Ziehen alle gemeinsam an einem Strick, dann erhebt sich auch der Richtkranz in einen blau-grauen Himmel. So geschehen beim Richtfest des fertiggestellten Rohbaus des Neubaus EUREF-Campus 14 am 8. Dezember 2014. Mieter des gesamten Gebäudes ist das weltweit tätige Unternehmen DB International GmbH. Die festliche Einweihung erfolgte zusammen mit Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin.
EUREF-Campus gewinnt die Deutsche Bahn als Mieter
Im Februar 2014 haben die Bautätigkeiten des ellipsenförmigen Neubaus, des Green Buildings, auf dem Schöneberger EUREF-Areal begonnen. Bis Herbst 2015 entstehen in dem neungeschossigen Gebäude auf rund 7.000 qm Geschossfläche hochwertige Büroflächen. Mieter des gesamten Gebäudes ist die DB-Konzerntochter "DB International GmbH", die hier mit ihrem Ingenieur- und Beratungsbüro einzieht. 250 ihrer insgesamt 1.400 MitarbeiterInnen, die derzeit Schienen, Tunnel, Brücken und Bahnhöfe in 40 Ländern bauen, werden demnächst in Schöneberg arbeiten. Für Niko Warbanoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB International GmbH, ist der Euref-Campus „ein inspirierender Arbeitsort, der Austausch mit Unternehmen auf dem Campus wird eine echte Bereicherung sein". Das innovative Umfeld, die gute Verkehrsanbindung sowie die Ökologie des Hauses, die im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie des DB Konzerns und dem ökologischen Verkehrsträger Schiene steht, hätte die Entscheidung für diesen Standort leicht gemacht.
Mit der DB International konnte die EUREF AG einen hochkarätigen Mieter gewinnen, dessen Kernkompetenzen die Entwicklung innovativer Lösungen für eine zukunftsfähige Umsetzung der Energie- und Mobilitätswende auf dem Campus zusätzlich vorantreiben werden. Sie bietet weltweit anerkanntes Know-how von der Idee bis zum Betrieb und entwickelt innovative, wirtschaftliche und nachhaltige Mobilitäts- und Transportlösungen: von der ersten Machbarkeitsstudie über die Planung Bauüberwachung und technische Inbetriebnahme bis hin zum laufenden Betrieb und zur Instandhaltung.
Das letzte Richtfest von Klaus Wowereit
Für Klaus Wowereit (SPD) war es sein letztes Richtfest als Regierender Bürgermeister. Mit gewohntem Schalk verwies er vor den rund 200 Gästen, darunter Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und Stadtrat Oliver Schworck, darauf, dass er auch gerne noch andere Bauwerke eröffnet hätte. „Da hätte ich noch gern eine andere gemacht", sagte er und die Gedanken der Anwesenden waren automatisch beim immer noch nicht eröffneten Flughafen BER. Doch Klaus Wowereit fügte rasch hinzu "natürlich die Zentral- und Landesbibliothek".
Für Wowereit ist der EUREF-Campus ein "wunderbares Projekt", auch wenn er am Anfang skeptisch gewesen sei. Dieser von Architekt Johannes Tücks geplante ellipsenförmige Neubau stelle sicherlich einen Meilenstein in der Arealentwicklung dar.
EUREF steht für Europäisches Energieforum. Das denkmalgeschützte Areal rund um den Schöneberger Gasometer an der Torgauer Straße wird seit sieben Jahren entwickelt. Hier im Schöneberger Quartier soll die Vision der „Intelligenten Stadt der Zukunft“ bereits heute Wirklichkeit und ein Praxisbeispiel für die gelebte Energiewende werden. Die schon mehr als 100 angesiedelten Firmen und Forschungseinrichtungen arbeiten an Fragen der Energie und Mobilität, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Wert gelegt wird auf eine CO2-neutrale Energieversorgung. Neben einem mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk wird auf dem Gelände erzeugte regenerative Energie aus Photovoltaik und Windkraft eingespeist. "Wir haben bereits im Januar dieses Jahres die Klimaziele der Bundesregierung von 2050 erreicht", erläuterte Reinhard Müller, Vorstandsvorsitzender der EUREG-AG. Der auf dem Gelände stehende Schöneberger Gasometer ist Deutschlandweit bekannt, seitdem Günther Jauch dort jeden Sonntagabend live zum Polittalk im Ersten einlädt.
Auf dem Campus sollen künftig in insgesamt bis zu 25 Gebäudekomplexen mit 165.000 Quadratmeter Fläche rund 6.000 Beschäftigte arbeiten und forschen - knapp 1.400 Menschen tun es bereits. Mit der Ansiedlung der DB International GmbH kommen weitere rund 250 Arbeitsplätze hinzu.