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Herausforderung Rekordhochwasser: Beim Wiederaufbau noch kein Ende in Sicht

ASB-Mittagstisch "Herausforderung Flut: Soforthilfe und Wiederaufbau nach dem Rekordhochwasser"

Wir erinnern uns an eine der schwersten Hochwasserkatastrophen im Juni 2013: Viele Flüsse, u.a. die Elbe, Elster, Donau oder Rhein traten über die Ufer. Einige Bundesländer waren besonders betroffen, u.a Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt,  Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, aber auch Bayern oder Schleswig-Holstein. Der Kampf gegen das Hochwasser, das Bedürfnis, Menschen in ihrer Not zu helfen, mobilisierte tausende Menschen zu tatkräftiger Hilfe vor Ort. Viele Privatpersonen und Firmen haben dem „Aktionsbündnis Deutschland hilft" nach dem Hochwasser großzügig gespendet. Ihnen allen noch einmal mein herzlicher Dank.

Mitgenommen habe ich insbesondere für die SPD-Landesgruppe Ost, der alle Bundestagsabgeordneten aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen angehören, folgende Fragestellungen

  • Wie ist es flächendeckend mit einer Elementarversicherung entsprechende Katastrophen in Deutschland geregelt?
  • Wie wird angesichts des demographischen Wandels u.a. auch mit der Zunahme bettlägiger pflegebedürftiger Menschen sichergestellt, dass auch diese alle rechtzeitig evakuiert und im Anschluss auch weiterhin untergebracht und würdevoll gepflegt werden?

Soforthilfe und Wiederaufbau nach dem Rekordhochwasser
Wie ist die Situation jetzt? Welche Lehren ziehen die Hilfsorganisationen aus ihrer engen Zusammenarbeit? Welche Entscheidungen treffen die Menschen vor Ort: leisten sie dort den Wiederaufbau oder gehen sie weg? Was können die Regionen, was kann die Politik, was müssen die unterschiedlichen politischen Ebenen leisten, damit künftige Hochwasserkatastrophen noch besser verhindert werden können?

Diese und viele weitere Fragen waren Inhalt beim ASB-Mittagstisch "Herausforderung Flut: Soforthilfe und Wiederaufbau nach dem Rekordhochwasser", organisiert von Gudrun Schattschneider, Leiterin der Hauptstadtrepräsentanz des Arbeiter-Samariter-Bundes. Rede und Antwort stand Dirk Biereige, Leiter des ASB-Rettungsdienstes in Erfurt, seit drei Monaten aber als Projektleiter für die bundesweite Koordinierung der Hilfsmaßnahmen des Arbeiter-Samariter-Bundes für Hochwasseropfer freigestellt.

Zu den Hochwasserzeiten war Dirk Biereige selber tagelang mit der Schnellen Einsatzgruppe des Rettungsdienstes im Hochwasser-Einsatz. Als Koordinator der ASB-Hilfe geht es jetzt vor allem um den Wiederaufbau. Zu Hochwasserzeiten war die Soforthilfe am wichtigsten: Evakuierungen, Notquartiere, Essen kochen oder auch der Erwerb und die Verteilung zahlreicher Trocknungsgeräte. Zum Wiederaufbau gehören u.a. Projekte wie die Sanierung von durch das Wasser zerstörten Spielplätzen, die Organisation von Handwerker- und familienentlastenden Diensten. Es wurden und werden Ferienfreizeiten für betroffene Kinder oder auch Mutter-Kind-Kuren angeboten.

„Und ihnen wird unbürokratisch geholfen“

Als Teil des „Aktionsbündnis Deutschland hilft" entscheidet der ASB über die Vergabe von Spendengeldern (11 Millionen Euro). Grundsätzlich gilt: Betroffene müssen einen unkompliziert gehaltenen Antrag stellen. Diese werden schnell bearbeitet - ggf. auch in enger Kooperation mit dem jeweiligen Bürgermeister oder Landrat. Diese Gelder sind nachrangig ausgezahlt, also nach der staatlichen Hilfe und den Zahlungen von Versicherungsgesellschaften.

Erstaunlicherweise haben viele der Betroffenen noch keinen Antrag gestellt. Erwartet wird ein Anstieg nach dem Winter, weil sich für viele erst dann entscheidet, ob das Haus abgerissen werden muss oder saniert werden kann - oftmals eine weitreichende Lebens - und Zukunftsentscheidung für die gesamte Familie.