Hauptmenü

Aktiv gegen Rheuma - Ich bin dabei!

Rheuma trifft jeden: Kinder, Jugendliche, Menschen im Berufsleben oder ältere Bürgerinnen und Bürger. In Deutschland sind es schon rund 20 Millionen Menschen, die an Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden. Ihre Zahl wird in einer älter werdenden Gesellschaft zunehmen. Schmerzen, körperliche Funktionseinschränkungen, Verlust an Lebensqualität, bei schwereren Verlaufsformen sogar Behinderung und verringerte Lebenserwartung kennzeichnen die vielfältigen Erscheinungsformen des Rheuma.

„Das Rheuma“ gibt es nicht. Stattdessen gibt es viele verschiedene rheumatische Erkrankungen, deren Gemeinsamkeit es ist, dass sie schmerzhaft sind. Rheuma ändert den Alltag vollkommen. Rheuma ist nicht heilbar. Rheuma führt häufig zu beruflichen Neuorientierungen oder auch zu frühzeitiger Rente. Viele an Rheuma Erkrankten erleben Einbußen an Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe und leiden unter dem Unverständnis ihrer Umwelt -  vor allem, wenn die Erkrankung nicht sichtbar ist.

Ich danke der Deutschen Rheuma-Liga, die die größte Selbsthilfeorganisation im Gesundheitswesen ist, für ihren tatkräftigen Einsatz zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebenssituation dieser Menschen. Die Deutsche Rheuma-Liga mischt mit - so auch bei ihrem Wahlprogramm-Check.

Die Rheuma-Liga mischt sich ein, mischt mit

Ich bin dankbar für den 2012 veröffentlichen Aktionsplan für rheumakranke Kinder und Jugendliche. In Deutschland leiden schätzungsweise 20.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an einer chronischen entzündlich-rheumatischen Erkrankung! Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Versorgung rheumakranker Kinder und Jugendlicher wurde für diesen Bereich ein eigener Aktionsplan erarbeitet, der - wie vieles andere auch - im Internet unter www.rheuma-liga.de nachzulesen ist.

Ich bin ebenfalls dankbar für den bereits 2005 vorgestellten 1. Aktionsplan Rheuma und den 2013 aktualisierten 2. Aktionsplan Rheuma. Dieser enthält neue Forderungen an Politik, Leistungserbringer und Kostenträger, u.a.:

  • Bis die richtige Diagnose gestellt wird, vergehen oft Jahre. Das ist zu lang!
  • Obwohl nachgewiesen ist, dass eine frühe, gute Versorgung die besten Chancen bietet, die Erkrankung zu bekämpfen und Behinderungen zu vermeiden, liegt eine eklatante Unter- und Fehlversorgung bei der Versorgung und Rehabilitation vor. Außerdem fehlt ein Präventionsgesetz.
  • Weiter voranzubringen sind die Erforschung der Erkrankungen und der Therapiemöglichkeiten.

Sommerveranstaltung der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V.

Die diesjährige Sommerveranstaltung der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V. unter dem Motto „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ am 14. September 2013 war prall gefüllt mit politischernDiskussionen, informativen Fachbeiträgen und Ehrungen von Mitgliedern.

Obwohl für alle existentiell, spielt das Thema Gesundheit im Bundestagswahlkampf nur ein untergeordnetes Thema. Ganz anders bei der Rheuma-Liga: Hier ging es um Prävention, Therapie, Rehabilitation, um gute Versorgungsstrukturen und um den Abbau von Barrieren für chronisch Kranke.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V., wurden für das vielschichtige Krankheitsbild Rheuma zentrale Fragestellungen diskutiert: Warum hat unter den Krankenkassen nur die AOK eine Vereinbarung zur Früherkennung von „Rheuma“? Wieso schließen die Berliner Bewegungsbäder mit 30 Grad für rheumakranke Menschen, in denen wichtige Präventions- und Bewegungsangebote stattfinden? Warum werden rheumakranke Menschen im Beruf ausgegrenzt und was kann die Politik dagegen tun? Warum fördern die privaten Krankenversicherungen die Selbsthilfe in keinster Weise, obwohl sie doch von den Leistungen der Rheuma-Liga profitieren?

Die Rheuma-Liga beklagt seit Jahren den Versorgungsnotstand, der zu frühzeitiger Berentung und Pflege schwerst rheumakranker Menschen führt. Das muss nicht sein: hätten wir die erforderlichen 60 Rheumatologen, könnten die neuen Therapien gegen die entzündlich verlaufenden Rheumaerkrankungen frühzeitig eingesetzt werden.

Die bisherige Reaktion von Schwarz-Gelb: Kein Präventionsgesetz, kein wirkliches Patientenrechtegesetz, ein nicht am Wohl der PatientInnen orientiertes Versorgungsstrukturgesetz.

Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle machte in ihrer Funktion als Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Rheuma-Liga e.V. sehr deutlich, dass die schwarz-gelben Regierungsjahre für die an Rheuma erkrankten Menschen verlorene Jahre waren:

  • Das „Gesetz zur Förderung der Prävention“ sei wenig hilfreich, zumal die alleinige Finanzierung der notwendigen Mittel durch die gesetzlich Versicherten erfolgen soll - es fehle die gesamtgesellschaftliche Ausrichtung und Verantwortung. Glücklicherweise wird es der Diskontinuität anheimfallen.
  • Kritisiert wird auch das völlig unzureichende Patientenrechtegesetz. Es reichte in der Situation, dass Herr Luczak, CDU-Direktkandidat, darauf hinwies, dass er dieses „maßgeblich im Rechtsausausschuss gestaltet“ habe, als ihm von der Präsidentin auch schon in die Parade gefahren wurde: „Dann weiß ich wenigstens, wen ich für dieses schlechte Gesetz verantwortlich machen kann!“.
  • Scharf kritisiert wurde auch, dass das 2011 von Schwarz-Gelb verabschiedete Versorgungsstrukturgesetz sich nicht zuerst am Bedarf der Patientinnen und Patienten orientiert. Die so notwendige Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen MedizinerInnen sowie ärztlichen und nicht-ärztlichen LeistungserbringerInnen wurde dadurch keineswegs gefördert. Im Vordergrund stand hierbei das klassische Berufsbild des "Einzelkämpferarztes". Erschwert worden sind moderne Versorgungskonzepte wie in neu zu gründenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die auf fachübergreifende Teamarbeit und flexiblere Arbeitszeiten setzen. Heute seitens der Regierungsvertreter über die Notwendigkeit einer besseren Kooperation zwischen den Versorgungsbereichen zu reden, ist nach diesem Gesetz „unglaubwürdig“.

Das abschließende „Gruppenfoto“ entstand unter dem Aufruf für den in Marienfelde beginnenden Bau eines Generationenbades. Rheumaerkrankte sollen hier ein in Berlin einmaliges Angebot erhalten. Anerkanntermaßen dient Bewegung als wichtiger Baustein einer Rheumabehandlung vor allem dazu, Beweglichkeit im Alltag zu bewahren. Die extra geheizten Rheumabäder haben deshalb eine besondere Funktion: Das Körpergewicht wird im Wasser durch den Auftrieb reduziert. Auch bietet das Wasser zudem die Möglichkeit für spezielle Kräftigungsübungen. Alles zusammen führt dazu, dass die Auswirkungen der Krankheit gelindert oder gar gestoppt werden können.

Meine Bitte an alle: Spenden Sie für das Generationenbad in Mariendorf am Mariendorfer Damm 161.