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150 Jahre SPD: „Schöneberg war von Anfang an Hochburg sozialdemokratischer Geschichte“

Berlin war um 1900 die Hauptstadt der deutschen Sozialdemokratie und Zentrum der europäischen Arbeiterbewegung. Ihre führenden Köpfe August Bebel, Rosa Luxemburg, Eduard Bernstein und Karl Kautsky wohnten und arbeiteten bevorzugt in Schöneberg, in der seit 1898 selbstständigen und selbstbewussten Stadt vor den Toren von Berlin.  

Schöneberg war ein Nest der politischen Denker_innen und Akteur_innen der Sozialdemokratie. Gleich zwei Abteilungen des Kreises Tempelhof-Schöneberg nahmen das zum Anlass, auf öffentlichen Stadtspaziergängen zu den Orten zu wandern, die heute noch den Geist der prominenten und unvergessenen sozialdemokratischen Persönlichkeiten atmen. Beide Rundgänge wurden durch die Möglichkeit, Wohnorte und Wirkungsstätten von August Bebel, Eduard Bernstein, Rosa Luxemburg, Luise und Karl Kautsky hautnah zu erleben, zur beeindruckenden Lektion in Sachen „150 Jahre Parteijubiläum der SPD“.

Stadtspaziergang von Bernstein zu Breitscheid
Mit der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und unserer Bundestagskandidatin Mechthild Rawert verneigten sich am 9. August 2013 viele Besucher_innen vor dem Wohnhaus Eduard Bernsteins in der Bozener Straße 18 vor seiner enormen Lebensleistung als aufrechter Theoretiker und Verfechter der sozialdemokratischen Idee. Die Gedenktafel vor dem Haus weist auf die Jahre 1918 bis 1932 hin, in denen er hier wohnte und in dieser Zeit auch Stadtverordneter und Stadtrat in Schöneberg war. 1981 wurde die Gedenktafel für Eduard Bernstein von dem damaligen Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Hans-Joachim Vogel, eingeweiht.

Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Gudrun Blankenburg nahm die Gruppe anschließend mit zum Gedenkstein für  Rudolf Breitscheid in der Haberlandstraße 8, der als führender sozialdemokratischer  Reichstagsabgeordneter 1933 aus Deutschland flüchten musste und aus dem Exil heraus den braunen Terror in seinem Heimatland anklagte. Im Konzentrationslager Buchenwald wurde er 1944 Opfer eines alliierten Bombenangriffs. Den Nachbar Breitscheids, Albert Einstein in der Haberlandstraße, der durch eine Gedenkstele vor Ort geehrt wird, verband wiederum eine feste Freundschaft mit Breitscheid und Bernstein, die getragen war durch die entschiedene gemeinsame Ablehnung des Krieges. Die SPD-Abteilung City und ihre Vorsitzende Angelika Schöttler sind besonders stolz darauf, dass das Erbe der sozialdemokratischen Geschichte sich in ihrem Abteilungsgebiet so lebendig präsentiert.