kraft getretene „Mietrechtsverschlechterungsgesetz“ mit seiner dramatischen Reduzierung von MieterInnenrechten bewirkt. Sei es durch eine grob falsche Gegenüberstellung von „Wir BürgerInnen hier“ - „die bösen PolitikerInnen dort“-Taktik. Sei es durch bloße Nichtbeantwortung der Fragen. Aber darüber haben die BürgerInnen am 22. September zu entscheiden.
Durch meine regelmäßigen vor Ort-Gespräche und meine Frühstücke in der Reihe „Auf ein Wort Frau Rawert“ sind mir die Belange der Bürgerinnen und Bürgern auch zu den Themen Natur und Umwelt vertraut. Diskutiert wurden politische Gestaltungsaufgaben u.a.
- zur Zukunft des Tempelhofer Feldes: Dieses ist bekanntermaßen sehr groß. Ich halte eine Bebauung des Feldrandes bei Erhalt der Freiflächen innerhalb des Taxiway für möglich. Dabei liegt mir das historische Gedenken sehr am Herzen, vor allem an die vielen Zwangsarbeiterlager auf dem Tempelhofer Feld während der Nazi-Zeit.
- die Forderung nach einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet für die Marienfelder Feldmark und den Bereich des Freizeitpark: Es gibt den festgesetzten Landschaftsplan XIII L-1 zur Feldmark und an einem BesucherInnen- und Wegekonzept zum weitern Schutz der Landschaft und Biotope (Hundenutzung!) wird gearbeitet. Planungen existieren zur Entwicklung des Königsgraben. Eine Schule wird neugebaut. Neue Interessen entstehen. Das Gebiet ist derzeit als Erholungsgebiet für Bürgerinnen und Bürgern eingestuft. Eine Umwandlung in ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet kann nur bei Schutzbedürftigkeit des Gebietes erfolgen. Für die Einhaltung des Verfahrens „In acht Schritten zum Schutzgebiet“ unter Federführung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und Einbeziehung anderer Senatsverwaltung ist das Land Berlin zuständig. Erste Fachgutachten liegen bereits vor, die „Betroffenenbeteiligung“ wird stattfinden.
- zur Tunnellösung der Dresdener Bahn: Als Mitglied der BI Dresdener Bahn setze ich mich seit Jahren für eine Tunnellösung ein. Derzeit heißt es Warten auf das Ende des Planfeststellungsverfahrens. Warum die Bearbeitungszeit beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) so lange dauert, ist mir völlig schleierhaft.
- zu Begegnungszonen: Ich begrüße das Konzept der Begegnungszonen, begrüße die Zurückdrängung des individuellen Autoverkehrs zugunsten anderer VerkehrsteilnehmerInnen. Auch in Tempelhof-Schöneberg, in Lichtenrade, wird geprüft, ob es eine Begegnungszone geben wird, wo dann Modellprogramme initiert werden können. Mir ist wichtig, dass diese Begegnungszonen von Anfang an barrierefrei geplant werden. So ist es notwendig, unterschiedliche Leitsysteme zu entwickeln: blinde und sehbehinderte Menschen beispielsweise brauchen andere Orientierungspunkte als Sehende.
- Immissionen durch den Luftverkehr: Diese sind so gering wie möglich zu halten. In unserem Regierungsprogramm haben wir diese Notwendigkeit auch eindeutig klargestellt: die Energieeffizienz des Verkehrs ist zu verbessern, der CO2-Ausstoß deutlich zu vermindern.
- Schon Rot-Grün hat 2004 beschlossen, dass die Einführung der Besteuerung von Kerosin ein „Europa-Projekt“ ist. Angesichts der enorm gestiegenen Flugbewegungszahlen nützt es wenig, einen Verdrängungswettbewerb für das Betanken der Flugzeuge außerhalb Deutschlands anzustoßen. Vergangenen Juni hat die WHO Dieselkraftstoff-Abgase von „potenziell krebserregend“ auf „krebserregend“ hochgestuft. Da dieses für alle Verkehrsarten, zu Luft, Wasser, Schiene, die den fossilen Brennstoff nutzen, gilt, erwarte ich als Gesundheitspolitikerin hier einen starken Einsatz! Ärgerlich finde ich die Entwicklung immer neuer kleiner Flugplätze, die von den Billig-Airlines genutzt werden. Dadurch wird auch der Fluglärm gesteigert. Betroffene AnwohnerInnen haben die bestmöglichen Schallschutzmaßnahmen zu erhalten. Weitere Fragen, wie zum Beispiel Nachtflugverbote sind im Sinne eines Interessensausgleichs durch die Politik zu klären. Dabei helfen keine Schwarz-Weiß-Malereien, auch „die BürgerIn“ ist mal Fluggast, KonsumentIn von Wirtschaftsgütern oder ArbeitnehmerIn.
Ich liebe die Frage: Wir spielen mit den Gedanken, mit Bundestagsabgeordneten Bäume zu pflanzen, würden Sie sich beteiligen? Ein eindeutiges Ja! - zumal ich das im Volkspark Lichtenrade bereits getan habe.