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SPD-Sommertour: Zu Besuch im Josephinchen des St. Joseph-Klinikums

„Eigentlich wünschen sich mein Kollege Dr. Willner und ich ein Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, in dem es keine festen Abteilungen mehr gibt, sondern die verschiedenen physischen und psychischen Belange der Kinder und Jugendlichen abteilungsübergreifend behandelt werden können“, so Dr. Beatrix Schmidt, Chefärztin der Kinderklinik, bei unserem Besuch am 14. August 2013 im „Josephinchen“ im St. Joseph-Krankenhaus in Tempelhof.

Das „Josephinchen“ ist für Eltern aus Tempelhof-Schöneberg eine wohlbekannte Anlaufstelle, ist bekannt wie ein guter Nachbar. Unter dem Dach des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin „Josephinchen“ arbeiten verschiedene für die Behandlung von Erkrankungen im Kinder- und Jugendalter notwendigen Kinderkliniken eng zusammen: Das sind die Kinderklinik, zu der eine Säuglings- und Kleinkinderstation, eine Schulkinder- und Jugendlichenstation sowie eine Kinderintensivstation mit integrierter Neonatologie für Früh- und Neugeborene gehört, und die Kinderchirurgie sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Genau diese enge Kooperation macht die Arbeit gerade für die Eltern vertrauensvoll, ist doch am Anfang nicht bei jeder Erkrankung klar ersichtlich, was nun die Ursache ist.

Eltern und die zu behandelnden Kinder brauchen mehr als gute medizinische und pflegerische Versorgung: Sie brauchen Beratung, Begleitung und Unterstützung. Dies wird sowohl bei den körperlichen als auch den seelischen Erkrankungen durch ein interdisziplinäres Team gewährleistet.

Ich danke Frau Dr. Schmidt und Dr. Hans Willner, Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, dass sie uns im Rahmen unserer Sommertour zu einem ausgiebigen Gespräch zur Verfügung standen und uns im Rahmen einer Führung das „Josephinchen“ noch näher gebracht haben. Teilgenommen haben Michael Müller, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, sowie die Mitglieder der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg Hermann Zeller, Sprecher für Sozialpolitik, Janis Hantke, Sprecherin für Gesundheitspolitik, und Marijke Höppner, Sprecherin für Frauenpolitik, und den Bürgerdeputierten Dr. Rainer Baack und Dr. Jörg Tänzer

Eine offene Kinder- und Jugendpsychiatrie

Unsere Führung durch das „Josephinchen“ begann in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Hier sind Kinder und Jugendliche mit allen Formen psychischer Erkrankungen und Entwicklungsstörungen zur Behandlung. Chefarzt Dr. Hans Willner berichtete von den zumeist komplexen Ursachen psychischer, psychosomatischer und neuropsychiatrischer Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter. Diese können in der weiteren Entwicklung das Verhalten und die Lebensgestaltung der jungen Patientinnen und Patienten in vielfältiger Weise beeinflussen. Erforderlich sei deshalb eine differenzierte und gleichzeitig ganzheitliche, familienorientierte Vorgehensweise. Zu den „zu tragenden Päckchen“, mit denen Kinder auf die Station kommen, gehören sehr häufig Essstörungen, Vernachlässigung durch die Eltern, psychische Erkrankungen. Besonderer Wert wird auf einen ganzheitlichen Heilungsansatz gelegt, der auch die Eltern in den Heilungsprozess des Kindes einbezieht. In vielen Bereichen kooperiert das „Josephinchen“ mit dem Jugendamt. Insgesamt hat die Klinik im stationären und teilstationären Bereich 50 Plätze. Viele Kinder werden hier auch beschult.

Kranke Kinder kommen vor allem in den Monaten mit „r“

Für die körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird räumlich betrachtet „gegenüber“ gesorgt: Die Kinderklinik des Zentrums hat 74 Betten und ist gegliedert in eine Säuglings/Kleinkinderstation, eine Schulkinder/Jugendlichenstation und eine Kinderintensivstation mit integrierter Neonatologie. Jährlich werden mehr als 4500 pädiatrische und kinderchirurgische Patienten betreut, zusätzlich ca. 600 Früh- und Neugeborene sowie 20.000 Kinder in der Zentralen Notaufnahme. Mit 3000 in der Klinik geborenen und 3000 in anderen Krankenhäusern geborenen Früh- und Neugeborenen, versorgt die Neonatologie der Kinderklinik ca. 15% der Geburten in Berlin. Wesentlich für die Betreuung ist auch das SpezialistInnenteam der Pflege, angefangen von Fachkräften für Intensivpflege und Anästhesie über Stillberaterinnen bis hin zu entwickungsfördernden Neugeborenenberaterinnen. Als erste Kinderklinik weltweit wurde die Kinderklinik von der Weltgesundheitsorganisation und UNICEF als „babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert. Um schneller wieder gesund zu werden, brauchen Kinder Zuspruch und Geborgenheit. Daher bezieht das „Josephinchen“ Eltern, Angehörige und Geschwisterkinder in die Pflege und Betreuung ein und bietet ihnen auch an, in der Klinik zu übernachten.