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SPD-Sommertour: Besuch des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufa-Fabrik

Die ufaFabrik als selbstverwaltetes Kultur- und Lebensprojekt in Tempelhof zeichnet sich durch eine Vielfalt von Projekten aus. Während unseres Besuches im Rahmen der Sommertour „gesund-sozial-queer“ am 16. August 2013 erfuhren wir Neues aus dem Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum (kurz: Nusz) und vom Ambulanten Pflegedienst.

Unser erster Treffpunkt war der Familien- und Nachbarschaftstreffpunkt. Das Nusz ist ein Ort des Lernens und der Inklusion, so eine der Kernbotschaften unseres Gespräches mit den Geschäftsführerinnen Renate Wilkening und Sigrid Zwicker. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen steht bei allen Angeboten auf der Agenda. Denn jeder Mensch will dazugehören, teilhaben und mitmischen, jeder sich einbringen, jeder aber auch lernen. „Das bedarf der Neugier und Aufgeschlossenheit aller Kursteilnehmenden“, so Renate Wilkening. Eine der wesentlichen Aufgaben im Vorfeld ist es jeweils, Unsicherheiten abzubauen, neue Dialogformen aufzubauen. Viele Menschen sind im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen noch ungeübt, aber das lässt sich durch Dialog und Begegnung ändern.

Ich freue mich, dass das Nachbarschaftszentrum durch das Pilotprojekt „Tempelhof Inklusiv“, eine Kooperation des Paritätischen Wohlfahrtverbands, des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg und des Nachbarschaftszentrums, neue Wege aufgezeigt hat: Im Nachbarschaftszentrum stehen nun verschiedene Kurse für Menschen mit Lernschwierigkeiten offen. Die Erfahrungen der Projektbeteiligten aus 2012 sind durchweg positiv. Die KursleiterInnen und KursteilnehmerInnen konnten sich recht schnell auf die neuen Situationen einstellen. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet, so dass auch andere Einrichtungen ermuntert werden können, diese Wege zu gehen. Das Nachbarschaftszentrum setzt die Erfahrungen auf jeden Fall weiter um: So werden das Improvisationstheater, die PEKIP-Kurse, einige der Sport-, Tanz- und Musikgruppen nun inklusiv angeboten.

Ambulanter Pflegedienst im Nusz in der ufaFabrik

Nach einem Rundgang über die ufaFabrik und der Besichtigung der Kinderfarm wechselten wir die Straßenseite und suchten den Ambulanten Pflegedienst des Nusz auf. Angeboten werden Leistungen der Familienpflege, Haus- und Hauskrankenpflege, also Hilfen für Seniorinnen und Senioren, bei Krankheit, Behinderung, für Kinder und Familien insbesondere in der nahen Umgebung. Ziel ist es, dass Menschen auch bei Krankheit und in höherem Lebensalter so lange als möglich zu Hause selbstständig leben können. Ein besonderes Kooperationsfeld ist das mit Unternehmen des Bezirks: So nutzt beispielsweise die BSR die Familienpflege, denn das Unternehmen will es sich nicht mehr leisten, Mitarbeiterinnen tageweise zu verlieren.

Schnell kam die Diskussion auch auf das, was Pflegende sowie Pflegebedürftige am meisten vermissen: Zeit. Die derzeitigen Regularien der „Pflege im Minutentakt“ lassen es kaum zu, Selbständigkeit wirklich zu fördern. So wird aus Zeitgründen eher für die Menschen eingekauft als dass dieses mit ihnen geschieht, was weitaus zeitaufwändiger wäre. Hier bedarf es dringender Änderungen.

Sommertour „gesund-sozial-queer“

Der Besuch der Einrichtungen des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums (Nusz) in der ufaFabrik am 16. August 2013 war Teil der SPD-Sommertour „gesund-sozial-queer“. Mit dieser Sommertour wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf die Gesundheits- , Sozial- und Queerprojekte in Tempelhof-Schöneberg richten, sind doch gerade sie vielfach die Garanten für eine selbstbestimmte und selbständige Lebensführung, für Teilhabe und Partizipation der Bürgerinnen und Bürger. An diesem Besuch nahmen weiterhin teil: Sylvia-Yvonne Kaufmann, SPD-Kandidatin für das Europaparlament, Jan Rauchfuß, Vorsitzender der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg, Hermann Zeller, Sprecher für Sozialpolitik in der SPD-Fraktion Tempelhof- Schöneberg, Janis Hantke, Sprecherin für Gesundheitspolitik der SPD-Fraktion Tempelhof- Schöneberg) und Marijke Höppner, frauenpolitische Sprecherin.