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Der David Kato Vision & Voice Award 2015 geht an Martha Tholanah – Anerkennung für ihr Engagement für LGBTI Menschen in Simbabwe

Die simbabwische Menschenrechtsaktivistin Martha Tholanah erhielt dieses Jahr den „David Kato Vision & Voice Award“. Sie wurde dafür geehrt, dass sie jeden Tag ihr Leben riskiert um Menschen der unterschiedlichsten sexuellen Ausrichtungen zu unterstützen. Der Preis wurde ihr bei der 29. Teddy-Gala während der Filmfestspiele der Berlinale in der Komischen Oper verliehen.

Bereits einen Tag zuvor, am 12. Februar 2015, besuchte Martha Tholanah den Deutschen Bundestag und diskutierte im Gustav-Stresemann-Saal mit Mitgliedern der fraktionsübergreifenden Intergruppe LGBTI, mit dabei auch meine Kollegin Susanna Karawanskij (Die Linke). Hier berichtete sie über die Schwierigkeiten, in dem wirtschaftlich und demokratisch am Boden liegenden Simbabwe eine wirksame HIV- bzw. Aids-Prävention und Therapie zu leisten. Die Menschenrechtlerin berichtete über ihr gesellschaftspolitisches Engagement für sexuelle Vielfalt und skizzierte die Entwicklung von HIV in ihrem Heimatland.

Martha Tholanah setzt sich engagiert für Frauenrechte ein, für funktionierende Gesundheitsprogramm, die HIV- und Aids-Kranke zu Gute kommen und stärkt die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie ist Vorsitzende des Gesundheitsprogramms für Schwule und Lesben und des Netzwerkes für in Simbabwe lebende HIV-positive Frauen. Sie kämpft für sexuelle Vielfalt, kämpft für die Umsetzung der Menschenrechte in Freiheit, Gleichheit und Würde. Leichter geschrieben als getan, da homosexuelle Frauen und Männer, trans-, bi- und intersexuelle Menschen in Simbabwe marginalisiert werden. Keinesfalls selten erfolgen auf diese tätliche Übergriffe. An der Tagesordnung sei die Stigmatisierung und Diskriminierung infizierter Menschen. Die Arbeit für Nichtregierungs- und Hilfsorganisationen sei sehr schwierig, da diese "keine gesellschaftliche Akzeptanz besitzen und sogar bedroht werden".

In der Begründung zur Auswahl von Martha Tholanah heißt es: "Martha riskiert jeden Tag ihr Leben um Menschen der unterschiedlichsten sexuellen Ausrichtungen zu unterstützen". Ich bewundere Martha Tholanah für ihre Zivilcourage. Ihr Engagement erinnert und mahnt, dass der Weg zur Toleranz in vielen Ländern ist der Weg zur Toleranz und Gleichstellung in anderen Ländern noch ein sehr viel längerer ist als bei uns. Tholanah sprach davon, dass die Einforderung von Rechten kein "Walk in the Park" ist.

DAVID KATO VISION & VOICE AWARD

Der Preis erinnert an den ugandischen Menschenrechtsaktivisten David Kato, der am 26. Januar 2011 in seinem Haus in Kampala, Uganda, ermordet wurde. David Kato gilt als Gründer der ugandischen LGBTTI-Bewegung. Als Sprecher der Menschenrechtsorganisation Sexual Minorities Uganda (SMUG) setzte er sich unermüdlich und gegen viele Widerstände für die Rechte von homo-, bi-, trans- und intersexuellen Menschen in Afrika ein.

Mit dem Preis wird seit 2012 jährlich eine Persönlichkeit geehrt, die sich im besonderen Maße für mutige Aktivitäten und herausragende Leistung beim Kampf um die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und intersexuellen Menschen verdient gemacht hat, insbesondere wenn sie mit einem Umfeld von Ablehnung, Ausgrenzung, Isolierung und Verfolgung konfrontiert ist. Der Preis ist mit 10.000 $ dotiert.

Fotos: Frank Schwarz